Cardiastethus fasciiventris
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Cardiastethus fasciiventris | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cardiastethus fasciiventris | ||||||||||||
(Garbiglietti, 1869) |
Cardiastethus fasciiventris ist eine Wanze aus der Familie der Blumenwanzen (Anthocoridae). Sie ist die einzige Art ihrer Gattung in Mitteleuropa.[1] Die Erstbeschreibung als Triphleps fasciiventris im Jahr 1869 geht auf den italienischen Entomologen Antonio Garbiglietti zurück. Das lateinische Art-Epitheton bedeutet in etwa „mit gestreiftem Bauch oder Körper“.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ovalförmigen Wanzen werden 2,3 bis 2,7 Millimeter lang.[1] Sie sind überwiegend orange-braun gefärbt. Das zweite Fühlerglied ist größtenteils oder vollständig hellgelb gefärbt.[2] Der Clavus weist keine Punktierung auf und ist mit hellen Härchen bedeckt.[2] Am Innenrand der vorderen Tibien der männlichen Wanzen befinden sich 25–30 feine Dörnchen.[2] Die Paramere (äußere Geschlechtsorgane) der Männchen sind viertelkreisförmig gewölbt.[2]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist im westlichen Europa und in Nordafrika verbreitet.[1] Das Verbreitungsgebiet reicht vom Nordosten der Iberischen Halbinsel über Frankreich und den Benelux bis nach Österreich.[3] Im Norden sind Funde aus Südschweden, Dänemark, Süd- und Mittelengland sowie Wales bekannt.[3] Weiterhin wurde die Art an der Côte d’Azur, auf Korsika und auf Mallorca nachgewiesen.[3] In Deutschland war die Art Mitte der 2000er Jahre nur im Südwesten in den Bundesländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bekannt, in Österreich zu jener Zeit seit Kurzem nur aus der Steiermark.[1] Mittlerweile gibt es Funde in weiteren Bundesländern, beispielsweise seit dem Jahr 2019 aus Berlin.[4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wanzen leben an verschiedenen Bäumen und Sträuchern. In Mitteleuropa findet man sie hauptsächlich an Nadelhölzern wie Kiefern, an Weißdorn, Schlehe und Besenginster.[1] Im Mittelmeerraum leben die Wanzen auch an Tamarisken, Eichen, Pistazien und Obstbäumen.[1] Die räuberische Art ernährt sich von Rindenläusen (Lachninae) und Staubläusen (Psocodea) sowie von anderen Kleininsekten und Gliederfüßern. Die Jungnymphen saugen auch an Pollen.[1] Die Larven treten in der Zeit von Juni bis August auf, während die adulten Wanzen das ganze Jahr über angetroffen werden. Letztere überwintern unter der Borke von Bäumen oder in der Streuschicht.[1] Man geht davon aus, dass die Art univoltin ist.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h Wachmann: Wanzen, Bd. 1, S. 202ff
- ↑ a b c d Cardiastethus fasciiventris. In: www.naturespot.org.uk. Nature Spot - Recording the Wildlife of Leicestershire & Rutland, abgerufen am 18. November 2023 (englisch).
- ↑ a b c Cardiastethus fasciiventris (Garbiglietti, 1869)
- ↑ Herbert Winkelmann: Weitere neue Wanzenfunde (Insecta, Heteroptera) aus Berlin. In: Heteropteron Heft 62. 2021, S. 16–24, abgerufen am 18. November 2023.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ekkehard Wachmann, Albert Melber, Jürgen Deckert: Wanzen (= Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise. 77. Teil). Band 1: Cimicomorpha: Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1). Goecke & Evers, Keltern 2006, ISBN 3-931374-49-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cardiastethus fasciiventris. In: waarnemingen.be. Abgerufen am 18. November 2023.