Carl Adolph von Mehlig

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Carl Adolph von Mehlig (polnisch Karol Adolf de Mehlig; * um 1737; † 21. Dezember 1813 in Dresden-Neustadt[1]) war ein sächsisch-polnischer Hauptmann, Münzmeister und Oberforstmeister.

Mehlig wurde als Sohn des sächsisch-polnischen Beamten Johann Christian Mehlig (1704–1774) geboren.[2][3] Sein Vater war zunächst herrschaftlicher Bauverwalter beim Bau des Schlosses von Pförten[2] und wurde 1765 als Schreiber zur Krakauer Münzstätte berufen.[4] Der Vater setzte sich später mit seiner zweiten Frau, einer Tochter von Salomon Gottlob Frentzel[5], in Colditz zur Ruhe und starb dort Mitte der 1770er Jahre.[6]

Carl Adolph Mehlig war zunächst in einer sächsischen Plattenfabrik beschäftigt[7] und wurde im Jahr 1766 vom polnischen Oberst Konstanty Jabłonowski zur Warschauer Münzstätte berufen.[4] Bis 1791 blieb er Schreiber bei der Warschauer Münze; schließlich übernahm er die Leitung der Münzstätte nach dem Tod des vorherigen Münzmeisters Ephraim von Brenn. Die Münzstätte leitete Mehlig bis 1794.[4] Als Münzmeister zeichnete er sich vor allem dadurch aus, dass er das Rohsilber im Stempeltiegel mit einem halben Gramm Feinsilber veredelte.[8] Die polnischen Münzen aus seiner Zeit sind mit dem Monogramm M. W. für Mennica Warszawska (Warschauer Münze) geprägt worden.[4]

Im Jahr 1775 wurde Mehlig vom polnischen König Stanislaus II. in den erblichen Adelsstand erhoben.[9][10]

Als Hauptmann wirkte Mehlig bei den polnischen Pontonieren. Zusätzlich bekleidete er im Jahr 1772 das Bürgermeisteramt des Dorfes Blizno bei Radzyń Chełmiński.[11] Seit den 1790er Jahren wurde Mehlig königlich-polnischer Oberforstmeister.[8] In dieser Rolle führte er Inspektionen der königlichen Wälder in Polen-Litauen durch, insbesondere des Waldes um Kozienice. Aus dem Jahr 1794 ist eine Schrift überliefert, in der Mehlig Hinweise zur Waldvermessung, Inventarisierung von Baumbeständen, Methoden zur künstlichen Aufforstung, Jagd und Bienenzucht gab.[12]

Als einer der Repräsentanten der protestantischen Gläubigen von Warschau setzte sich Mehlig für die Gründung einer evangelischen Gemeinde in der Stadt ein.[13] Trotz seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in Polen sprach Mehlig kein Polnisch. All seine Schriften sind in deutscher Sprache verfasst.[8]

In Warschau lebte Mehlig in der Warschauer Straße Bielańska, im selben Haus, in dem auch sein Vorgänger Ephraim von Brenn lebte.[14] Nach vielen Jahren in Polen, ließ sich Mehlig Ende der 1790er Jahre in Dresden nieder. Er war mit Sophia Elisabeth Teucher verheiratet, die ein Jahr vor ihm in Dresden-Neustadt verstarb.[15]

Einzelnachweise

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  1. Dreikönigskirche Dresden: Tauf-, Trau- und Bestattungsbuch 1813. 1813.
  2. a b Johannes Hohlfeld: Ahnenliste Scheunert. 1936.
  3. St. Aegidien Colditz: Kirchenbücher Colditz. 1774.
  4. a b c d Mieczysław Kurnatowski: Zapiski Numizmatyczne : pismo poświęcone numizmatyce i sfragistyce. Krakau 1884.
  5. Dreikönigskirche Dresden: Traubuch 1770-1799. 1770.
  6. Amtsgericht Colditz: Gerichtsbücher Colditz. 1771.
  7. Badania nad dziejami przemysłu i klasy robotniczej w Polsce. Band 4, 1956, S. 514.
  8. a b c Władysław Konopczyński: Polski Słownik Biograficzny. 1935.
  9. Szukaj w Archiwach: Diploma nobilitatis cum additione usitati Stemmatis Karolo Adolfo Mehlig in Corpore militum Pontonariorum Capitani In: Księga podkanclerzego Joachima Chreptowicza (potwierdzenia przywilejów, nobilitacje, indygenaty)., abgerufen am 6. Dezember 2023
  10. Biblioteka Cyfrowa: Diploma nobilitatis cum additione usitati Stemmatis Karolo Adolfo Mehlig in Corpore militum Pontonariorum Capitani In: Konstytucye publiczne seymu extraordynaryinego warszawskiego pod węzłem Generalney Konfereacyi Oboyga Narodow trwaiącego., abgerufen am 6. Dezember 2023
  11. Archiwum Główne Akt Dawnych: Metryka Coronna In: Scultetia seu advocatia in Villa majori Blizne cum certis mansis in Platinatu Culmensi Capitaneatu Radzynensi sita frost quonis ultimos et legitimos Possessores vacans Generosus Carolo Adolph Mehlig., abgerufen am 16. Dezember 2023
  12. Carl Adolph von Mehlig: Opis stanu aktualnego lasów królewskich w Kozienicach zlustrowanych 14 - go et 27 stycznia 1794 r., podany i sporządzony przez generalnego królewskiego oberleśniczego Mehlinga. 1794.
  13. Anton Friedrich Büschings: Neueste Geschichte der Evangelischen beyder Confessionen im Königreich Polen und Grossherzogthum Litauen, von 1768 bis 1783 (1786), nebst der besondern Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeine zu Warschau. Halle 1784.
  14. Szukaj w Archiwach: Varia grodu Warszawy In: Spis rodzin wyznania ewangelicko - augsburskiego w Warszawie i wnoszonych przez nich składek., abgerufen am 6. Dezember 2023
  15. Dreikönigskirche Dresden: Tauf-, Trau- und Bestattungsbuch 1812. 1812.