CL Bay 06a

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CL Bay 06a
Nummerierung: 20 643 bis 20 054
20 783 bis 20 787
Anzahl: 17
Hersteller: Rathgeber
Baujahr(e): 1906–1911
Ausmusterung: bis 1961
Bauart: Durchgangswagen mit offenem Übergang
Gattung: CL
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8.834 mm
Länge: 5.810 mm
Höhe: 3.557 mm
Breite: 3.100 mm
Gesamtradstand: 5.000 mm
Leermasse: 8.1 – 8,4 t
Bremse: Handspindelbremse / Westinghouse
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 31
Klassen: III
Besonderheiten: Petroleumleuchten
Zeichnung zu CL Bay 06a

Bei den Bayerischen CL Bay 06a handelte es sich um kurze Durchgangswagen für den Lokalbahnverkehr. Sie wurden im Wagenstandsverzeichnis der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) von 1913 unter der Blatt-Nr. 568 geführt.

Mit dem größer werdenden Streckennetz an Lokalbahnen einher ging der Bedarf an passenden Wagen für den lokalen Personen-Nahverkehr. Da für die Beförderung nur Tenderlokomotiven mit geringer Zugkraft (z. B. Gattung PtL 2/2) zur Verfügung standen, wurden auch Personenwagen einer besonders leichten Bauart benötigt. Diese Wagen waren nicht für Militärtransporte geeignet.

Zwischen 1905 und 1911 wurden insgesamt 281[1][2] Wagen in den Gattungen BL, BCL, CL und PPostL beschafft, die alle – bis auf die Wagen der Gattung PPostL – einen einheitlichen Grundriss, offene Endplattformen mit Dixi-Gittern an den Aufstiegen und nur durch Bügel gesicherte Personalübergänge aufwiesen. Statt den bis dato gebräuchlichen Verbundfenstern wurden große Scheiben eingebaut.

Von den Wagen nach Blatt 568 wurden zwischen 1906 und 1911 in insgesamt drei Beschaffungslosen 17 Wagen bei der Fa. Waggonfabrik Josef Rathgeber in München beschafft.

Bis 1939 wurde ein Wagen ausgemustert. Der Verbleib von drei weiteren Wagen konnte nach Kriegsende 1945 nicht mehr geklärt werden. Von den gelieferten Fahrzeugen kamen noch insgesamt neun zur Deutschen Bundesbahn, wo sie bis 1960 ausgemustert wurden.

Konstruktive Merkmale

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Der Rahmen der Wagen war komplett aus Profileisen aufgebaut und genietet. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Die Querträger waren ebenfalls aus U-Profilen und nicht gekröpft. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen geschlitzte Korbpuffer mit einer Einbaulänge von 612 Millimetern, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 Millimetern.

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper. Wegen des langen Radstandes von 5.000 Millimetern kamen Vereinslenkachsen zum Einsatz.

Neben einer Handspindelbremse, welche sich auf einer der Plattformen am Wagenende befand, hatten die Wagen auch Druckluftbremsen des Systems Westinghouse.

Der Rahmen des Wagenkastens bestand aus hölzernen Ständerwerk. Dies war außen mit Blechen und innen mit Holz verkleidet. Die Stöße der Bleche wurden durch Deckleisten abgedeckt. Das Dach war flach gerundet und über die offenen Endplattformen hinausgezogen. Die Wagen besaßen umklappbare Lokalbahnauftritte, die später durch normale ersetzt wurden.

Der Wagentyp führte ausschließlich die 3. Klasse und hatte insgesamt 37 Sitzplätze und einen Abort. Für die beiden Endplattformen waren insgesamt 20 Stehplätze ausgewiesen.

Die Beleuchtung erfolgte durch Petroleumlampen. Die Beheizung erfolgte über Dampf. Belüftet wurden die Wagen durch statische Dachlüfter.

Herstelldaten Wagennummern[3] je Epoche
Gattungszeichen
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab 1875 ab 1909
(1907)
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
Bremsen Anz.
Achs.
Lenk-
achs.
Bl. Hz. Anz.
Abort
Anz. Sitze je Klasse Signal-
halter
Bemerkung
Blatt-Nr. 568 CL CL Bay 06a CL Bay 06a (siehe
Legende)
(siehe
Legende)
1. 2. 3. 4. (siehe
Legende)
1906 Rathg. 5 20 643 9 296 Reg 9 583 Reg xx/193x Pl, Wsbr 2 V P D 1 37
20 644 9 244 Mü 9 556 Mü 03/1956
20 645 9 245 Mü 9 557 Mü 09/1956
20 646 9 246 Mü 9 651 Mü ? 1945
20 647 9 225 Wür 9 972 Nür 07/1958
1907 Rathg. 7 20 648 9 233 Au 9 628 Au 08/1956 Pl, Wsbr 2 V P D 1 37
20 649 9 297 Reg 9 675 Reg 01/1950 Altschadwagen
20 650 9 298 Reg 9 676 Reg 06/1955
20 651 9 299 Reg 9 677 Reg 04/1952 Altschadwagen
20 652 9 247 Mü 9 652 Mü 11/1959
20 653 9 326 Nür 9 673 Nür 03/1959
20 654 9 300 Reg 9 678 Reg 12/1954
1911 Rathg. 5 20 783 9 242 Wür 9 872 Nür ? 1945 Pl, Wsbr 2 V P D 1 37
20 784 9 243 Wür 9 873 Nür ? 1945
20 785 9 244 Wür 9 874 Nür 07/1948 Altschadwagen
20 786 9 290 Mü 9 862 Mü 05/1958
20 787 9 291 Mü 9 863 Mü 01/1951 Altschadwagen
Legende Bremsen Handbremstypen BrH = Bremserhaus, Pl = Handbremse auf Plattform, Fsbr = Freisitzbremse
Druckluftbremsen Hnbr = Henri-Bremse, Hsbr = Henri-Schnellbremse, Kp. = Knorr-Bremse, Sbr. = Schleifer-Bremse, Ssbr = Schleifer-Schnellbremse, Wbr = Westinghouse-Bremse, Wsbr = Westinghouse-Schnellbremse
Saugluftbremsen Hbr = Hardy-Bremse, Ahbr = Autom. Hardy-Vacuumbremse
Legende BL Arten der Beleuchtung P = Petroleumleuchte, G = Gasleuchte, Gg = Gas-Glühleuchte, El = elektrische Beleuchtung
Legende HZ Arten der Beheizung O = Ofenheizung, D = Dampfheizung, Pr. = Presskohleheizung, L = nur Dampfleitung
Legende Signalhalter zum Übergang nach AT = Österreich, IT = Italien, CH = Schweiz, FR = Frankreich, BE = Belgien
  • Wagner, Alto: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. KIRUBA Verlag, 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Konrad, Emil: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Pfälzisches Netz. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.

Einzelnachweise

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  1. Konrad, Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Seite 23
  2. siehe auch Blatt-Nr. 499, 523, 568, 569, 570, 605 und 606 aus dem Wagenstandsverzeichniss der K.Bay.Sts.B. von 1913
  3. Die Daten sind den Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897 sowie 1913, entnommen