Freudenberg (Unternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Carl Freudenberg KG)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Freudenberg SE

Logo
Rechtsform SE
Gründung 1849
Sitz Weinheim, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Mohsen Sohi CEO
  • Thomas Herr CFO
  • Frank Heislitz CTO
  • Esther Maria Loidl CHRO
  • Mathias Thielen (GA-Vors.)
Mitarbeiterzahl 52.241 (2023)[1]
Umsatz 11,9 Mrd. Euro (2023)[1]
Branche Mischkonzern
Website www.freudenberg.de
Stand: 31. Dezember 2023
Hermannshof im heutigen Schau- und Sichtungsgarten in Weinheim: Der Wohnsitz der Familie Hermann Ernst Freudenberg wird heute von der Unternehmensleitung als Konferenz- und Seminarhaus genutzt.
Blick vom Weinheimer Bahnhof auf das Freudenberg-Firmengebäude

Die Freudenberg SE ist die Konzernobergesellschaft der Freudenberg-Gruppe, einem Mischkonzern mit Sitz in Weinheim. Freudenberg ist Automobilzulieferer, aber auch in der Maschinenbau-, Textil-, Bau- und Telekommunikationsindustrie tätig. Das Unternehmen gilt als Weltmarktführer für technische Textilien.

Die Freudenberg SE befindet sich vollständig im Besitz der Freudenberg & Co. KG. Kommanditisten sind 300 Nachkommen des Unternehmensgründers Carl Johann Freudenberg.

Zu den allgemein bekannten Produkten der Freudenberg-Gruppe zählen Vileda-Reinigungsartikel. Zahlreiche andere Produkte sind eher unbemerkt anzutreffen, beispielsweise Radialwellendichtungen in Pkw-Motoren. Die Unternehmen der Gruppe sind in rund 60 Ländern aktiv.

Von Gründung bis einschließlich 2. Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen ging unter der Leitung Carl Freudenbergs aus der Handelsgesellschaft und Gerberei Heintze und Sammet hervor. Bereits seit 1844 war Carl Johann Freudenberg Teilhaber an dem Unternehmen, damals mit einem Anteil von zwanzig Prozent.

Carl Johann Freudenberg und sein Partner Heinrich C. Heintze übernahmen 1849 eine Gerberei im Müllheimer Tal in Weinheim. Das Unternehmen wuchs aufgrund des zunehmenden Exports innovativer Produkte, wie Lackleder. 1874 zahlte Carl Johann Freudenberg die Partnerfamilie Heintze aus. Der Sohn des Unternehmensgründers, Hermann Ernst Freudenberg, entwickelte zwischen 1900 und 1904 das bereits in den USA praktizierte Chrom-Gerbeverfahren in eigenen Versuchen weiter. Mit der Verwendung von Chromsalzen anstelle von pflanzlichen Gerbstoffen konnte die Produktionszeit von vielen Monaten auf wenige Wochen verkürzt werden, und Freudenberg wurde eine der größten Gerbereien in Europa.[2]

Der Erste Weltkrieg, die Inflation und die Weltwirtschaftskrise 1929 trafen das Unternehmen hart, denn bis zu diesem Zeitpunkt gingen mehr als 70 Prozent des fertigen Leders in den Export, der nun ausfiel. Aus diesem Grund entwickelten die Enkel des Firmengründers, Hans Freudenberg als Ingenieur, Richard Freudenberg als Verantwortlicher für Personal und Finanzen, Otto Freudenberg als Zuständiger für den Verkauf und Walter Freudenberg für den Einkauf, eine neue Strategie: Zunächst wurden Lederreste verwertet und Ersatzstoffe entwickelt. Daraus gingen ab 1929 Dichtungen aus Leder und von 1932 an Radialwellendichtringe mit einer Dichtlippe zunächst aus Leder (später aus dem Kunstkautschuk Perbunan) hervor, die unter dem Namen Simmerringe ein Begriff wurden. Seit Mitte der 1930er-Jahre entwickelten die Forscher und Ingenieure bei Freudenberg aus dem Kunstkautschuk Buna S und Buna N Dichtungen und Schuhsohlen.[2]

1938 startete Freudenberg mit der Produktion des Syntheselatex-Kunstleders Viledon, das vor allem aufgrund der Lederverknappung in den Vorkriegsjahren der 1930iger-Jahre durch den bei Freudenberg arbeitende Chemiker Carl Ludwig Nottebohm als Ersatzmaterial für Taschen und Koffer entwickelt wurde.[2]

Freudenberg gehörte während der Zeit des Nationalsozialismus zu den rund 79 deutschen Unternehmen, die ihre Materialien von KZ-Häftlingen im Konzentrationslager Sachsenhausen testen ließen. Auf der sogenannten „Schuhprüfstrecke“ des KZ Sachsenhausen musste das Schuhläufer-Kommando unter anderem Material des Unternehmens Freudenberg durch Ablaufen auf Verschleiß testen.[3] Die „Schuhprüfstrecke“ wurde von der Lager-SS als Strafkommando genutzt. Die Häftlinge mussten täglich Entfernungen von etwa 30 bis 40 Kilometer auf der Strecke zurücklegen und dabei zusätzlich mit Sand oder Ziegelsteinen gefüllte Säcke auf dem Rücken tragen. Viele Häftlinge brachen zusammen und starben.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Nutzung von Vliesstoffen, die zunächst als Trägermaterial für das vom Unternehmen gefertigte Kunstleder entwickelt wurden, als Ersatz und Ergänzung gewebter Stoffe. Durch die vielseitige Einsetzbarkeit der Vliesstoffe wurden sie bald sehr bekannt. Seit 1948 gibt es Einlagestoffe aus Vliesstoffen unter dem Namen Vlieseline[5] und Haushaltsprodukte der Marke Vileda.[6] Ein Produktionsprogramm von Filtern für Industrie und Konsum mit der Marke Viledon nahm 1957 seinen Anfang.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg investierte das Unternehmen während des Wiederaufbaus von neuem im Ausland. Freudenberg gründete einen Standort in Lowell, Massachusetts.[7] Dort wurden ab 1950 Vliesstoffe zunächst zusammen mit einem amerikanischen Partner produziert.[2] Von 1954 an gab es in den USA eine Fabrik für Dichtungen und Formteile,[8] und ab 1968 beteiligte sich Freudenberg bei einem amerikanischen Dichtungshersteller, der später vollständig übernommen wurde.[9]

Darüber hinaus eröffnete das Unternehmen in den 1950iger- und 1960iger-Jahren zahlreiche weitere Produktionsstätten in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika. 1960 begannen zwei Partnerschaften mit japanischen Unternehmen. Mit der Nippon Oil Seal Industry Company (NOK) kooperierte man im Bereich Dichtungstechnik, mit der Japan Vilene Company im Bereich Vliesstoffe. Von 1970 bis 1989 baute Freudenberg ein weltweites Netz von Produktions- und Vertriebsstandorten auf, zu denen Nord-, Mittel- und Südamerika, Australien, Südafrika und Ostasien gehören. Währenddessen wurde auch die Produktpalette erweitert. Von 1962 bis 1965 wurde die Technik zur Herstellung von Spinnvliesstoffen entwickelt, die seither in der Medizin, der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie verwendet werden.[2] Der Schmierstoffhersteller Klüber Lubrication wurde 1966 erworben[2], und ab 1977 erfolgte der Einstieg in die Fertigung von elektromechanischen Bauteilen, die 1981 zusammen mit den japanischen Partnern um flexible Leiterplatten erweitert wurden.[10]

Seit den 1990er Jahren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Mitte der 1990er Jahre eröffnete Freudenberg gemeinsam mit seinen japanischen Partnern NOK und Japan Vilene Company erste Produktionsstätten in China. In Changchun und Wuxi wurden Dichtungsfabriken und in Suzhou eine Produktion für Einlagestoffe aufgebaut.[2]

Der erste Sprecher der Unternehmensleitung, der nicht der Familie Freudenberg angehörte, war von 1997 bis 2012 Peter Bettermann.[11]

Nach der deutschen Wiedervereinigung übernahm Freudenberg die früheren Fabrikhallen und Verwaltungsbauten der Gummiwerke Berlin in der Friedrichshainer Boxhagener Straße.[12] Im Jahr 2011 zog das Freudenberg-Werk nach Berlin-Adlershof.[13] Die verbliebene Fläche in Friedrichshain fand 2011 einen neuen Käufer und Investor, der die Entwicklung und schließliche Bebauung zunächst unter der Bezeichnung Freudenberg-Areal vornahm. 2017 wurde der Name geändert in Box Seven.[14]

1997 gründet Freudenberg in Italien die Freudenberg Politex Nonwovens zur Herstellung von Polyester-Vliesstoffen aus recycelten PET-Flaschen.[15][16]

Anfang der 2000er Jahre führt das Unternehmen die verschiedenen Aktivitäten der Gruppe im Bereich der Brennstoffzelle in einer Geschäftseinheit zusammen (Freudenberg Fuel Cell Components Technology).[17] 2002 beendet Freudenberg das Ledergeschäft.[18] Das Unternehmen begründete dies mit „Geschäftsverlagerungen und Produktionsreduktionen bei großen Kunden“ sowie mit stark gestiegene Rohwarenpreise und einer damit einhergehenden Unrentabilität.[17] Durch den Zukauf des amerikanischen Unternehmens O’Cedar erschloss sich Freudenberg 2003 den amerikanischen Markt für Haushaltsprodukte.[19] Im Rahmen eines Joint Venture mit der indischen Sigma-Gruppe und der japanischen NOK entstand im Jahr 2003 in Mohali die erste Fabrik von Freudenberg in Indien.[2]

2004 kaufte Freudenberg den Gleitringdichtungs-Hersteller Burgmann Industries aus Wolfratshausen auf.[20] Mit dem japanischen Partnerunternehmen Eagle Industries bildet Burgmann Industries seit 2005 die EagleBurgmann-Gruppe.[21] Ebenfalls im Jahr 2004 erwarb Freudenberg den amerikanischen Hersteller von Trennmitteln, Chem-Trend. Das Unternehmen wurde anschließend gemeinsam mit den Freudenberg-Unternehmen Klüber Lubrication und OKS im neuen Geschäftsfeld Freudenberg Chemical Specialities zusammengefasst.[22]

Mit dem Erwerb von Jenline Industries stieg Freudenberg 2004 in den Markt für Medizintechnik ein. 2006 und 2008 wurden weitere Unternehmen in dem Tätigkeitsfeld hinzugekauft: Helix Medical in 2006 und Anura Plastics Engineering in 2008.[23] 2007 verkaufte Freudenberg den Bereich Bausysteme und Schuhkomponenten an ein Investorenkonsortium; das Unternehmen firmiert seitdem unter nora systems.[24]

Im Jahr 2010 hat Freudenberg Chemical Specialities das Oberflächentechnik-Unternehmen SurTec International mit Hauptsitz in Zwingenberg übernommen. SurTec bietet Produkte und Lösungen für Oberflächenbehandlung und Galvanotechnik, beispielsweise für das Reinigen, Entlacken, Färben, Beschichten und Galvanisieren von Oberflächen aus Metall und Kunststoff.[25] Des Weiteren wurde im Jahr 2010 das Joint-Venture-Unternehmen Freudenberg Schwab GmbH, welches 1999 in Kooperation mit der Schweizer Schwab AG gegründet wurde und zu 50 Prozent der Freudenberg Gruppe angehörte, vollständig aufgekauft. Das Unternehmen wurde 2016 an die Trelleborg AB verkauft.[26]

2012 schlossen Freudenberg und Trelleborg seine schwingungstechnischen Unternehmensteile im dafür neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen, TrelleborgVibracoustic, zusammen. 2016 übernahm Freudenberg das Joint Venture komplett.[27] 2015 gründete Freudenberg die neue Geschäftsgruppe Freudenberg Performance Materials, in der die Unternehmen Freudenberg Vliesstoffe und Freudenberg Politex gebündelt wurden.[28]

Gemeinsam mit Toray Industries erwarb Freudenberg im Jahr 2015 alle von freien Aktionären gehaltenen Aktien an der Japan Vilene Company. Seit dem Jahr 2016 wird die Japan Vilene Company als eigenständige Geschäftseinheit und eigenständig operierendes Unternehmen innerhalb des Freudenberg Geschäftsfeldes Vliesstoffe und Filtration geführt.[29][30] Zu Beginn des Jahres 2018 übernahm die Geschäftsgruppe Freudenberg Sealing Technologies Teile des Brennstoffzellen-Herstellers Elcore und seiner Schwester-Gesellschaft Elcomax mit Sitz in München. Im Frühjahr 2018 erwarb das Unternehmen 31 Prozent der Anteile an dem US-amerikanischen Hersteller für großformatige Lithium-Ionen-Batteriezellen, -Module und -Systeme XaltEnergy mit über 140 Mitarbeitern und Sitz in Midland, Michigan.[31][32]

Im Februar 2019 verkaufte Freudenberg seine Geschäftsgruppe Freudenberg IT an das IT-Unternehmen Syntax, das dem kanadischen Finanzinvestor Novacap gehört.[33] Im selben Jahr übernahm die Geschäftsgruppe Freudenberg Filtration Technologies die Mehrheit an dem chinesischen Luft- und Wasserfiltrationshersteller Apollo Air-cleaner.[34] Zum 31. Dezember 2019 übernahm die Geschäftsgruppe Freudenberg Performance Materials den slowenischen Nadelvliesstoffhersteller Filc mit seinen rund 360 Mitarbeitern.[35] Im Mai 2020 schloss Freudenberg die Übernahme des englischen Konkurrenten Low & Bonar ab (der in Deutschland u. a. das Unternehmen Mehler Texnologies hält[36]). Das Unternehmen wurde in die Geschäftsgruppe von Freudenberg Performance Materials integriert.[37]

Im Jahr 2021 erwarb Freudenberg zwei amerikanische Unternehmen aus dem Bereich Luftfilter: Im September Protect Plus Air mit rund 940 Mitarbeitern[38] und im Dezember das 1969 gegründete Unternehmen RPS Products mit mehr als 200 Mitarbeitern[39].

Unternehmensübersicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freudenberg ist ein Familienunternehmen. Die strategische Konzernführungsgesellschaft der Unternehmensgruppe Freudenberg, die Freudenberg & Co. KG gehört 300 Nachkommen des Unternehmensgründers Carl Johann Freudenberg. Sie ist eine der größten Kommanditgesellschaften Deutschlands. Die Gesellschafter haben einen Gesellschaftsvertrag abgeschlossen, der im Juli 2015 für 30 Jahre verlängert wurde.

Der Aufsichtsrat sowie der Vorstand der Freudenberg SE besteht jeweils aus den gleichen Personen wie der Gesellschafterausschuss bzw. die Unternehmensleitung der Freudenberg & Co. KG.

Die Geschäftsleitungen der verschiedenen Geschäftsfelder berichten an die Unternehmensleitung. Unterhalb der Geschäftsleitungen sind die verschiedenen Unternehmen der Freudenberg Gruppe angesiedelt. Diese Unternehmen haben entweder die Geschäftsform GmbH oder SE & Co. KG (mit der Freudenberg SE als Komplementär).

Geschäftsfelder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geschäftsfeld Dichtungs- und Schwingungstechnik Geschäftsfeld Technische Textilien und Filtration Geschäftsfeld Reinigungstechnologien und -produkte Geschäftsfeld Spezialitäten
Geschäftsgruppe Geschäftsgruppe Geschäftsgruppe Geschäftsgruppe
Freudenberg Sealing Technologies Freudenberg Performance Materials Freudenberg Home and Cleaning Solutions Freudenberg Chemical Specialities
Freudenberg e-Power Systems Freudenberg Filtration Technologies Freudenberg Medical
Freudenberg Flow Technologies Japan Vilene Company   Freudenberg Service (Geschäftsbereich)
Vibracoustic   Freudenberg Business Services (Geschäftsbereich)
Quelle: [40]
Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007[41] 2008 2009 2010[42] 2011[43] 2012[44] 2013[45] 2014[46] 2015[47] 2016[48] 2017[49] 2018 2019 2020 2021 2022[50] 2023[51]
Umsatz
in Mio
3918 3868 4418 4837 5053 5341 5050 4201 5481 6006 6322 6623 7039 7572 8590 9346 9455 9468 8840 10.038 11.753 11.903
Mitarbeiter 27.693 28.479 32.004 33.385 33.526 34.330 32.738 32.134 34.200 37.031 37.453 39.897 40.456 40.474 48.010 47.653 49.137 48.851 47.777 49.836 51.462 52.241

Zum 31. Dezember 2023 beschäftigte die Freudenberg-Gruppe 52.241 Mitarbeiter (Vorjahr: 51.462). Die Mitarbeiterzahl verteilt sich folgendermaßen auf die Weltregionen: Nordamerika 12.285, Deutschland 12.875, in Europa ohne Deutschland 14.981, Afrika/Australien 475, Südamerika/Zentralamerika 1098 und Asien 10.527.[51]

Gesellschaftliches Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freudenberg gewährte seinen Mitarbeitern bereits frühzeitig freiwillige Sozialleistungen. Bereits vor der gesetzlichen Einführung 1884 bestand eine Krankenkasse. Später wurden bedeutende Leistungen gewährt: ein Unterstützungsfonds für notleidende Mitarbeiterfamilien, Firmenrenten für Arbeitsinvaliden, Witwen- und Waisenfonds.

Die Familie Freudenberg gründete weiterhin am Ende des 19. Jahrhunderts in Schönau eine Krankenpflegestation, einen Kindergarten sowie ein öffentliches Wannenbad. Später genoss die Stadt Weinheim das Mäzenatentum der Familie. Es entstanden ein Hallenbad sowie ein Wohnbaufonds. Zum 150. Firmenjubiläum 1999 wurde auf Jubiläumsgaben für die Belegschaft verzichtet und stattdessen die Weinheimer Stadthalle mit Freudenberg-Mitteln renoviert.

1999 wurde das Programm Tanner gestartet, mit dem Kinder und Enkel von Mitarbeitern weltweit an die Standorte von Freudenberg reisen können und bei Familien von Mitarbeitern zu Gast sind.

Wolfram Freudenberg engagierte sich als Aufsichtsratsvorsitzender (bis 2014) der Unternehmensgruppe für Hans Küngs Stiftung Weltethos.[52]

Karl-Freudenberg-Preis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1986, zum 100. Geburtstag des Heidelberger Chemikers Karl Johann Freudenberg, stiftete das Unternehmen den Karl-Freudenberg-Preis zur Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg. Die Bildung der Jury und die Preisverleihung wurden der Heidelberger Akademie der Wissenschaften übertragen.

Freudenberg Stiftung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Logo der Freudenberg Stiftung

Die Freudenberg Stiftung gGmbH wurde 1984 von Gesellschaftern des Unternehmens als unabhängige zivilgesellschaftliche Organisation für Bildung sowie das friedliche Zusammenleben gegründet.[53] Sie ist eine operativ tätige Stiftung.[54]

Die Einnahmen der Freudenberg Stiftung generieren sich aus ihrer Beteiligung am Unternehmen Freudenberg, aus Spenden der Stifterfamilie und des Unternehmens.[55] Im Jahr 2019 standen der Stiftung mehr als 5 Millionen Euro zur Förderung von Programmen und Projekten vorwiegend für Kinder und Jugendliche in Deutschland in den Bereichen Soziale Inklusion und Demokratische Kultur zur Verfügung.[56] Nach Stiftungsangaben sollen eine Alltagskultur in Schule und Gesellschaft gefördert werden, die demokratische Werte stärkt und menschenfeindlichen Haltungen entgegentritt,[57] sowie allen Heranwachsenden herkunftsunabhängig gute Bildungschancen ermöglicht werden.[58]

Mitglieder der Gesellschafterversammlung der Freudenberg Stiftung sind Peter Frankenberg, Sylvia von Metzler, Mohsen Sohi (Vorsitzender), Tobias Thelen und Martin Wentzler (stellvertretender Vorsitzender). Im Kuratorium sind Maureen Maisha Auma, Susanne Biedenkopf-Kürten, Dierk Borstel, Yasemin Karakaşoğlu, Florian Köhl, Jonas König (stellvertretender Vorsitzender), Uli Paetzel, Mark Speich, Matthias Spielkamp, Carola Tize und Stefanie Wahl (Vorsitzende).[59]

Commons: Freudenberg Gruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Bundesanzeiger: Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023
  2. a b c d e f g h i Michael Horchler: Von der Gerberei zum globalen Technologiekonzern. Die Internationalisierung der Freudenberg Gruppe (1849-2002). In: Ute Engelen, Michael Matheus (Hrsg.): Regionale Produzenten oder Global Player? (= Geschichtliche Landeskunde). Band 74. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-515-11916-0, S. 129–140.
  3. Anne-Sophie Lang: Experimente im Konzentrationslager: Blut im Schuh. 13. November 2014, abgerufen am 27. August 2020.
  4. Joachim Scholtyseck: Ein Familienunternehmen in Kaiserreich, Demokratie und Diktatur. C.H.Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68853-9, S. 443–454.
  5. Vlieseline – ein neu entwickelter Einlagestoff. In: Rund um den Pelz Heft 8, Köln, 20. August 1949, S. 14.
  6. Joachim Scholtyseck: Freudenberg. Ein Familienunternehmen in Kaiserreich, Demokratie und Diktatur. C.H.Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68853-9, S. 561.
  7. Joachim Scholtyseck: Ein Familienunternehmen in Kaiserreich, Demokratie und Diktatur. C.H.Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68853-9, S. 557.
  8. Raymond Sprey: Disogrin Historical Review. In: Unternehmensarchiv Freudenberg. Nr. 3/03596.
  9. Freudenberg & Co.: 150 Jahre Freudenberg. Die Entwicklung eines Familienunternehmens. Druckhaus Beltz, 1999, S. 208.
  10. Freudenberg: Verträge und Unterlagen zum Aufbau des Produktprogramms. In: Unternehmensarchiv Freudenberg. Nr. 3/0 und 3/06921.
  11. Matthias Kros: "Verlieren eine große Persönlichkeit". In: Rhein-Neckar-Zeitung. 24. September 2021, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  12. Alfons Freese: Umzug: 200 Arbeitsplätze von Friedrichshain nach Adlershof. In: Der Tagesspiegel. 20. Mai 2010, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  13. Historie des Freudenberg-Areals, abgerufen am 18. Mai 2017.
  14. Grün einkaufen gleich um die Ecke. Box Seven jetzt mit eigenem Biomarkt. In: Berliner Zeitung. Immobilienbeilage, 6. Juli 2019, S. 3.
  15. Michael Wortmann: Ausländische Direktinvestitionen und Arbeitsplatzexport? (PDF) Eine Untersuchung des externen und internen Auslandswachstums deutscher Unternehmen. Forschungsgemeinschaft für Aussenwirtschaft, Struktur- und Technologiepolitik e.V., 2002, S. 32, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  16. Freudenberg Performance Materials ist Finalist. In: textile-network.de. 28. Februar 2020, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  17. a b Die Entwicklung der Freudenberg Gruppe. (PDF) 1849–2019. Freudenberg Gruppe, Dezember 2019, S. 22, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  18. Stefan Scheytt: Alt, aber oho. In: brand eins. März 2005, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  19. Freudenberg schließt Konzernumbau ab. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Mai 2004, S. 19.
  20. Freudenberg kauft Burgmann Dichtungswerke. Chemie Technik, 16. März 2004, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  21. Der Adler kommt. Burgmann Deutschland nimmt "Eagle" in Namen auf. Süddeutsche Zeitung, 9. Dezember 2009, S. R2.
  22. Freudenberg übernimmt Chem-Trend. In: prozesstechnik online. 3. Juni 2004, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  23. Freudenberg Group buys stake in Vistamed Ltd. In: Medical Product Outsourcing. 17. Mai 2010, abgerufen am 20. Dezember 2022 (englisch).
  24. Aus Freudenberg Bausysteme KG wird nora systems GmbH. In: FussbodenTechnik. Juni 2007, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  25. Stéphane Itasse: Surtec wird Geschäftsbereich von Freudenberg. In: MaschinenMarkt. 17. Dezember 2010, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  26. Gabriel Pankow: Freudenberg: Schwab Vibration Control geht an Trelleborg. In: Produktion. 10. August 2016, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  27. Trelleborg’s shareholding in Vibracoustic transferred to Freudenberg. In: Automotive World. 6. Juli 2016, abgerufen am 20. Dezember 2022 (englisch).
  28. Freudenberg steigert Umsatz um 6 Prozent auf über 7 Milliarden Euro. In: KGK Rubberpoint vom 24. April 2015 (Memento vom 10. Mai 2021 im Internet Archive)
  29. Freudenberg and Toray to Purchase Japan Vilene. In: Nonwovens Industry. 8. Oktober 2015, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  30. Freudenberg Group: Geschäftsbericht 2015. (PDF) April 2016, S. 9, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  31. Freudenberg wächst weiter nachhaltig. In: CHEManager. 18. April 2018, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  32. Jens Scheiner: Freudenberg: Mehrheitsbeteiligung an Xalt Energy. In: Automobil Industrie. 5. Februar 2019, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  33. Klaus-Dieter Flörecke: Freudenberg IT an Finanzinvestor Novacap verkauft. Automobilwoche, 22. Januar 2019, abgerufen am 25. Juli 2019.
  34. Freudenberg baut sein Filtergeschäft weiter aus. In: CHEManager. 29. Januar 2019, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  35. Freudenberg completes Filc acquisition. In: Innovation in Textiles. 14. Januar 2020, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  36. Mehler Texnologies Joining Freudenberg Group. In: Printing News. 26. Mai 2020, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  37. Jens Scheiner: Low & Bonar ist jetzt Teil der Freudenberg Gruppe. In: Automobil Industrie. 13. Mai 2020, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  38. Freudenberg kauft US-Filterunternehmen. In: Rhein-Neckar-Zeitung. 22. September 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  39. Freudenberg kauft RPS Products. In: Rhein-Neckar-Zeitung. 2. Dezember 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  40. Organisation & Portfolio. In: freudenberg.com. Abgerufen am 17. April 2023.
  41. Konzernbilanz der Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft zum 31. Dezember 2007 im elektronischen Bundesanzeiger
  42. Konzernbilanz der Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft zum 31. Dezember 2010 im elektronischen Bundesanzeiger, abgerufen am 17. Januar 2012
  43. Freudenberg Geschäftsberichte. Abgerufen am 27. April 2018.
  44. Freudenberg Geschäftsbericht 2012. Abgerufen am 27. April 2018.
  45. Freudenberg Geschäftsbericht 2013. Abgerufen am 27. April 2018.
  46. Freudenberg Geschäftsbericht 2014. Abgerufen am 27. April 2018.
  47. Freudenberg Geschäftsbericht 2015. Abgerufen am 27. April 2018.
  48. Freudenberg Geschäftsbericht 2016. Abgerufen am 27. April 2018.
  49. Bilanzpressekonferenz: Freudenberg wächst weiter nachhaltig. Freudenberg SE, 17. April 2018, abgerufen am 18. April 2018.
  50. Freudenberg-Gruppe Geschäftsbericht 2022. Freudenberg-Gruppe, abgerufen am 17. April 2022.
  51. a b Freudenberg-Gruppe Geschäftsbericht 2023. Freudenberg-Gruppe, abgerufen am 3. April 2022.
  52. SWR-TV zum Tod von Hans Küng, Minute 36, abgerufen am 8. April 2021
  53. Nina Leseberg, Patrick Netkowski: Engagementförderung durch Stiftungen in Deutschland: KurzStudie. Hrsg.: Bundesverband Deutscher Stiftungen. Berlin 2010, ISBN 978-3-941368-06-4, S. 22–23.
  54. 1984 – 2009. (PDF; 7,18 MB) In: freudenbergstiftung.de. Freudenberg Stiftung, Juni 2009, S. 69, abgerufen am 29. Oktober 2018.
  55. Freudenberg Stiftung: Corporate Governance. In: freudenbergstiftung.de. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
  56. Finanzdaten. In: freudenbergstiftung.de. Freudenberg Stiftung, abgerufen am 16. September 2020.
  57. Freudenberg Stiftung | Unsere Themen | Demokratische Kultur. Abgerufen am 16. September 2020.
  58. Freudenberg Stiftung | Unsere Themen | Soziale Inklusion. In: freudenbergstiftung.de. Freudenberg Stiftung, abgerufen am 16. September 2020.
  59. Gremien. In: freudenbergstiftung.de. Freudenberg Stiftung, abgerufen am 23. Juli 2024.