Cahen-Konstante
Die Cahen-Konstante ist eine nach dem französischen Mathematiker Eugène Cahen (1865–1941) benannte mathematische Konstante. Sie ist eine transzendente Zahl und wird als Grenzwert einer alternierenden Reihe von Stammbrüchen definiert.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nenner der Stammbrüche leiten sich von den Folgengliedern der Sylvester-Folge ab, die rekursiv durch
- für n = 0, 1, 2, 3, …
definiert ist (Folge A000058 in OEIS). Mit dieser Folge ist die Cahen-Konstante durch
definiert, das heißt, die Sylvester-Folge ist die Pierce-Entwicklung von C. Mit dem Leibniz-Kriterium kann die Konvergenz der Reihe direkt gezeigt werden.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Zusammenfassen von jeweils zwei Gliedern der Reihe erhält man eine Reihe, deren Glieder nur positive Stammbrüche sind:
Diese Darstellung liefert auch der Greedy-Algorithmus zur Stammbruchzerlegung von C (die Nenner bilden die Folge A123180 in OEIS). Die Reihe konvergiert wegen des doppelt exponentiellen Wachstums der Sylvester-Folge rasch, jeder hinzugenommene Summand vervierfacht die Anzahl gültiger Stellen.
Ein Näherungswert für die Cahen-Konstante ist
Eugène Cahen bewies 1891 auf elementare Weise, dass C irrational ist[1] (dies folgt schon daraus, dass die Pierce-Entwicklung nicht abbricht). J. Les Davison und Jeffrey Shallit zeigten 1991, dass C transzendent ist.[2] Ihr Beweis zeigt allgemeiner für alle Zahlen, deren Kettenbruchentwicklungen bestimmten einfachen rekursiven Bildungsgesetzen genügen, dass sie transzendent sind. Speziell für C ist die Kettenbruchentwicklung durch
gegeben, wobei die Folge rekursiv durch
- für n = 0, 1, 2, 3, …
definiert ist (Folge A006279 in OEIS).
Zu Variationen der definierenden Reihe von C ist bekannt, dass
während und noch offen ist, was über gesagt werden kann[3] (die Sylvester-Folge ist in diesem Fall die Engel-Entwicklung, also ist der Grenzwert jedenfalls irrational).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steven R. Finch: Cahen’s constant. In: Mathematical constants. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-81805-2, Kapitel 6.7, S. 434–436 (englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eric W. Weisstein: Cahen’s Constant. In: MathWorld (englisch).
- The Cahen constant to 4000 digits ( vom 4. März 2012 im Internet Archive) bei Plouffe’s Inverter (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ E. Cahen: Note sur un développement des quantités numériques, qui présente quelque analogie avec celui en fractions continues. Nouvelles Annales de Mathématiques 10, 1891, S. 508–514 (französisch)
- ↑ J. Les Davison, J. O. Shallit: Continued fractions for some alternating series (17. Oktober 1990), Monatshefte für Mathematik 111, 1991, S. 119–126, doi:10.1007/BF01332350 (englisch)
- ↑ Finch: Cahen’s constant, 2003, S. 436