Camouflet
Als Camouflet (fr. camouflet) wird eine unterirdische Explosion bezeichnet, bei der kein Erdtrichter entsteht, sondern ein Hohlraum, wie etwa eine Kaverne.[1]
Camouflet wird auch als Bezeichnung für einen Sprengkörper verwendet, der unterirdische (gegnerische) Stollen zum Einsturz bringen soll.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Camouflet leitet sich ab von dem französischen Begriff chault moufflet (≈ heißer Bengel) und wird in Émile Littrés Dictionnaire de la langue française bezeichnet als "dichter Rauch, den jemand einatmet, dem man boshafterweise eine entflammte Papierrolle unter die Nase hält"[2]
Anwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Explosionen wurden von den Kontrasprengmeistern bei Festungsbelagerungen zur Zerstörung unterirdischer Gänge ausgelöst, die von ihren Gegnern unter Bastionen, Kurtinen und andere Fortifikationsbauten angelegt worden waren.[3] Im Ersten Weltkrieg wurden Camouflets genutzt, um unterirdische feindliche Stollen (auch Minen der Mineure genannt) zu zerstören.[4]
Später wurden als Camouflet auch die Einschläge von Artilleriegeschossen, Minen oder Fliegerbomben bezeichnet, die ohne Bildung eines Kraters tief in den Boden eindrangen. Die britische Bombe Grand Slam war unter anderem dazu gedacht, den Baugrund neben einem Gebäude zu unterhöhlen, um dieses zum Einsturz zu bringen.
Im Bergbau werden Camoufletexplosionen ausgelöst, um Gebirgsschlägen zuvorzukommen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rittig von Flammenstern: Encyclopädisches Kriegs-Lexikon, oder Uebersicht aller im Land- und See-Kriege vorkommenden ... Kunstausdrücke mit beygefügter französischer Terminologie (etc.), Verlag: Catharina Gräffer, 1813, S. 112 (online Buchvorschau)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dictionary.com: Camouflet ( vom 30. August 2012 im Internet Archive)
- ↑ "fumée épaisse que l'on souffle malicieusement au nez de quelqu'un avec un cornet de papier enflammé" Littré: Dictionnaire de la langue francaise, Bd. 3, S. 459.
- ↑ Fortifikationswörterbuch: Camouflet ( vom 12. Dezember 2004 im Internet Archive)
- ↑ Rittig von Flammenstern S. 112