C4 Bay 04

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C4 Bay 04
Nummerierung: (siehe Liste)
Anzahl: 25
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1904
Ausmusterung: bis 1957
Bauart: Abteilwagen
Gattung: C4 (CC)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 19.190 mm
Länge: 17.890 mm
Höhe: 3.890 mm
Breite: 2.600 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Drehgestellachsstand: 2.500 mm
Raddurchmesser: 1.014 mm
Bremse: Westinghouse-Bremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 84
Klassen: 3. Klasse

Die bayerischen C4 Bay 04 waren vierachsige Abteilwagen für Schnell- und Reisezüge, die noch in der klassischen Holzbauweise gebaut wurden. Sie hatten im Wagenverzeichnis der K.Bay.Sts.B. von 1913 die Blatt-Nr. 145.

Mit dem vermehrten Aufkommen der überregionalen Reisezüge und Schnellzüge im ersten Jahrzehnt nach 1900 mussten sich auch die bayerischen Eisenbahnen damit auseinandersetzen, entsprechende Wagentypen für diese Zuggattungen zur Verfügung stellen zu können. Auch der mit den benachbarten Bahnen vereinbarte Wagenausgleich veranlassten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen dazu, ebenfalls Wagen für den gehobenen Reisezugverkehr zu beschaffen.

Insgesamt wurden in den Jahren zwischen 1889 und 1911 99 Wagen der Gattungen ABB, ABCC, BCC und CC[1] für den Dienst in dem gehobenen Reisezugverkehr beschafft. Im Jahr 1904 waren es 25 Wagen der Gattung CC (C4) nach Blatt 145[2] die mit Vertrag 12.6 vom 15. Juni 1903 von der Fa. MAN aus Nürnberg beschafft wurden.

Insgesamt drei Wagen mussten nach dem Ersten Weltkrieg als Reparationsleistungen an Belgien oder Frankreich abgegeben werden. Ein Wagen wurde schon 1920[2], zwei weitere noch vor 1940[2] ausgemustert. Weitere fünf Wagen waren 1945 als Altschadwagen abgestellt und wurden 1950 ausgemustert[2]. Der letzte von der DB übernommene Wagen wurde 1956[2] ausgemustert.

Konstruktive Merkmale

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Rahmen: genietete Walzprofile. Die äußeren Längsträger hatten einen U-förmigen Querschnitt. Zur Unterstützung des Wagenkastens auf Grund des großen Drehzapfenabstandes wurde ein Sprengwerk aus Profilen und Säulenständern in der Ebene der äußeren Längsträger eingebaut. Zugeinrichtung: Schraubenkupplungen, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Die ursprünglichen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm wurden später durch Hülsenpuffer ersetzt.

Als Laufwerk kamen Drehgestelle bayerischer Regelbauart mit kurzem Radstand von 2.500 mm zur Anwendung. Diese besaßen einen aus Blechen und Winkeln zusammengenieteten Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Längsfedern hatten eine Länge von 1.250 mm und bestanden aus 8 Blättern mit den Maßen 90 × 13 mm. Die 7 Blätter der Querfedern hatten eine Länge von 940 mm und einen Querschnitt von 90 × 9 mm. Die Radsätze der bayerischen Form 39 hatten Speichenradkörper mit einem Durchmesser von 1.014 mm. Als Bremsen kamen Druckluftbremsen des Systems Westinghouse zum Einsatz. Außerdem gab es noch an einem Wagenende eine Handspindelbremse.

Der Wagenkasten hatte ein Gerippe aus Holz, außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen hatten ein Tonnendach und keine Übergänge an den Stirnseiten. Es gab an beiden Seiten durchgehende Laufbretter.

Der Innenraum war auf insgesamt zehn Abteile aufgeteilt, eines für die 1. Klasse, drei für die 2. Klasse und sechs für die 3. Klasse. Es gab insgesamt 5 Aborte die so auf den Innenraum aufgeteilt waren, dass jedes der Abteile durch seitliche Durchgänge einen Zugang zu einem der Aborte hatte. Durch seitliche Durchgänge konnte man von jedem Abteil eine der Toiletten erreichen. Der Wagen hatte hölzerne Sitzbänke.

Beheizt wurden die Fahrzeuge über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte durch statische Lüfter auf dem Dach bzw. über herablassbare Fenster in den Abteiltüren. Ursprünglich erfolgte die Beleuchtung durch Gasglühlichter, der Vorratsbehälter hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umstellung auf elektrische Beleuchtung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DB
(ab 1950)
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
145
1913
CC
C4 Bay 04 C4 Bay 04 C4 Bay 04 A 1. 2. 3. 4. O M
1904 MAN 25 7 001 62 001 Mü 41 764 Mü xx/193x München Hbf. 4 A, Wsbr G D 4 10
(84)
64
7 002 62 002 Mü 41 779 Nür xx/1938 Nürnberg
7 003 62 001 Nür 41 781 Reg 12/1956 Regensburg
7 004 62 002 Nür 41 771 Wür 07/1957 München
7 005 62 003 Mü xx/1929 München Hbf.
7 006 62 004 Mü 41 765 Mü ??/1945 München Hbf.
7 007 X 11/1919 Reparation B/F
7 008 X 11/1919 Reparation B/F
7 009 62 005 Mü 41 762 Au xx/193x Augsburg
7 010 X 11/1919 Reparation B/F
7 011 62 006 Mü 41 766 Mü 02/1950 München Altschadwagen
7 012 62 007 Mü 41 767 Mü xx/193x München Hbf
7 013 62 008 Mü 41 768 Mü xx/193x München Hbf.
7 014 62 009 Mü 41 769 Mü xx/193x München Hbf.
7 015 62 003 Nür 41 772 Nür 08/1958 Würzburg
7 016 62 001 Wür 41 777 Nür xx/1939 Würzburg
7 017 62 002 Wür 41 778 Nür 12/1949 Nürnberg Altschadwagen
7 018 62 010 Mü 41 763 Au xx/193x Augsburg
7 019 62 011 Mü 41 770 Au 02/1955 München Hbf
7 020 62 004 Wür 41 773 Nür 10/1955 Nürnberg YG-Programm[Anm. 2]
7 021 62 005 Nür 41 782 Reg ??/1945 Hof
7 022 62 006 Nür 41 774 Nür xx/1939 Nürnberg
7 023 62 007 Nür 41 775 Nür 07/1957 München Hbf
7 024 62 008 Nür 41 776 Nür ??/1945 Nürnberg
7 025 62 001 Reg 41 780 Reg 01/1950 Regensburg Altschadwagen

Einzelnachweise

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  1. Emil Konrad, Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2, Seite 12
  2. a b c d e Alto Wagner, bayerische Reisezugwagen, Seite 152
  1. WV steht für WagenstandsVerzeichnis
  2. der Wagen diente als Spenderfahrzeug für das yg-Programm
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. KIRUBA Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).