Carl Spurzheim
Carl Spurzheim (auch: Karl) (* 8. April 1810 in Wien; † 8. Oktober 1872 ebenda) war ein österreichischer Arzt und Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spurzheim war der Sohn des Sattlermeisters Theodor Spurzheim und katholischer Konfession. Er studierte von 1829 bis 1835 Medizin an der Universität Wien und wurde 1835 dort zum Dr. med. promoviert. Danach folgten von 1835 bis 1837 Studienreisen durch Deutschland, Belgien und Frankreich.
Von 1837 bis 1840 war er Konzeptpraktikant bei der niederösterreichischen Landesregierung in Wien (zugleich Dienst im Allgemeinen Krankenhaus und im Gebärhaus in Wien). Zwischen 1840 und 1842 arbeitete er als Sekundararzt im Lazarett an der Währinger Straße, von 1841 bis 1842 auch als provisorischer Primararzt in einer Filiale des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. Zwischen 1842 und 1859 war er Primararzt und Leiter der Irrenabteilung an der vereinigten Irren- und Versorgungsanstalt. Danach wirkte er von 1859 bis 1869 als Direktor der Irren-, Heil- und Pflegeanstalt in Ybbs an der Donau. Zuletzt war er von 1869 bis 1872 als Nachfolger von Josef Gottfried von Riedel Direktor der niederösterreichischen Landesirrenanstalt in Wien mit dem Titel Sanitätsrat. Er war Mitglied und Präsident des Vereins für Psychiatrie und forensische Psychologie in Wien und Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Vereine.
Vom 1. September 1848 (für Johann Ranzoni) bis zum 24. Oktober 1848 vertrat er den Wahlkreis Österreich ob der Enns und Salzburg (Melk) in der Frankfurter Nationalversammlung. Im Parlament blieb er fraktionslos und stimmte mit dem Rechten Zentrum. Nachfolger wurde Franz Werner.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er war Verfasser medizinischer Artikel (u. a. "Rückblick auf die öffentlichen Irrenanstalten der Provinz Niederösterreich", in: Österreichische Wochenschrift der Gesellschaft der Ärzte, 1847).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 8). Droste, Düsseldorf 1996, ISBN 3-7700-5193-9, S. 325, Digitalisat.
- D. Angetter: Spurzheim, Karl (1810–1872), Neurologe. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 57.
- Nachruf in der Wiener medizinische Presse, 1872, S. 653 f., Digitalisat
- Julius Pagel: Spurzheim, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 330 f.
- Constantin von Wurzbach: Spurzheim, Karl. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 36. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1878, S. 293–296 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Spurzheim. In: Heinrich Best: Die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/1849 (BIORAB-FRANKFURT) (der genaue Datensatz muss herausgesucht werden).
Personendaten | |
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NAME | Spurzheim, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Spurzheim, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Arzt und Politiker |
GEBURTSDATUM | 8. April 1810 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 8. Oktober 1872 |
STERBEORT | Wien |