Carl Kühne KG

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Carl Kühne KG (GmbH & Co.)

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1722
Sitz Hamburg, Deutschland Deutschland
Leitung Kai Boris Bendix (CEO)
Mitarbeiterzahl 1.449 (2021/22)[1]
Umsatz 375,8 Mio. Euro (2021/22)[1]
Branche Lebensmittelindustrie
Website www.kuehne.de
Stand: 30. Juni 2022
LKW der Carl Kühne KG
Sitz in Hamburg, 2017

Die Carl Kühne KG (GmbH & Co.) ist ein deutscher Lebensmittelhersteller mit Sitz in Hamburg, der überwiegend Essige und Feinkost produziert.

Das Unternehmen befindet sich vollständig im Besitz von sieben Mitgliedern der Familie Kühne (Stand: Juni 2024).

Als einer der größten Essig-, Gurken- und Senfproduzenten Europas verkauft das Unternehmen seine Produkte in über 50 Länder. Neben dem Angebot für den Endverbraucher beliefert Kühne auch die Systemgastronomie und die Lebensmittelindustrie. Zwei Drittel des Umsatzes werden im Inland und ein Drittel im Ausland generiert.

Insgesamt verfügt die Kühne Gruppe in 2022 über fünf Produktionsstandorte im Inland (Berlin, Hagenow, Hamm, Schweinfurt, Straelen) und fünf Produktionsstandorte im Ausland (Dijon/Frankreich, Wałbrzych/Polen, Izmir/Türkei, Kozarska Dubica/Bosnien und Herzegowina, Sremska Mitrovica/Serbien).

Zur Unternehmensgruppe zählen neben der Marke Kühne außerdem die folgenden Marken:

  • Européenne de Condiments/„Moutarde“; ehem. Bornier (Frankreich)/(„Pikarome“)
  • Gundelsheim (Export)
  • Kauffmann („Kressi“)
  • Luycks (Benelux)
  • TONOLI[2] Feinkost (unter der Firmenbezeichnung „Gritto-Werke, 19230 Hagenow“; d.W. als „Gritto GmbH, Kühnehöfe 11, 22761 Hamburg“)
  • Uyttewaal (Benelux)
  • Téméraire (Frankreich)

Essiggefäß aus dem 20. Jahrhundert im Kreismuseum Syke
  • 1722: Johann Daniel Epinius gründet eine Essigbrauerei in Berlin.
  • 1761: Die Witwe Epinius verkauft das Unternehmen an die Familie Kühne, namentlich Friedrich Wilhelm Kühne.
  • 1795: Bau einer größeren Essigfabrik in der „Alten Jacobstraße“ in Berlin-Kreuzberg, für die nächsten 40 Jahre Produktionsstandort.
  • 1832: Carl Ernst Wilhelm Kühne übernimmt den Betrieb und führt als Erster das Schützenbach’sche Schnell-Essig-Fabrikationsverfahren in Bildnern ein. Das Unternehmen erhält seinen heutigen Namen.
  • 1835: Kühne baut eine neue, sehr viel größere Fabrik in der Berliner „Neue Grünstraße“.
  • 1867: Carl Kühne übernimmt das Unternehmen.
  • 1876: Kaiser Wilhelm I. ernennt Kühne zum Hoflieferanten.[3]
  • 1888: Wilhelm Kühne tritt die Nachfolge seines Vaters an. Es entstehen neue Fabriken in Hamburg und an der Küste, in der Nähe der fischverarbeitenden Industrie.
  • 1896: Kühne entschließt sich, Senf in das Produktionsprogramm aufzunehmen. In Berlin wird in der Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) eine neue Produktionsstätte in Betrieb genommen.
  • 1902: Kühne führt nach englischem Vorbild Mayonnaise als Fertigprodukt in den deutschen Markt ein.
  • 1903: Die Produktion von Gewürzgurken beginnt.
  • 1905: Kühne nimmt Sauerkraut in sein Produktionsprogramm auf. Unter der Marke „Surol“ verkauft Kühne Essig in Flaschen und schafft damit einen der ersten Markenartikel in Deutschland.
  • 1939: Das Unternehmen umfasst mittlerweile 20 Zweigbetriebe, vor allem im Norden, Westen und Osten Deutschlands.
  • 1945: Nach dem Ende des Krieges sind nahezu alle Betriebe schwer angeschlagen oder zerstört. Die Niederlassung in Hamburg wird der neue Hauptsitz des Unternehmens. Die erste Produktion wird wieder in Gang gebracht.
  • 1949: Kühne baut neue Betriebe in ganz Deutschland auf.
  • 1949 Die alten Berliner Betriebe werden durch einen Neubau in Reinickendorf ersetzt. Hier produziert das Unternehmen Essig und Senf, später auch Ketchup und Grill-Soßen.
  • 1949: Kühne baut einen Betrieb in Straelen-Herongen auf.
  • 1957: Kühne bringt als erster Hersteller einen tafelfertigen Rotkohl, eines der ersten Convenience-Produkte, auf den deutschen Markt.
  • 1969: Der Senf- und Essighersteller Tonoli aus Steinach im Kinzigtal wird von Kühne übernommen.
  • 1975: Carl Wilhelm Kühne tritt als persönlich haftender Gesellschafter (1975 bis 1993) in das Unternehmen ein.[4]
  • 1995: Die Essigfabrik im Werk Hamburg brennt vollständig ab. Ein Jahr später beginnt Kühne mit dem Bau einer neuen Essigfabrik in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern).
  • 2003: Kühne übernimmt die Oswaldowski GmbH[5]
  • 2008: Kühne eröffnet einen Lagerverkauf in Straelen-Herongen.
Commons: Carl Kühne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2021 bis zum 30.06.2022. Am 24. Juli 2024 im Bundesanzeiger eingesehen.
  2. DPMAregister | Marken - Registerauskunft. Deutsches Patent- und Markenamt, abgerufen am 3. März 2023.
  3. Unsere Geschichte. In: Carl Kühne Webseite. Carl Kühne KG (GmbH & Co.), 17. Dezember 2015, abgerufen am 3. März 2023.
  4. Traueranzeige Carl Wilhelm Kühne. Abgerufen am 6. März 2021 (deutsch).
  5. Beate Hofmann: Carl Kühne übernimmt Oswaldowski. In: Lebensmittel Zeitung. Deutscher Fachverlag GmbH, 8. Mai 2003, abgerufen am 3. März 2023.

Koordinaten: 53° 33′ 44,6″ N, 9° 55′ 46,1″ O