Carl Pohle
Carl Ludwig Friedrich Pohle, auch Karl Ludwig Friedrich Pohle[1] (* 12. Juni 1817 in Wittstock/Dosse;[2] † 27. Dezember 1883 in Schwerin) war ein deutscher Jurist und Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Pohle studierte an der Universität Bonn Rechtswissenschaften. 1839 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Bonn.[3] 1840 wechselte er an die Universität Rostock. 1843 bestand er das Examen.[2] Er wurde Senator der Stadt Schwerin. 1848 wurde er zum Mitglied des Vorparlaments[4] und der Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung im Wahlkreis Mecklenburg-Schwerin 6: Wittenförden gewählt. Hier schloss er sich der Fraktion der Reformpartei, der Linken an und war im Justizausschuss tätig, bis er am 21. August 1849 zurücktrat.[5] Im selben Jahr verfasste er eine Denkschrift zu einer Reformierung der Mecklenburgischen Strafprozessordnung. Von 1866 bis 1883 war er Bürgermeister von Schwerin und trug den Titel Oberbürgermeister.[3]
Seine politische Kritik galt der landständischen Mecklenburgischen Verfassung, dem Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich von 1755, der auf dem Prinzip von Sonderinteressen, insbesondere des Landadels (der Ritterschaft) basierte, ohne das Gemeinwohl zu berücksichtigen. In seinem politischen Kampf für eine liberalere Mecklenburgische Landesverfassung gehörte er zu den Weggefährten von August Moeller.
Ein von ihm in der Abgeordnetenversammlung vorgelegter Plan einer weitergehenden Union zwischen Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, der dem Strelitzer Großherzog eine Stellung zudachte, die von der eines mediatisierten Fürsten nicht merklich verschieden war, vergrößerte die Spannung zwischen beiden Landesteilen und trug zum Ausscheiden von Mecklenburg-Strelitz aus dem Verfassungsprozess bei.[6]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die constitutionelle Monarchie, 1848
- Rede über die preußische Note vom 23. Januar, 1849
- Versuch einer Darstellung des Mecklenburg-Schwerin'schen Criminal-Processes, 1849 (Digitalisat)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Horst Zänger: Die konstitutionelle Monarchie und weitere Publikationen aus der Feder des Schweriner Senators, Bürgermeisters und Demokraten Carl Ludwig Friedrich Pohle und aus dem Schaffen von Bildhauer und Senator Christoph Heinrich Hermann Petters, 2000
- Pohle, Carl Ludwig Friedrich (1817–1883). In: Biographisches Lexikon für Mecklenburg, Band 5, S. 263 ff.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7706.
- Matthias Manke: Reform, Revolution, Resignation. Das politische Wirken des bürgerlichen Gutsbesitzers Samuel Schnelle auf Buchholz (1803–1877). In: Thünen-Jahrbuch, 8, 2013.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Carl Ludwig Pohle in der Landesbibliographie MV
- Werke von Carl Ludwig Pohle in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vergleiche die Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ a b Eintrag im Rostocker Matrikelportal; Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7706.
- ↑ a b Kösener Corpslisten 1960, 10, 253
- ↑ Mitglieder des Vorparlaments und des Fünfzigerausschusses ( vom 6. August 2011 im Internet Archive) auf www.bundesarchiv.de
- ↑ Julius Wiggers: Die Mecklenburgische constituirende Versammlung und die voraufgegangene Reformbewegung: Eine geschichtliche Darstellung. 1850, S. 56, 63, 77
- ↑ Julius Wiggers: Die Mecklenburgische constituirende Versammlung und die voraufgegangene Reformbewegung: Eine geschichtliche Darstellung. 1850, S. 139
Personendaten | |
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NAME | Pohle, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Pohle, Carl Ludwig Friedrich (vollständiger Name); Pohle, Karl Ludwig Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1817 |
GEBURTSORT | Wittstock/Dosse |
STERBEDATUM | 27. Dezember 1883 |
STERBEORT | Schwerin |