Kraj Vysočina

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von CZ-VY)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kraj Vysočina
Region Hochland
Wappen
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Flagge
Karte
Lage von Kraj Vysočina in Tschechien (anklickbare Karte)DeutschlandPolenSlowakeiÖsterreichStředočeský krajPlzeňský krajKarlovarský krajÚstecký krajLiberecký krajKrálovéhradecký krajPardubický krajKraj VysočinaJihočeský krajJihomoravský krajOlomoucký krajMoravskoslezský krajZlínský krajHlavní město Praha
Lage von Kraj Vysočina in Tschechien (anklickbare Karte)
Basisdaten
Historisches Land: Mähren + Böhmen
Verwaltungssitz: Jihlava
Größte Stadt: Jihlava
ISO 3166-2: CZ-63
Einwohner: 514.777 (1. Januar 2023)
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner/km²
Kfz-Kennzeichen: J
Geografie
Fläche: 6.796 km²
Ausdehnung: Nord-Süd: 34 – 97 km
West-Ost: bis 107 km
Höchster Punkt: 837 m n.m.
Tiefster Punkt: 253 m n.m.
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 5
Gemeinden: 704
Region Hochland
Verwaltung
Hejtman: Vítězslav Schrek
Website: http://www.kr-vysocina.cz/

Der Kraj Vysočina (deutsch Region Hochland) ist eine der 14 Regionen Tschechiens. Bis 2001 hieß die Region noch Jihlavsky (Iglauer) Kraj, danach bis 2011 nur Vysočina (ohne Kraj). Der Westen der Region ist historisch ein Teil von Böhmen, der Osten (der größte Teil des Krajs) liegt in Mähren. Verwaltungssitz ist Jihlava (Iglau). Das Gebiet der Region bilden die Bezirke Jihlava, Havlíčkův Brod, Pelhřimov, Třebíč und Žďár nad Sázavou. In der Region gibt es 704 Gemeinden mit einer durchschnittlichen Einwohnerzahl von 725 Personen, davon 33 Städte. Den größten Teil bilden Gemeinden bis 500 Einwohner.[1]

Die Region nimmt mit einer Fläche von 6.796 km² (bis zum 31. Dezember 2005 waren es 6.925 km²) eine zentrale Lage in Tschechien ein. Sie grenzt an die Regionen Südböhmen, Mittelböhmen, Pardubitz und Südmähren. Die Kraj Vysočina ist dünn besiedelt und liegt durchschnittlich höher als andere Kreise. Die dünne Besiedlung in kleinen Orten führt oft zur Abwanderung vor allem junger Menschen in die Städte. Den größten Teil der Fläche füllt die Böhmisch-Mährische Höhe aus. Der höchste Punkt ist der Javořice (Jaborschützberg) mit 837 m ü. M., der niedrigste die Talsperre Švihov mit 253 m ü. M. Der Berg Melechov bei Havlíčkův Brod (Deutschbrod) wird in einigen Quellen als der geografische Mittelpunkt Europas bezeichnet. Die Wasser- und Luftverschmutzung in der Region ist gering. Sie gilt als Wasserreservoir für umliegende Regionen. In der Region Hochland wurden zwei großflächige Naturschutzgebiete ausgerufen, Žďárské vrchy (deutsch: Saarer Berge) und Železné hory (Eisengebirge).

94.000 Unternehmen bedeuten den vorletzten Platz in der Rangliste Tschechiens. Die meisten siedelten sich im ehemaligen Okres Třebíč (21.788) an (Stand: Ende 2005). Beim Bruttoinlandsprodukt belegt die Region mit einem Anteil von 4 % ebenfalls den vorletzten Platz. Der monatliche Bruttolohn beträgt 18.069 Kč[2] und gehört damit zu den niedrigsten Tschechiens. Die Arbeitslosigkeit betrug zum 31. März 2017 etwa 4,48 %. Die Landwirtschaft spielt traditionell weiterhin eine bedeutende Rolle. Im relativ kühlen Klima gedeihen Kartoffeln und Ölpflanzen, hinzu kommt Viehzucht. Industrieunternehmen setzten 2003 80 Milliarden Kronen um, ein Zuwachs gegenüber 2001 um 5,7 %. Den größten Anteil bilden Maschinenbaubetriebe, Metallverarbeitung, Textilindustrie, Holzverarbeitung und Nahrungsmittelindustrie. Bei Dolní Rožínka befindet sich das einzige noch in Betrieb befindliche Uranbergwerk des Landes.

Zum 1. Januar 2017 lebten in der Region 508.952 Einwohner, davon 50,3 % Frauen. Die Geburtenrate war 2006 steigend, genauso wie die Anzahl der Scheidungen, während weniger Menschen heirateten.

Statistische Kennzahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Statistische Kennzahlen 2005
Okres Fläche in km² Einwohner1) Durchschnitts-
alter1)
Gemeinden
Havlíčkův Brod 1.265 94.579 42,7 120
Jihlava 1.180 112.649 41,8 121
Pelhřimov 1.290 71.977 43,3 120
Třebíč 1.518 111.651 42,5 173
Žďár nad Sázavou 1.672 118.096 41,9 195

1)am 1. Januar 2017

  • Anteil am Bruttoinlandsprodukt (2006): 4,2 %,
  • Arbeitslosenquote (2017): 4,48 %

Verkehrsinfrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Region führt die wichtige europäische Autobahn D1/E50/E65 (Berlin-Prag-Brünn-Wien/Bratislava-Budapest). Schlecht ist jedoch die Anbindung Nord-Süd.

Bildung und Gesundheitswesen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Bildung sorgen 276 Kindergärten, 251 Grundschulen, 31 Berufsschulen, 39 Fachgymnasien, 18 Gymnasien, 14 Einrichtungen postsekundärer Bildung sowie 2 Hochschulen. In der Region wirken 1684 Ärzte. Zu den Gesundheitseinrichtungen zählen 11 Krankenhäuser mit 2866 Betten. (Stand 2005)[3]

Sehenswürdigkeiten und Erholung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Region finden jährlich einige international besetzte kulturelle Veranstaltungen statt:

  • Begegnung internationaler Chöre in Iglau Jihlava
  • Europäische Begegnung von Folkloregruppen in Telč
  • Internationales Festival der Dokumentarfilme in Iglau Jihlava

Gute Schneeverhältnisse gibt es in den Žďárské vrchy und Svratecká hornatina. Wassersport und Bademöglichkeiten bestehen am Velké Dářko.

In der Region befinden sich drei UNESCO-Weltkulturerbe:

Größte Städte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadt Einwohner
Jihlava 50.559
Třebíč 36.330
Havlíčkův Brod 23.145
Žďár nad Sázavou 21.160
Pelhřimov 16.044
Velké Meziříčí 11.593
Humpolec 10.850
Nové Město na Moravě 10.110
Chotěboř 9.343
Bystřice nad Pernštejnem 8.202
Moravské Budějovice 7.441
Světlá nad Sázavou 6.637
Třešť 5.793
Telč 5.410
Ledeč nad Sázavou 5.151
Polná 5.134
Náměšť nad Oslavou 4.871
Pacov 4.871

Landeshauptmann (Hejtman) der Region ist seit 2008 der parteilose, für die sozialdemokratische ČSSD kandidierende Arzt Jiří Běhounek. Er ist der dritte Hejtman nach dem Christdemokraten František Dohnal (KDU-ČSL) (2000–2004) und Miloš Vystrčil von der (ODS) (2004–2008).

Bei den letzten Wahlen des Regionsparlamentes 2016 wurde die ČSSD mit 19,37 % stärkste politische Kraft und erhielt 11 der 45 Sitze. 9 Mandate entfielen auf die zweitstärkste Kraft ANO (17,04 %), 7 auf die KDU-ČSL (13,41 %), 6 auf die kommunistische KSČM (11,4 %) sowie 5 auf die ODS (9,1 %). Die regionale Wählergruppierung „Pro Vysočinu“ (Für Hochland) erhielt 6,84 % und 4 Mandate. Die verbleibenden 3 Mandate erhielten SPO + SPD (6,4 %). Die restlichen Stimmen wurden für Parteien abgegeben, die an der Sperrklausel von 5 % scheiterten. Die Wahlbeteiligung lag bei 37,34 %.[4]

Der aus 9 Personen bestehende Regionsrat setzt sich aus 5 Mitgliedern der ČSSD, 2 Mitgliedern von ANO und je 1 Mitglied von ODS sowie Starostové zusammen.[5]

Commons: Region Vysočina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Tschechisches Statistisches Amt: Charakteristik der Region
  2. Tschechisches Statistisches Amt: Angaben 2006
  3. Tschechisches Statistisches Amt: Statistische Angaben 2006
  4. Rozdělení křesel. Abgerufen am 24. September 2017 (tschechisch).
  5. Koalice na Vysočině podepsána. Lídr ANO byl potrestán za zatajení KSČ. Abgerufen am 24. September 2017 (tschechisch).

Koordinaten: 49° 25′ N, 15° 40′ O