Gandria
Gandria Quartier von Lugano | |
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Koordinaten | 721091 / 96131 |
Höhe | Ø 292 m |
Fläche | 3,40 km² |
Einwohner | 299 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 88 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 4. Apr. 2004 |
BFS-Nr. | 519-2014 |
Postleitzahl | 6978 |
Gandria ist ein Quartier der Stadt Lugano im Schweizer Kanton Tessin. Bis zur Eingemeindung in die Stadt Lugano am 4. April 2004 bildete es eine selbstständige politische Gemeinde. Der Ort hat 299 Einwohner (Stand 2023[1]), ein paar Gaststätten, winzige Gassen, Treppen und alte Bauten.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt auf 295 m ü. M. am Nord-Ufer des Luganersees am steilen Hang des Monte Brè, 5 km östlich vom Bahnhof Lugano.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gandria ist Station der Dampfboote auf der Strecke Lugano-Porlezza. Das Dorf kann von Lugano aus zu Fuss auf einem dem Luganersee-Nordufer entlangführenden Pfad, dem «Sentiero di Gandria», mit Schiff oder Bus erreicht werden. Das früher von Fischern und Grenzwächtern geprägte Dorf ist seit über hundert Jahren kaum verändert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde 1237 erstmal als Gandrio erwähnt. Die politische Gemeinde bestand schon 1463 und stand lange Zeit wegen der Grenzen und Weiden auf dem rechten (nördlichen) Ufer des Luganersees in Streit mit den Gemeinden Albogasio, Ramponio Verna, Lanzo d’Intelvi und Oria, die damals den Erzbischöfen von Mailand unterstanden. Die Tagsatzung, der Erzbischof und der Gesandte von Mailand, selbst der Nuntius wurden in diesen Zwist hineingezogen, der von 1543 bis 1659 dauerte. 1624 wurden deswegen selbst die Stipendien für den Kanton Schwyz am Helvetischen Kollegium in Mailand aufgehoben.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1591 | 1643 | 1696 | 1769 | 1801 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000[3] | 2015 | 2023[1] |
Einwohner | 330 | 205 | 182 | 155 | 147 | 235 | 235 | 227 | 207 | 224 | 299 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[4]
- Pfarrkirche San Vigilio.[5][6] mit Statue Madonna del Rosario des Bildhauers Antonio Pini aus Bellagio[7]
- Oratorium San Rocco[5]
- Im Ortsteil Cantine di Gandria am Südufer des Ceresio ist das Schweizerische Zollmuseum beheimatet[5]
- Wohnhaus Bordoni[5]
- Ehemaliges Wohnhaus Rabaglio[5]
- Il sentiero dell’ulivo (Olivenweg)[8]
- In einer Waldlichtung hoch über dem Luganersee liegen der Sasso della Predescia[5] und Sasso di Gandrigna, zwei prähistorische Schalensteine.[5][9]
- Pfad von Caprino nach Cantine di Gandria am Luganersee entlang[10]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt eine Marschmusik für Blasmusik, komponiert von Gian Battista Mantegazzi, der dem Dorf Gandria gewidmet ist und Gandria-Marsch (bzw. Marcia Gandria) heisst.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Gandria. Historisches Luftbild von Leo Wehrli (1927)
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Blick vom Fussweg Richtung Gandria (2018)
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Gandria Alte Strasse, von Westen, mit Gandria. Historisches Bild von L. Wehrli (1934)
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Neue Gandria-Strasse. Historisches Luftbild von L. Wehrli (1937)
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Gandria. Historisches Luftbild von Werner Friedli (Fotograf) (1948)
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Gandria. Historisches Luftbild von W. Friedli (1948)
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Gandria. Historisches Bild von L. Wehrli (1948 ?)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carlo Agliati (Hrsg.): Maestri d’arte del lago di Lugano alla corte dei Borboni. Il fondo dei Rabaglio di Gandria, sec. XVIII. Edizioni dello Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 2010.
- Harald Baumgarten: Das Fischermädel aus Gandria. Roman, Rothbarth, Leipzig 1936.
- Gandria – naturkundlich-historischer Pfad. / Fondo SNAG. EUSI-Verleger, Lugano 2000.
- Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 329.
- Antonio Gili: Gandria. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Januar 2017.
- Plinio Grossi: Gandria. Edizioni San Giorgio, Lugano 1984.
- Carlo Jegher: Die Strasse nach Gandria: Darstellung d. versch. Projekte und Unterlagen zu ihrer Beurteilung mit zahlreichen Bildern und Plänen nach amtlichen Quellen. Selbstverlag, Zürich 1928.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 295, 321, 322, 323.
- Johann Rudolf Rahn: I monumenti artistici del medio evo nel Cantone Ticino. Tipo-Litografia di Carlo Salvioni, Bellinzona 1894, S. 98.
- Jean-Luc Rickenbacher: Das Schweizer Zollmuseum. Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern 2017, ISBN 978-3-906211-28-2.
- Celestino Trezzini: Gandria. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 3, Galmiton – Giovanni., Attinger, Neuenburg 1926, S. 389 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Lugano (italienisch)
- Quartier von Gandria auf www.lugano.ch (italienisch)
- Lugano-Gandria: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Bundesinventar ISOS: Gandria (italienisch)
- Bundesinventar ISOS: Cantine di Gandria (italienisch)
- Gandria auf ticinotopten.ch
- Strassesperre in Gandria ( vom 30. August 2011 im Internet Archive) in festung-oberland.ch (abgerufen am: 2. Mai 2016.)
- Gandria auf elexikon.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Demografia Città di Lugano, lugano.ch. Abgerufen am 17. April 2024.
- ↑ Gandria auf ticino.ch
- ↑ a b Antonio Gili: Gandria. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Januar 2017.
- ↑ Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung ( des vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ a b c d e f g Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 321–322.
- ↑ Pfarrkirche San Vigilio auf portal.dnb.de (abgerufen am: 1. August 2016.)
- ↑ Antonio Pini. In: Sikart, abgerufen am 16. Januar 2016.
- ↑ Der Olivenweg auf luganoregion.com (abgerufen am 21. November 2016).
- ↑ Der naturalistisch-archäologische Weg von Gandria auf luganoregion.com (abgerufen am 21. November 2016).
- ↑ Pfad Von Caprino nach Cantine di Gandria am Luganer See entlang auf luganoregion.com