Carolin Schäfer

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Carolin Schäfer


Schäfer in München 2022

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 5. Dezember 1991 (32 Jahre)
Geburtsort Bad Wildungen, Deutschland
Größe 178 cm
Gewicht 65 kg
Beruf Polizeikommissarin
Karriere
Disziplin Siebenkampf
Bestleistung Freiluft: 6836 Punkte (Götzis, 28. Mai 2017)
Verein LG Eintracht Frankfurt
Trainer Michael und Stefanie Kaul, 1. Trainer: Erika Keller
Status aktiv
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Juniorenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioreneuropameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Silber London 2017 Siebenkampf
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze Berlin 2018 Siebenkampf
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
Gold Bydgoszcz 2008 Siebenkampf
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Gold Novi Sad 2009 Siebenkampf
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Gold Lage 2013 Siebenkampf
Gold Vaterstetten 2020 Siebenkampf
letzte Änderung: 23. August 2020

Carolin Schäfer (* 5. Dezember 1991 in Bad Wildungen) ist eine deutsche Leichtathletin, die sich auf den Siebenkampf spezialisiert hat. Sie konkurriert auch beim 100-Meter-Hürdenlauf und im Hochsprung. Ihr größter Erfolg ist die Silbermedaille im Siebenkampf bei den Weltmeisterschaften 2017 in London.

Carolin Schäfer ist seit Januar 2016 Polizeikommissarin[1] und gehört der Sportfördergruppe der hessischen Polizei an.[2]

Sportliche Karriere

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Schäfer kam durch ihren Bruder zur Leichtathletik.[3] 2007 erregte sie zum ersten Mal internationale Aufmerksamkeit, als sie bei den U18-Weltmeisterschaften Vizeweltmeisterin im Siebenkampf wurde. 2008 wurde Schäfer deutsche B-Jugendmeisterin sowohl im Siebenkampf als auch im Hallenfünfkampf und errang bei den U20-Weltmeisterschaften ihren ersten internationalen Titel als Weltmeisterin im Siebenkampf. 2009 bestätigte sie ihre Form und wurde deutsche A-Jugendmeisterin im Hallenfünfkampf und im Siebenkampf U20-Europameisterin.

Am 17. Juli 2011 belegte sie in Ostrava mit 5941 Punkten den 5. Platz bei den U23-Europameisterschaften.[4] 2012 erreichte Carolin Schäfer beim Mehrkampf-Meeting in Ulm mit 6072 Punkten ihre persönliche Bestleistung. Sie verpasste damit nur knapp die Olympianorm (6150), hatte aber den EM-Richtwert (5960) übertroffen und wurde für diesen Wettbewerb nominiert. Bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki belegte sie mit 6003 Punkten den 11. Platz und etablierte sich mit dieser Platzierung auch auf dem internationalen Parkett der Erwachsenen. Nach der Disqualifikation der ukrainischen Silbermedaillengewinnerin Ljudmyla Jossypenko rückte sie auf den 10. Platz vor. 2013 gewann sie in Abwesenheit der Jahresbesten Rath, Mächtig und Biesenbach mit 5804 Punkten die in Lage ausgetragenen Deutschen Mehrkampfmeisterschaften.

Am 1. Juni 2014 verbesserte sie beim Mehrkampf-Meeting Götzis ihre Bestleistung um 314 auf 6386 Punkte. Zu den Europameisterschaften in Zürich reiste sie damit als zweitbeste Deutsche an und erreichte mit neuer persönlichen Bestleistung von 6395 Punkten Platz 4, wobei sie neue Bestleistungen in den Einzeldisziplinen Weitsprung und 100 Meter Hürden aufstellte. 2015 konnte sie den Fünfkampf der Halleneuropameisterschaften in Prag wegen Wadenproblemen nicht beenden.[5] Am 31. Mai 2015 steigerte sie sich beim Mehrkampf-Meeting in Götzis auf 6547 Punkte, nachdem sie sich am 9. Mai bei einem Vierkampf in Neuwied in guter Frühform gezeigt hatte. Beim Siebenkampf in Ratingen einen Monat später absolvierte sie nur fünf Disziplinen und verzichtete auf den 200- und 800-Meter-Lauf, da sie sich nach einer Erkältung nicht fit genug fühlte.[6] Im Hochsprung und Hürdensprint trat sie bei den Deutschen Meisterschaften an, wo sie mit 1,75 m Sechste und 13,58 s Vierte wurde.

Den Siebenkampf der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 beendete sie als Fünftplatzierte, wobei sie mit 6540 Punkten nur knapp unter ihrer persönlichen Bestleistung blieb. In Götzis verbesserte sie 2017 ihren persönlichen Rekord um 279 Punkte auf 6836 Punkte. Mit fünf neuen Bestleistungen in den Disziplinen belegte sie am Ende Platz zwei hinter der Vorjahresolympiasiegerin Nafissatou Thiam. Die Leistung markierte gleichzeitig das beste Ergebnis einer deutschen Siebenkämpferin seit dem deutschen Rekord von Sabine Braun.

Seit 1. Januar 2017 startet sie erneut für die LG Eintracht Frankfurt, wo sie bereits 2014 war.[7] Ab 1. Januar 2015 gehörte Schäfer ihrem Heimatverein TV Friedrichstein Alt-Wildungen 1911 e. V. an, bei dem sie auch vor ihrem ersten Wechsel nach Frankfurt war und in ihrer Jugendzeit die Grundlage für die Erfolge geschaffen wurde.[8][9] Trotz der Vereinswechsel wohnt und trainiert Schäfer in Frankfurt bei den Eintracht-Mehrkämpfern.[9] Nach 2017 wurde Schäfer 2018 erneut zu Hessens Sportlerin des Jahres gewählt.[10]

Bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 belegte Carolin Schäfer den siebten Platz.[11] Für die Weltmeisterschaften 2022 in Eugene, Oregon wurde sie nicht nominiert. Bei den Europameisterschaften 2022 in München belegte sie den sechsten Platz.

Im Juli 2024 kündigte Schäfer ihr Karriereende nach den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris an.[12]

Schäfer war bis zu dessen Unfalltod mit dem Volleyballspieler Dennis Hefter liiert.

(Stand: 31. Dezember 2021)

Leistungsentwicklung[13]
Jahr Alter Punkte 100 m Hürden Hochsprung Kugelstoßen 200 m Weitsprung Speerwurf 800 m
2007 15 5544 14,76 s 1,69 m 12,20 m 24,62 s 5,54 m 43,91 m 2:20,78 min
2008 16 5833 14,10 s 1,78 m 12,42 m 24,53 s 5,78 m 44,02 m 2:22,94 min
2009 17 5697 14,27 s 1,70 m 12,78 m 25,08 s 5,83 m 48,51 m 2:21,67 min
2010 18 5333 14,32 s 1,74 m 12,84 m 25,20 s 5,69 m 46,80 m 2:38,06 min
2011 19 5941 14,32 s 1,79 m 13,11 m 24,40 s 6,03 m 46,55 m 2:25,38 min
2012 20 6072 13,68 s 1,74 m 13,50 m 24,19 s 5,91 m 49,50 m 2:22,88 min
2013 21 5972 13,54 s 1,75 m 13,20 m 24,40 s 6,00 m 46,68 m 2:22,91 min
2014 22 6395 13,20 s 1,84 m 13,37 m 23,78 s 6,30 m 48,76 m 2:15,55 min
2015 23 6547 13,44 s 1,84 m 14,06 m 23,53 s 6,23 m 49,08 m 2:14,10 min
2016 24 6557 13,12 s 1,83 m 14,57 m 23,37 s 6,31 m 50,73 m 2:16,52 min
2017 25 6836 13,07 s 1,86 m 14,84 m 23,27 s 6,57 m 49,80 m 2:14,73 min
2018 26 6602 13,13 s 1,80 m 14,12 m 23,73 s 6,24 m 53,73 m 2:14,65 min
2019 27 6426 13,24 s 1,80 m 14,02 m 23,97 s 6,18 m 51,07 m 2:14,25 min
2020 28 6319 13,40 s 1,80 m 13,83 m 24,12 s 6,07 m 50,33 m 2:16,90 min
2021 29 6419 13,29 s 1,80 m 13,99 m 24,33 s 5,78 m 54,10 m 2:14,82 min

* Persönliche Bestleistung: 6836 Punkte (27./28. Mai 2017) im Siebenkampf

National
  • 2008: Deutsche B-Jugendmeisterin im Hallenfünfkampf 2008[14]
  • 2008: Deutsche B-Jugendmeisterin im Siebenkampf 2008[14]
  • 2009: Deutsche A-Jugendmeisterin im Hallenfünfkampf 2009[14]
  • 2013: Deutsche Meisterschaften (Siebenkampf)
International
Commons: Carolin Schäfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Siebenkämpferin Carolin Schäfer: „Habe von beiden Sportarten profitiert“. In: hna.de, 15. April. 2016
  2. Julia Nestle: Hessische Leichtathleten im Nationaltrikot: Carolin Schäfer. (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) In: hlv.de
  3. DLV-Teambroschüre zur WM Peking 2015. (Memento vom 15. Oktober 2015 im Internet Archive) In: leichtathletik.de, S. 53 (PDF)
  4. Ergebnisse U23-EM 2011@1@2Vorlage:Toter Link/www.leichtathletik.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) (PDF; 86 kB)
  5. Jan-Henner Reitze: Katarina Johnson-Thompson erzielt 5.000 Punkte. In: leichtathletik.de, 6. März 2015
  6. Pamela Ruprecht: Ratingen Tag 2 – Die Mehrkämpfe von Disziplin zu Disziplin. In: leichtathletik.de, 28. Juni 2015
  7. Thorsten Spohr: Carolin Schäfer wechselt zurück zu Eintracht Frankfurt. In: hna.de. 7. November 2016, abgerufen am 28. November 2016.
  8. Ann-Kathrin Ernst: Carolin Schäfer kehrt zurück zu Eintracht Frankfurt. In: eintracht-frankfurt.de. 7. November 2016, archiviert vom Original am 29. November 2016; abgerufen am 28. November 2016.
  9. a b Michael Löffler: Leichtathletik: Olympia-Fünfte Schäfer zurück zur Eintracht. In: fnp.de. 8. November 2016, archiviert vom Original am 29. November 2016; abgerufen am 28. November 2016.
  10. Carolin Schäfer und Patrick Lange sind Hessens Sportler des Jahres 2018. In: Wiesbaden lebt. 21. Oktober 2018 (wiesbaden-lebt.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  11. Silke Bernhart: Tokio 2021 | Zweites Olympia-Gold für Thiam, Carolin Schäfer wird Siebte. In: leichtathletik.de. 5. August 2021, abgerufen am 8. August 2024.
  12. hessenschau de, Frankfurt Germany: "Letzter Tanz" bei Olympia: Siebenkämpferin Carolin Schäfer kündigt Karriereende an. 22. Juli 2024, abgerufen am 22. Juli 2024 (deutsch).
  13. Profil Carolin Schäfer. In: World Ahletics. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  14. a b c Athletenportrait Carolin Schäfer. In: deichmeeting.de. Abgerufen am 28. November 2016.
  15. Siebenkampfergebnisse EM 2012