Carl Rittmann
Carl Rittmann[1] oder Karl Rittmann (geboren 19. Januar 1877 in Podgórze bei Krakau; gestorben 4. November 1944 in London) war ein österreichischer,[2] k.k. Hofopernsänger[3] in der Stimmlage Bariton. Seine Stimme hat sich auf zahlreichen Schellack- und anderen Schallplatten verschiedener Firmen erhalten, darunter The Gramophone & Typewriter (G & T), His Master’s Voice (HMV), Favorite Record, Anker, Odeon, Dacapo, Zonophone, Janus sowie – ab 1909 – auf Platten von Pathé.[1]
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer Gesangsausbildung hatte Rittmann sein Bühnendebüt am Stadttheater Beuthen, wo er von 1902 bis 1904 engagiert war. Danach setzte er sein Gesangsstudium fort, um dann von 1906 bis 1908 auf den Schweizer Bühnen Bern aufzutreten.[1]
Aus der Zeit um 1908 hat sich in der Phonographischen Zeitschrift der Rasterdruck einer zeitgenössischen Fotografie erhalten, die Rittmann bei einer Tonaufnahme mit dem unter Leitung des Kapellmeisters Hanns Niedecken-Gebhard spielenden Blasorchesters des Infanterie-Regiments Nr. 73 im „Tonstudio“ der Schallplattenfirma Favorite Record zeigt.[4]
Während seines Engagements ab 1908 in Bremen am dortigen Stadttheater gab er 1910 ein Gastspiel an der Wiener Hofoper, die ihn ab demselben Jahr bis 1925 unter Vertrag hielt. Dort sang er eine Vielzahl von Partien in lyrischen, dramatischen und Charakterrollen, darunter
- in den Opern von Albert Lortzing
- Graf Eberbach in Der Wildschütz;[1]
- den Zaren in Zar und Zimmermann;[1]
- den Valentin in der Oper Faust von Charles Gounod;[1]
- den Papageno in der Zauberflöte von Mozart;[1]
- in Richard Wagners Opern
- den Titelhelden in Hans Heiling von Heinrich Marschner;[1]
- den Sharpless in Madama Butterfly von Giacomo Puccini;[1]
- den Nelusco in der L’Africaine von Giacomo Meyerbeer[1]
- und den Escarmillo in der Carmen von Georges Bizet.[1]
Noch Anfang der 1930er Jahre lebte Rittmann in Wien, galt in Deutschland aber spätestens vor 1942 als „mit Sicherheit bereits verstorben.“[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Rittmann mit abweichenden Lebensdaten auf der Discographien-Datenbank discogs.com
- Carl Rittmann: Die Reise um die ganze Erde auf der Schallplattenmarke Vindobona Record, Spezial-Aufnahme der Sprechmaschinen-Fabrik Leopold Kimpink, Wien (youtube.com)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p K. J. Kutsch und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, vierte Auflage, München 2003, S. 3947; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ Vergleiche die Ausweis-Karte zur Befreiung von der Internierung für einen "feindlichen" männlichen Ausländer und Flüchtling, ausgestellt nach Entscheidung des Tribunals am 7. November 1939 im Vereinigten Königreich Karl Rittmann
- ↑ Plattenlabel Vindobona-Record der Sprechmaschinen-Fabrik Leopold Kimpink zum Walzer "Die Reise um die ganze Erde"
- ↑ o. V.: Die Fabrik der Favorite-Gesellschaft, in: Phonographische Zeitschrift, 9. Jahrgang (1908), Band 2: Nr. 27 - 53 (hier: Nr. 50), S. 1560–1561; Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
Personendaten | |
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NAME | Rittmann, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Rittmann, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Opernsänger (Bariton) |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1877 |
GEBURTSORT | Podgórze bei Krakau |
STERBEDATUM | 4. November 1944 |
STERBEORT | London |