Camille Schnoor
Camille Schnoor (* 1986 in Nizza) ist eine deutsch-französische Opernsängerin in der Stimmlage Sopran.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Camille Schnoor studierte am Pariser Konservatorium Klavier bis zu ihrem Abschluss in 2007 und schloss daran ein Gesangsstudium an. 2012 kam sie als Stipendiatin des Fördervereins an das Theater Aachen und debütierte dort als Gretel in Hänsel und Gretel.[1] Von 2014 bis 2016 war sie Ensemblemitglied dieses Hauses und stellte dort u. a. die Titelrolle in Luisa Miller, Agathe (Der Freischütz), Maria (West Side Story)[2], Marie (Die verkaufte Braut)[3] und die Hauptrolle La Seconde Fille in der deutschen Erstaufführung von Philippe Boesmans Oper Au monde[4] dar. Von 2016 bis 2023 gehörte sie dem Ensemble des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz an.[5] Schon zu Beginn dieses Engagements wirkte sie als Julie bei der Uraufführung von Johanna Doderers Oper Liliom in der weiblichen Hauptrolle mit.[6] Weiterhin verkörperte sie dort u. a. die Fürstin Alexandra Maria (Die Faschingsfee)[7], Donna Elvira (Don Giovanni)[8], Hanna Glawari (Die lustige Witwe)[9], Mimì (La Bohème)[10], Tatjana (Eugen Onegin)[11], Giulietta (Hoffmanns Erzählungen)[12].
Gastspiele führten sie an die Opéra de Limoges, wo sie 2018 die Cio Cio San in Madama Butterfly[13] und 2022 die Titelrolle in Ariadne auf Naxos[14] darstellte, sowie 2021 als Hanna Glawari in Die lustige Witwe an die Oper Nizza[15]. Bei der Premiere des Festivals Operklosterneuburg 2022 übernahm sie als Einspringerin die Partie der Mimì in La Bohème.[16] Ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen gab sie 2023 als zweites Zaubermädchen in Jay Scheibs Neuproduktion von Parsifal.[17] 2024 führte sie ihre nunmehr freiberufliche Tätigkeit als fremde Fürstin in Rusalka an die Oper Nizza[18] und als Caroline in einer französischsprachigen Produktion von Die Fledermaus (entspr. Rosalinde in der deutschen Fassung) an die Opéra de Lille[19].
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb Vokal Genial, München 2013[20]
- Bayerischer Kunstförderpreis 2020
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emmerich Kálmán: Die Faschingsfee mit Camille Schnoor als Fürstin Alexandra Maria. Chor und Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Michael Brandstätter. CD erschienen bei CPO, 2019.
- Les âmes naturelles. Camille Schnoor singt Lieder von Patrick Nebbula mit dem Komponisten am Klavier. CD erschienen bei Klarthe Records, 2022.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Camille Schnoor bei Operabase (Engagements und Termine)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jenny Schmetz: Frisches Blut für die alte Dame Oper. In: Aachener Zeitung. 13. Dezember 2012, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Sabine Rother: Musical „West Side Story“ ist ein Dauerbrenner. In: Aachener Zeitung. 26. April 2016, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Die verkaufte Braut - Theater Aachen (Trailer). In: Youtube. Theater Aachen, 17. Juni 2016, abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ Camille Schnoor - Au Monde (Philippe Boesmans) final scene. In: YouTube. 21. Februar 2016, abgerufen am 3. August 2022.
- ↑ Solistin Camille Schnoor. Gärtnerplatztheater, abgerufen am 8. Juli 2022.
- ↑ Wolf-Dieter Peter: Dunkel getönte Ringelspiel-Oper – Johanna Doderers „Liliom“-Vertonung am Münchner Gärtnerplatztheater uraufgeführt. In: nmz online. 6. November 2016, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Peter Jungblut: Kritik „Die Faschingsfee“ am Münchner Gärtnerplatztheater – Hunger und gute Laune. In: BR Klassik. 17. Februar 2017, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Maximilian Maier: Don Giovannis Kampf mit Gott. In: Münchner Merkur. 26. Juni 2017, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Roland H. Dippel: Operetten-Kritik: Staatstheater am Gärtnerplatz München – Die lustige Witwe: Morbide Intimität. In: Concerti. 23. Oktober 2017, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Andreas Pernpeintner: Wie im richtigen Leben. In: Süddeutsche Zeitung. 29. März 2019, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Klaus Kalchschmid: Aneinander vorbeilieben. In: Süddeutsche Zeitung. 9. Oktober 2020, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Klaus Kalchschmid: Schwarzer Albtraum. In: Süddeutsche Zeitung. 28. Januar 2022, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ BUTTERFLY – Version intégrale à l'Opéra de Limoges – 2018. In: YouTube. Opéra de Limoges, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Damien Dutilleul: Volubile et habile Ariane à Naxos à Limoges. In: Ôlyrix. 18. Mai 2022, abgerufen am 21. Juli 2022 (französisch).
- ↑ LA VEUVE JOYEUSE de Franz Lehár (Trailer). In: Youtube. Opéra Nice Côte d'Azur, 17. Dezember 2021, abgerufen am 21. Juli 2022 (französisch).
- ↑ Edwin Baumgartner: „Mimi“ sollte diese Oper heißen! In: Wiener Zeitung. 11. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Alexander Dick: World of Gralcraft? Jay Scheibs "Parsifal"-Neuinszenierung in Bayreuth. In: Badische Zeitung. 26. Juli 2023, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Florence Lethurgez: Rusalka à Nice : un grand bain dans la baie des Anges. In: Ôlyrix. 27. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024 (französisch).
- ↑ José Pons: La vengeance de La Chauve-Souris à l’Opéra de Lille. In: Ôlyrix. 5. Juni 2024, abgerufen am 7. Juli 2024 (französisch).
- ↑ Eine einstimmige Siegerin: Camille Schnoor. In: life PR. Konzertgesellschaft München e.V., 24. Oktober 2013, abgerufen am 22. Juli 2022.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schnoor, Camille |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-französische Opernsängerin in der Stimmlage Sopran |
GEBURTSDATUM | 1986 |
GEBURTSORT | Nizza |