Carl von Schweden

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Prinz Carl von Schweden, Herzog von Västergötland, 1898 von Anders Zorn

Oscar Carl Wilhelm, Prinz von Schweden, Herzog von Västergötland (* 27. Februar 1861 in Stockholm; † 24. Oktober 1951 ebenda) war ein Mitglied des Hauses Bernadotte. Er wurde als Blauer Prinz wegen der Uniform seines Regiments bekannt.[1]

Durch die Heirat seiner Kinder ist er mit einigen europäischen Herrscherhäusern verwandt. Prinz Carl ist der Großvater der beiden belgischen Könige Baudouin und Albert, Großherzogin Joséphine-Charlotte von Luxemburg und König Harald V. von Norwegen. Großherzog Henri von Luxemburg und König Philippe von Belgien sind seine Urenkel.

Prinz Oscar Carl Wilhelm, dessen Rufname Carl war, wurde am 27. Februar 1861 im Arvfurstens palats in Stockholm geboren. Er war der dritte von vier Söhnen von König Oskar II. von Schweden und seiner Frau, Sophia von Nassau. Sein ältester Bruder war König Gustav V. von Schweden.

Prinz Carl von Schweden, Herzog von Västergötland, um 1929

Der Prinz wurde wie zu der damaligen Zeit üblich, von Hauslehrern und Gouvernanten erzogen. Er erhielt Unterricht in mehreren Sprachen sowie Mathematik und Naturwissenschaften. Früh zeigte sich bei Carl eine Fähigkeit für Diplomatie und sollte später dazu beitragen, sich als Vorsitzender des Schwedischen Roten Kreuzes (1906–1945) und Leiter der humanitären Bemühungen der Organisation für die Freilassung von politischen Gefangenen einzusetzen.[2][3]

Familiengründung

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Am 27. August 1897 heiratete Prinz Carl in der Schlosskirche von Christiansborg in Kopenhagen Prinzessin Ingeborg von Dänemark (1878–1958), Tochter von König Friedrich VIII. von Dänemark und Königin Louise. Die Flitterwochen verbrachten sie in Deutschland.

Prinz Carl und Prinzessin Ingeborg von Schweden, um 1926

Aus der Verbindung gingen vier Kinder hervor:

Die Familie Prinz Carls war in Schweden recht populär. Die Eheleute führten einen eher bürgerlichen Lebensstil und erzogen ihre drei Töchter und den Sohn selbst. Das Familienleben war sehr harmonisch, man unternahm oftmals etwas zusammen.

Möglicher Kandidat für den norwegischen Thron

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Im Jahr 1905 wurde Norwegen in die Unabhängigkeit verabschiedet. Prinz Carl, der jeher für dessen Unabhängigkeit kämpfte, galt nun als potentieller Kandidat für den Thron. Doch sein Vater, König Oskar II., hielt es für einen Verrat gegen seine Rechte als Monarch, dass sein Sohn König von Norwegen werden könnte.

Unter großen Turbulenzen wählten die Norweger den jungen Prinzen Carl von Dänemark (1872–1957), einen älteren Bruder seiner Frau, zum König. Dieser bestieg als Haakon VII. den norwegischen Thron.

1929 heiratete Carls zweite Tochter, Prinzessin Märtha, König Haakons Sohn Olav, der 1957 König wurde.

 
 
 
 
 
Karl XIV. Johann König von Schweden (1763–1844)
 
 
 
 
Oskar I. König von Schweden (1799–1859)
 
 
 
 
 
Désirée Clary (1777–1860)
 
 
 
Oskar II. König von Schweden (1829–1907)
 
 
 
 
 
 
Eugène de Beauharnais (1781–1824)
 
 
 
Josephine von Leuchtenberg (1807–1876)
 
 
 
 
 
Auguste von Bayern (1788–1851)
 
 
 
Carl von Schweden
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg, (1768–1816)
 
 
 
Wilhelm I. von Nassau (1792–1839)
 
 
 
 
 
Luise von Sayn-Hachenburg (1772–1827)
 
 
 
Sophia von Nassau (1836–1913)
 
 
 
 
 
 
 
 
Paul von Württemberg (1785–1852)
 
 
 
Pauline von Württemberg (1810–1856)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Charlotte von Sachsen-Hildburghausen (1787–1847)
 
 

Einzelnachweise

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  1. Blå prinsen
  2. Unofficial Royalty
  3. Prinz Karl von Schweden im Munzinger-Archiv, abgerufen am 21. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Stammbaum Bernadotte