Carina Linge
Carina Linge (* 1976 in Cuxhaven) ist eine deutsche bildende Künstlerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carina Linge wurde 1976 in Cuxhaven geboren. Im Jahr 2000 begann sie das Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar, das sie 2006 bei Norbert W. Hinterberger mit dem Diplom abschloss. Im Jahr 2007 erhielt sie einen ersten Lehrauftrag an der Bauhaus-Universität in Weimar, ein weiterer folgte 2014. Carina Linge hat einen Sohn und lebt in Leipzig. Seit 2009 wird sie von der Berliner Galerie Jarmuschek+Partner vertreten.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carina Linge arbeitet fotografisch und installativ. In komplexen Bild-Tableaus setzt sie Fotografien, Objekte und Textblätter zueinander in Bezug. Carina Linges Fotografien sind inszenierte Interieurs, Stillleben und Körperbilder, die vielschichtig mit assoziativen, symbolischen und kunstgeschichtlichen Verweisen aufgeladen sind. Vergänglichkeit und Tod, Liebe und Einsamkeit, Sehnsüchte und Begehren werden darin jeweils mit ausgesuchten Bezügen zu Personen, Mythen und historischen Bilderzeugnissen thematisiert.
In ihrer Werkreihe „Einsamer Eros“ setzte sich Carina Linge seit 2008 mit einem erweiterten Porträtbegriff auseinander und porträtierte Singles und Paare in psychogrammartigen, arrangierten Bildkompositionen.[1] Die in den Jahren 2011–2013 entstandene Bildserie „Über das Begehren“ behandelt Vergangenes, Vermisstes und Ersehntes und die damit zusammenhängende Entstehung von menschlichen Sehnsüchten und Verlangen. Mit „Theatrum Mundi“ entstand 2014 eine neue Reihe von Arbeiten, welche die äußere Repräsentation und die dahinter liegende, innere Gefühlswelt ausgewählter Personen aufzeigen und sichtbar machen.
Auszeichnungen und Förderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2013: Arbeitsstipendium der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt[2]
- 2010/11: Artist-in-Residence Programm, Pilotenkueche, Leipzig
- 2010: Förderung für die erste institutionelle Einzelausstellung, Stiftung Kunstfonds[3]
- 2009: Arbeitsstipendium, Kulturstiftung Thüringen
- 2008/09: Projektförderung (Frauenförderfond), Bauhaus-Universität Weimar[4]
- 2008: Arbeitsstipendium für zeitgenössische Kunst des Freistaates Thüringen
- 2000: 1. Preis, Kunstwettbewerb „Kunst und Bauen“, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Greifswald
Einzelausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2020: „New Age of Dissent“, 9. Europäischer Monat der Fotografie Berlin[5], Jarmuschek + Partner, Berlin
- 2018: „A Primo ad Extremum“, 8. Europäischer Monat der Fotografie Berlin, Jarmuschek + Partner, Berlin
- 2016: „In den Tiefen der Gründe“ (zusammen mit Corinne von Lebusa), Jarmuschek+Partner, Berlin
- 2015: Art Cologne, Jarmuschek+Partner, Köln
- 2014: „Theatrum mundi“, 6. Europäischer Monat der Fotografie Berlin, Jarmuschek+Partner, Berlin
- 2013: „beautific“, (mit Léon van Opstal), Dortmunder Kunstverein
- 2012: „Über das Begehren“, 5. Europäischer Monat der Fotografie Berlin, Jarmuschek+Partner, Berlin
- 2011: „Carina Linge - Einsamer Eros. Singles & Paare“, Kunsthalle Erfurt
- 2011: „Über das Begehren“, Kunsthaus Erfurt
- 2011: „Einsamer Eros“, Kunsthalle Harry Graf Kessler, Weimar
- 2010: „Einsamer Eros“, 4. Europäischer Monat der Fotografie Berlin, Jarmuschek+Partner, Berlin
- 2010: „Einsamer Eros“, bautzner69, Dresden
Gruppenausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2020: „100 Jahre Frauenwahlrecht: 19 + 1 Künstlerinnen“, Verbindungsbüro des Deutschen Bundestages bei der Europäischen Union, Brussels
- 2019: „Bauhaus Frauen - Lehrerinnen und Absolventinnen der Bauhaus-Universität Weimar“, Kunsthalle Erfurt
- 2019: „100 Jahre Frauenwahlrecht: 19+1 Künstlerinnen“[6], Reichstagsgebäude, Deutscher Bundestag, Berlin
- 2019: Rostocker Kunstpreis 2019, Kunsthalle Rostock
- 2019: Leipziger Jahresausstellung 2019, Leipzig
- 2016: „Verweile doch“ #2, Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale
- 2016: „Habseligkeiten“, Haus am Lützowplatz, Berlin
- 2016: Month of Photography in Minsk 2016, CECH Art Space, Minsk, Weißrussland
- 2015: „Wild - Animals in Contemporary Photography“, Month of Photography Minsk, „CECH“ Art Space, Minsk, Weißrussland und Plaza Gallery, Tokio, Japan
- 2015: „Gute Kunst? Wollen!“, Auf AEG, Nürnberg
- 2015: „Wahrheiten“, Museum Abtei Liesborn, Wadersloh-Liesborn
- 2015: „Bittersüße Zeiten“, Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda und Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg
- 2014: „focus bauhaus 2.14“, Kunstquartier Bethanien, Berlin
- 2014: „Bittersüße Zeiten“, Kunsthaus Stade
- 2014: „Wahrheiten“, Bayer Kulturhaus, Leverkusen
- 2014: „WILD - Tiere in der zeitgenössischen Fotografie“, Alfred Ehrhardt Stiftung, Berlin[7]
- 2013: „Linger on!“, Goethe-Institut Washington, Washington D.C., USA
- 2013: „Schijn bedriegt Schijn. De trompe-l´oeil in de oude en moderne Kunst“, Noordbrabants Museum, s-Hertogenbosch, Niederlande
- 2012: „Kolga Tbilisi Photo 2012“, Tiflis, Georgien
- 2012: „WILD - Animals in Contemporary Photography“, Artist Cooperative, Omaha, USA
- 2012: „Verweile doch“, Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale
- 2012: „Eros und Thanatos“, Werkschauhalle der Baumwollspinnerei Leipzig[8]
- 2012: „Stillstehende Sachen“, Museum Abtei Liesborn, Wadersloh-Liesborn
- 2011: „Unter Helden. Vor-Bilder in der Gegenwartskunst“, Kunsthalle Nürnberg
- 2010: „Face to Face. German Contemporary Photography“, Dong-Gang Museum of Photography, Südkorea
- 2010: „Fotosommer Stuttgart“, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
Sammlungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sammlung Deutscher Bundestag, Berlin
- Sammlung José Maria Civit, Barcelona, Spanien
- Fundación Banco Sabadell, Barcelona, Spanien
- Sammlung SØR Rusche, Oelde / Berlin
- Angermuseum Erfurt[9]
- Kunstsammlung Jena
- Sammlung Segantini, Lugano, Schweiz
- ERES-Stiftung, München
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carina Linge. Einsamer Eros, Hrsg.: Kunsthaus Erfurt, Erfurter Kunstverein, Kulturdirektion der Stadt Weimar, Kerber Verlag, Bielefeld / Leipzig / Berlin 2011, ISBN 978-3-86678-542-7.
- Carina Linge. Einsamer Eros, Katalog Max-Pechstein-Förderpreis der Stadt Zwickau, Hrsg.: Kunstsammlungen der Städtischen Museen Zwickau, 2009, ISBN 978-3-933282-33-0.
- 6. Europäischer Monat der Fotografie Berlin, Hrsg.: Kulturprojekte Berlin GmbH, Kehrer Verlag, Heidelberg / Berlin 2014, ISBN 978-3-940231-09-3.
- Wahrheiten. Werke aus der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin, Hrsg.: Bayer Kultur & Thomas Rusche, Kerber Verlag, Bielefeld / Berlin 2014, ISBN 978-3-7356-0029-5
- Bittersüße Zeiten. Barock und Gegenwart in der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin, Hrsg.: Hans Jürgen Giese, Christiane Ladleif, Sebastian Möllers, Thomas Rusche, Regina Wetjen, Wienand Verlag, Köln 2014, ISBN 978-3-86832-220-0
- Carina Linge in: BauhausFrauen – Lehrerinnen und Absolventinnen der Bauhaus-Universität Weimar, Ausstellungskatalog, 2019, S. 120 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carina Linge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Carina Linge
- Carina Linge bei Jarmuschek+Partner
- Film „Dedicated“ von René Eckert (blickinsfreie) über Carina Linge und ihre Arbeit bei vimeo
- Carina Linge bei artfacts.net
- Rezension zur Ausstellung „Theatrum Mundi“ 2014 bei Qjubes
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Website des Ausstellungsraums bautzener69 ( vom 24. Januar 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 5. April 2024.
- ↑ Carina Linge in der Datenbank der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Website der Stiftung Kunstfonds ( vom 7. März 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 5. April 2024.
- ↑ Website der Bauhaus-Universität Weimar
- ↑ EMOP Berlin - European Month of Photography. Abgerufen am 24. Oktober 2020.
- ↑ Kristina Volke: Carina Linge "Scaramouche (NK. Doege)" | Deutscher Bundestag. Abgerufen am 24. Oktober 2020.
- ↑ Ausstellungsbesprechung in der TAZ vom 23. August 2014
- ↑ Ausstellungsbesprechung ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in art–Das Kunstmagazin vom 15. Februar 2012
- ↑ Sammlungspräsentation bei Netzwerk Graphische Sammlungen ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Linge, Carina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche bildende Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 1976 |
GEBURTSORT | Cuxhaven |