Carlo Maserati

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Carlo Maserati auf einem frühen Motorrad

Carlo Maserati (* 1881 in Voghera; † 1910 in Bologna) war ein italienischer Ingenieur, Motorrad- und Automobilrennfahrer.

Carlo Maserati wurde 1881 als Ältester der sieben Söhne von Rodolfo und Carolina Maserati, geb. Losi in Voghera geboren. Sein Vater war in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts als Lokomotivführer,[1] nach anderen Quellen als Eisenbahningenieur[2] in der norditalienischen Lombardei tätig.

Seine Laufbahn als Ingenieur begann Maserati im Alter von 16 Jahren in einer Fahrradfabrik in Affori, das heute zu Mailand gehört. Dort entwickelte er einen Einzylinder-Verbrennungsmotor zum Antrieb von Fahrrädern, der mit Hilfe des vermögenden Markgrafen Michele Carcano in dessen Fabrik in Anzano del Parco hergestellt wurde.

Carlo Maserati nahm mit der selbst entwickelten Maschine zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert an Motorsportveranstaltungen teil und gewann u. a. die Rennen BresciaOrzinuovi (1899), Brescia–CremonaMantuaVerona–Brescia (1900)[3][4] und PaduaBovolenta (1900).

Im Jahr 1901 schloss Carcano seine Fabrik. Carlo Maserati arbeitete daraufhin zwischen 1901 und 1903 an der Seite von Vincenzo Lancia bei Fiat als Test- und Rennfahrer. 1903 übernahm er dieselbe Funktion bei Isotta Fraschini in Mailand, wo auf seine Initiative hin auch sein Bruder Alfieri Maserati eine Mechanikerlehre begann.

Mindestens ab 1907 war Maserati bei Bianchi angestellt und trat für das Unternehmen aus Treviglio auch als Rennfahrer bei Automobilrennen an. Bei der Coppa Florio 1907 in Brescia belegte er Rang acht[5], beim Kaiserpreis-Rennen 1907 im Taunus kam er auf einem 120 HP nicht in die Wertung.

1908 oder 1909 wechselte Carlo Maserati zur Fabbrica Junior Torinese Automobili nach Turin, wo zu dieser Zeit auch sein Bruder Ettore Maserati arbeitete.

Carlo Maserati starb im Jahr 1910 mit nicht einmal 30 Jahren an der Tuberkulose. Knapp vier Jahre später – am 1. Dezember 1914 – gründete sein Bruder Alfieri Maserati in Bologna die Società Anonima Officine Alfieri Maserati.[2]

Commons: Carlo Maserati – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Alle origini della Casa del Tridente: la Maserati dei fratelli Maserati. motorvalley.it, abgerufen am 31. Mai 2022 (italienisch).
  • Le origini. www.gretaemme.it, abgerufen am 31. Mai 2022 (italienisch).
  • 100 Years of Maserati. www.maserati.org.au, September 1997, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2007; abgerufen am 31. Mai 2022 (englisch).
  • Carlo Maserati. www.motorsportmemorial.org, abgerufen am 4. Dezember 2024 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Anthony Pritchard: Maserati. Die Renngeschichte. 1. Auflage. Delius Klasing, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7688-2513-9, S. 10.
  2. a b Martin Buckley: Maserati. Italienischer Luxus und Flair. 1. Auflage. Heel, Königswinter 2012, ISBN 978-3-86852-633-2, S. 7.
  3. 1900 Grand Prix and Paris Races. www.teamdan.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 31. Mai 2022 (englisch).
  4. MASERATI BROTHERS. www.diatto.com, abgerufen am 31. Mai 2022 (englisch).
  5. 2^ COPPA FLORIO. www.targaflorio.info, abgerufen am 31. Mai 2022 (italienisch).