Candói

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Município de Candói
Candói

Araukarien in Candói
Candói (Brasilien)
Candói (Brasilien)
Candói
Koordinaten 25° 34′ S, 52° 3′ WKoordinaten: 25° 34′ S, 52° 3′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Gründung 1. Januar 1993Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Guarapuava (seit 2017)
Região imediata Guarapuava (seit 2017)
Mesoregion Centro Sul Paranaense (1989–2017)
Mikroregion Guarapuava (1989–2017)
Höhe 944 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 1513 km²
Einwohner 16.126 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 10,7 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4104428
Politik
Stadtpräfekt Aldoino Goldoni Filho (2021–2024)
Partei PSC
HDI 0,635 (mittel) (2010)
Karte

Candói ist ein brasilianisches Munizip im Süden des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 16.126 Einwohner, die sich Candoianer nennen. Seine Fläche beträgt 1.513 km². Es liegt 944 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Name der Stadt stammt aus der Sprache der Kaingang. Er bezieht sich auf den Rio Candói, einen Nebenfluss des Rio Jordão, und erinnert an den Kaziken Candoy, der Häuptling der Votorões-Indianer war.[1]

Das Gebiet der Stadt Candói war von alters her von Votorões-Indianern bewohnt. Nach Angaben des Historikers José Carlos Veiga Lopes "erkrankte der Indianer Candói und wurde am 13. August 1812 vom Priester Chagas auf den Namen Hipólito getauft (der Priester nannte ihn Condoi)".

Die Pionierleistung der Urbarmachung von Candói ging auf Kapitän Manoel Elias de Araújo und seine Frau Clara Madalena dos Santos zurück, die ein großes Gebiet zwischen den Flüssen Cavernoso, Jordão und Iguaçu von der Regierung bekommen hatten. Das Paar war kinderlos und adoptierte ein Findelkind, das sie am 8. Februar 1801 auf den Namen Ponciano José de Araújo tauften und das später Priester werden sollte. Pater Ponciano war von 1825 bis 1832 Vikar der Pfarrei Nossa Senhora da Conceição do Tamanduá, heute Palmeira.

Elias starb am 10. Mai 1829. Seinen Besitz hinterließ er seinem Adoptivsohn Pater Ponciano. In der von Pater Chagas 1821 erstellten Karte der Campos de Guarapuava mit der Aufteilung der Grundstücke und ihren jeweiligen Eigentümern steht kein einziges Mal der Name von Manuel Elias de Araújo, und auf dem Gebiet zwischen Rio Cavernoso und Rio Jordão an der Stelle der heutigen Stadt Candói steht Campo Real und Campo do Norte geschrieben. Die Schenkung muss also nach 1821 erfolgt sein.

Obwohl er Priester war, hatte Ponciano Kinder, die er anerkannte. Am 11. April 1855 erhielten Pedro Alexandre de Araújo Penna, João de Abreu e Araújo und Cândido José de Almeida, eingetragen in dem Ort namens Candói, durch Erbschaft von Priester Ponciano José de Araújo ein Stück Land mit Feldern, Wegen und Wald zur Bearbeitung, mit einer Länge von zwei Leguas (etwa zwölf Kilometer) und einer Breite von einer viertel Legua (anderthalb Kilometer), begrenzt im Süden durch den Rio Jordão, im Norden durch den Rio Cavernoso, im Osten durch den Rio Candói und im Westen durch mehrere Gewässer, darunter der Rio Jordão und der Arroio Corvo Branco.[1]

Erhebung zum Munizip

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Candói wurde durch das Staatsgesetz Nr. 9353 vom 27. August 1990 aus Guarapuava ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1993 als Munizip installiert.[1]

Fläche und Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Candói liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2] Seine Fläche beträgt 1513 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 944 Metern.[4]

Geologie und Böden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Terra Roxa im ländlichen Bereich von Candói (nahe der BR-277)

Die Böden bestehen aus fruchtbarer Terra-Roxa.

Das Biom von Candói ist Mata Atlântica.[3]

Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1777 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 18,6 °C.[5]

Straßenbrücke der BR-277 über den Rio Cavernoso an der Grenze zu Cantagalo

Candói liegt im Einzugsgebiet des Iguaçú. Dessen rechter Nebenfluss Rio Cavernoso bildet die nordwestliche Grenze des Munizips. Er wird für das Kraftwerk PCH Cavernoso aufgestaut. Im Südosten fließt der Rio Jordão mit seinem Nebenfluss Rio Campo Real entlang der Munizipgrenze. Er versorgt den Stausee Santa Clara.

Candói liegt an der BR-277 zwischen Laranjeiras do Sul im Westen und Guarapuava im Osten.

Nachbarmunizipien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Cantagalo und Virmond
Porto Barreiro Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Guarapuava
Chopinzinho Foz do Jordão

Stadtverwaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Aldoino Goldoni Filho, PSC (2021–2024)

Vizebürgermeister: Aurimar Teixeira da Rosa, PL (2021–2024)[6]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Stadt Land
2000 14.185 36 % 64 %
2010 14.983 47 % 53 %
2021 16.126

Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[7] und für 2021: Schätzung[3]

Ethnische Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gruppe * 2000 2010 wer sich als …
Weiße 62,3 % 54,0 % weiß bezeichnet
Schwarze 1,2 % 4,4 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,3 % 1,2 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 34,9 % 40,3 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,2 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 1,1 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 %
*) Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[8]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[9]

Commons: Candói – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c História Candói PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 8. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b c Panorama Candói. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 8. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 8. März 2022.
  5. Klima Candói: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 8. März 2022.
  6. Prefeito e vereadores de Candói tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 8. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  8. IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S. 152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 17. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Candói und Cor ou raça).