Carmen de los Mártires
Der Carmen de los Mártires ist ein Carmen (Haus mit Gartenanlage) in Granada, in unmittelbarer Nähe der Alhambra gelegen; es handelt sich um eine der größten solchen Anlagen der Stadt. Innerhalb des Carmen findet sich ein repräsentatives Gebäude, ein Palmengarten, ein angelegter See mit Ruineninsel, ein französischer Garten, ein historischer Nutzgarten sowie ein Aussichtsplatz, der sich auf die Stadt, die dahinter liegende Vega und die Sierra Nevada öffnet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde nach der Übernahme Granadas durch die Reyes Catolicos zu Ehren der von den maurischen Herrschern dort gefangenen oder ermordeten Christen Campo de los Christianos Cautivos (Feld der gefangenen Christen) genannt; Isabel la Catolica ließ hier eine kleine Eremitage, die Eremita de los Mártires, errichten.[1]
Im 16. Jahrhundert wurde an der Stelle ein Konvent der Unbeschuhten Karmeliten errichtet; San Juan de la Cruz, der Prior des Konvents war, soll hier einen Teil seines poetischen Werks geschaffen haben; ein früherer Nutzgarten im hinteren Bereich der Gartenanlage wird Huerto de San Juan de la Cruz genannt.[2]
Nach dem Niedergang des Konvents erwarb der General Carlos Manuel Calderón y Molina 1845 das Gelände, auf dem er einen Wohnpalast und eine thematische Gartenanlage errichten ließ. In den folgenden 100 Jahren wurde das Gelände von verschiedenen Besitzern umgewandelt und weiter ausgebaut. 1889 wurde der Dichter José Zorrilla y Moral hier zum spanischen Nationaldichter ernannt, woran eine Plakette erinnert.
Obwohl die Anlage 1943 unter Denkmalschutz gestellt wurde,[3] ist in den 1970er Jahren der Bau eines Hotelkomplexes im Carmen de los Mártires genehmigt worden; das Projekt wurde 1976 eingestellt, nachdem bereits ein Teil der Gartenanlage abgetragen war. Seit 1984 werden Palast und Gärten langsam wiederhergestellt.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carmen de los Mártires en Granada - Corral de los Cautivos. Granada Direct
- Carmen de los Mártires, Jardín de jardines. Waste Magazin
- Luis Seco de Lucena: Cármenes de Granada, 1971
- Carmen de los Mártires. Ayuntamiente Granada
- Francisco de Santa Maria (1653-1713): Reforma de los Descalços de Nuestra Señora del Carmen, 1644. Fondos digitales, Universidad de Sevilla
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Carmen de los Mártires - Historia. Ayuntamiente de Granada, abgerufen am 4. Juni 2017 (spanisch).
- ↑ El Carmen de los Mártires. GranadaPorElMundo.com, abgerufen am 4. Juni 2017 (spanisch).
- ↑ Decreto de 27 de septiembre de 1943 por el que se declara Jardín Histórico el Carmen de los Mártires. Boletín Oficial del Estado, 10. Oktober 1943, Nr. 283, S. 9807.
- ↑ El Carmen de los Mártires (I); su gran Historia. Sombras de Tinta-Blog, abgerufen am 4. Juni 2017 (spanisch).
Koordinaten: 37° 10′ 25,9″ N, 3° 35′ 20,1″ W