Carmen Ibáñez
Carmen Ibáñez Soto (* 7. Februar 1959) ist eine chilenische Journalistin und Politikerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tochter des Politikers Arturo Ibáñez Ceza (1909–1985; MNI) und dessen Lebensgefährtin und späterer zweiten Ehefrau Eliana del Carmen Soto Klauss (1926–1985) studierte soziale Kommunikation. Ihre Eltern starben wenige Monate nach ihrer nachgeholten Hochzeit gemeinsam bei einem Unglück. Carmen Ibáñez arbeitete als Direktorin für Kommunikation bei Radio Agricultura und war Mitarbeiterin des Fernsehsenders La Red und der Zeitschrift Cosas.[1] Von 2002 bis 2006 war sie als Vertreterin des Wahlbezirks Valparaíso, Juan-Fernández-Inseln und Osterinsel Abgeordnete der Alianza por Chile im Congreso Nacional. Sie trat auch zu den Wahlen 2005 und 2009 an, hatte jedoch keinen Erfolg. Vom 11. März 2010 bis zum 31. Januar 2013 amtierte sie als Botschafterin von Chile in Athen. Sie kehrte im Dezember 2012 nach Chile zurück, da sie dreifache Großmutter wurde und Präsident Piñera deshalb um die Abberufung aus Griechenland gebeten hatte. Bis Ende 2013 war sie Mitglied der Partei ihres ersten Mannes, der Renovación Nacional (RN). Nach ihrem Parteiaustritt warf sie der Gruppierung vor, zu sehr von kirchlichen Einflussgruppen dominiert zu werden und inzwischen konservativer als die rechtsnationale UDI geworden zu sein, und kündigte an, sich der von ihrem Sohn mitgegründeten Mitte-Rechts-Partei Amplitud anschließen zu wollen.[2]
Nach einer politischen Auszeit wurde Ibáñez im November 2018 während der zweiten Amtszeit Präsident Piñeras als chilenische Kulturattachée an die chilenische Botschaft in Buenos Aires entsandt.[3] Ihre Berufung stand von Beginn an in der Kritik;[4] noch Mitte 2019 verwahrte sie sich gegen Mutmaßungen, diplomatische Posten würden aufgrund persönlicher Bekanntschaften vergeben.[5] Im Oktober 2019 verließ sie die Mission zusammen mit dem Botschafter Sergio Urrejola vorzeitig, nachdem es Spannungen innerhalb des diplomatischen Personals und mit dem argentinischen Präsidialamt gegeben hatte.[6] 2020 trat sie der Renovación Nacional wieder bei und war 2023 Kandidatin der Partei für die Region Valparaíso bei der Wahl zum chilenischen Verfassungsrat.[7]
Ibáñez war in erster Ehe mit dem RN-Politiker Jorge Domingo Godoy Matte (1922–2013) und in zweiter Ehe mit dem Unternehmer Gonzalo Menéndez (1949–2019) verheiratet und lebte nach ihrer Scheidung im Jahr 2000 mit dem UDI-Politiker Iván Moreira Barros (* 1956) zusammen, einem glühenden Anhänger von Augusto Pinochet,[8] von dem sie sich mittlerweile getrennt hat. Sie hat vier Kinder, darunter Joaquín Godoy Ibáñez (* 1977), der ebenfalls Politiker wurde und bis 2014 der RN angehörte, und María Luisa Godoy (* 1980), die eine bekannte chilenische Fernsehmoderatorin ist.[1] Ibáñez war mit dem chilenischen Staatspräsidenten Sebastián Piñera befreundet und wird von Freunden und in der Öffentlichkeit „das verwöhnte Mädchen“ (La Regalona) genannt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzbiografie von Carmen Ibáñez Soto beim chilenischen Nationalkongress
- Fernsehauftritt von Carmen Ibáñez nach ihrer Rückkehr aus Griechenland in La Red
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Daniela Bahamonde: Joven madre de María Luisa Godoy aparece en Muy Buenos Días: fue diputada y trabajó en TV. In: Radio Bío-Bío (biobiochile.cl), 19. März 2018 (spanisch), abgerufen am 21. August 2021.
- ↑ Sebastián Minay: Carmen Ibáñez: “Renovación Nacional está controlado por la religión”. In: Cooperativa.cl, 16. April 2020 (spanisch), abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Alberto Labra: El nuevo destino de Carmen Ibáñez: agregada cultural en Buenos Aires. In: La Tercera, 11. November 2018 (spanisch), abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Denisse Espinoza A.: Mellado es enviado a París; México e Italia están sin agregado cultural. In: La Tercera, 4. Januar 2019 (spanisch), abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Bruno Delgado: “No son nombrados por ser amigos”: Ex embajadora chilena responde por designaciones de diplomáticos. In: Chilevisión, 25. Juni 2019 (spanisch), abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Sebastián Minay: La tibia relación entre el Chile de Piñera y la Argentina de Fernández, hasta el incidente por el Coronavirus. In: La Tercera, 16. April 2020 (spanisch), abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Viccenzo Fuentes: Renovación Nacional definió a sus candidatos a consejeros constituyentes. In: Soychile.cl, 29. Januar 2023 (spanisch), abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ María Paz Núñez: Iván Moreira y salud de Lucía Hiriart: “Vivirá más de 100 años para alegría de millones de chilenos”. In: Radio ADN, 22. August 2021 (spanisch), abgerufen am 25. August 2021.
Personendaten | |
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NAME | Ibáñez, Carmen |
ALTERNATIVNAMEN | Ibáñez Soto, Carmen (vollständiger Name); La Regalona (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | chilenische Journalistin und Politikerin |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1959 |