Carolusberg
Carolusberg | ||
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Koordinaten | 29° 38′ S, 17° 57′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Südafrika | |
Provinz | Nordkap | |
Distrikt | Namakwa | |
ISO 3166-2 | ZA-NC | |
Gemeinde | Nama Khoi | |
Fläche | 123,6 km² | |
Einwohner | 1336 (2011) | |
Dichte | 10,8 Ew./km² | |
Besonderheiten: Stätte von Altbergbau |
Carolusberg ist eine Ortschaft im Distrikt Namakwa in der südafrikanischen Provinz Northern Cape. Sie befindet sich in einer gering besiedelten Region im Westen der Provinz und in einer wegen ihres Kupferbergbaus bekannten Umgebung.
Geographie und Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carolusberg liegt östlich angrenzend zur Kleinstadt Springbok und gehört zur Lokalgemeinde Nama Khoi. Das bebaute Ortsgebiet ist durch die Haupterschließungsstraße in zwei Bereiche geteilt.[1]
Östlich der Siedlung befindet sich die Erhebung des Carolusbergs (1333 m). Südlich des Ortes liegen zwei große Tagebauareale eines Kupfer-Erzbergbaus, die Simon van der Stel Coppermine und die Carolusberg Mine.[1]
Unter geologischen Gesichtspunkten befindet sich der Ort und seine Umgebung im Bereich der Namaqua-Section der Namaqua-Natal Metamorphic Province.[2] Das ist eine geologische Großstruktur aus magmatischen und metamorphen Gesteinen, die im Verlaufe der Namaqua-Orogenese (etwa 1200 bis 1000 mya) entstanden. Die von der Carolusberg Mine angefahrene Lagerstätte besteht aus einem stark Cu-mineralisierten Norit, der als Steilstruktur in den Nababeep-Gneis intrudierte. Diese bemerkenswerten Vererzungen in Diorit-, Anorthosit- und Norit-Körpern der Umgebung von Okiep werden mit der Bezeichnung Koperberg Suite zusammengefasst.[3] Die in der Lagerstätte Carolusberg Mine bisher nachgewiesene Cu-Vererzung erstreckt sich bis zu einer Tiefe von 1400 Metern.[4]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort hatte 2011 gemäß der Volkszählung 1336 Einwohner in 400 Haushalten auf einer Fläche von 123,59 km². Das waren 65,57 % Coloureds, 17,96 % Schwarze, 14,30 % Weiße, 1,20 % Andere und 0,97 % Inder oder andere Asiaten. Gesprochen wurde zu 83,37 % Afrikaans, 11,39 % isiXhosa, 3,07 % Englisch, 1,11 % indigene afrikanische Sprachen, 0,97 % andere Sprachen und zu 0,07 % Gebärdensprache.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ehemalige Gouverneur der Kapkolonie, Simon van der Stel, besuchte im Herbst 1685 die Region, in der bereits die Nama Kenntnis von den Kupfervorkommen hatten. Dabei weilte er auch in den Koper Bergen, nahe dem heutigen Ort Carolusberg. Damals hieß die Lokalität noch Copperberg (deutsch: „Kupferberg“).[6][7] Die Expedition von Simon van der Stel war gut vorbereitet und es hatte zuvor bereits einige Anläufe gegeben, von denen nur die von Izaak Schrijver im Mai 1684 erfolgreich war und Musterstücke von Kupfererz nach Kapstadt zurückbrachte.[8]
Im 20. Jahrhundert gab es wieder Bergbauaktivitäten, als 1939 in der Region durch die Okiep Copper Company (OCC) zeitweilig Kupfererz gefördert wurde.[9] Mit dem Deep Ore Copper Project nahm im Jahre 1983 die Okiep Copper Company (OCC) den Erzbergbau in Carolusberg erneut auf.[10]
Die nahe und weitere Umgebung von Carolusberg ist eine Region historischer Bergbauaktivitäten über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten. Die Auswertung diesbezüglicher historischer Daten wird für die Prospektion mit modernen Methoden genutzt.[11]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carolusberg ist über eine kurze Zufahrtsstraße von der Nationalstraße N14 erreichbar. Wenige Kilometer südlich des Ortes befindet sich der Springbok Airport. Dieser ist mit der Regionalstraße R355 von der Stadt Springbok aus zu erreichen. Eine Landstraße führt von Carolusberg nach Norden zur benachbarten Bergbaustadt Concordia. Auf einer anderen Landstraße gelangt man zunächst westwärts zum nördlich gelegenen Bergbauort Okiep.[1]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berglandschaft des Carolusbergs (1333 m)
- Lokalität eines Altbergbaus südlich von Carolusberg; in der Denkmalliste der Provinz enthalten. (Lage: )
- Goegap Nature Reserve, ein Naturschutzgebiet im Bergland südöstlich von Carolusberg, Wildblumenreservat in der Halbwüstenregion des Namaqualands[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- InfoSA: Carolusberg. Kurzporträt auf www.infosa.co.za (englisch)
- Universität Stellenbosch: Springbok, Simon van der Stel copper-mine. Foto des Denkmals in der Digitalsammlung der Universität Stellenbosch, auf digital.lib.sun.ac.za (englisch)
- Northern Cape Province: Goegap Nature Reserve. auf www.denc.ncpg.gov.za (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c nach OSM.
- ↑ Nick Norman, Gavin Whitfield: Geological Journeys. Struik Publishers, Cape Town 2006, S. 213 (Übersichtskarte).
- ↑ D. H. Cornell, R. J. Thomas, H. F. G. Moen et al.: 16. The Namaqua-Natal Province. In: M. R. Johnson, C. R. Anhaeusser, R. J. Thomas (eds): The geology of South Africa. Geological Society of South Africa & Council for Geoscience. Johannesburg / Pretoria 2006, S. 325–379, hier S. 325–326, 338–339. bibliografischer Nachweis.
- ↑ J. E. Potgieter: Exploration in the Okiep Copper District, Northern Cape Province, South Africa: An overview. In: South African Journal of Geology, Vol. 99 (1996), Ausgabe 2, S. 209–220. (online, englisch, PDF).
- ↑ Volkszählung 2011: Carolusberg. abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ John Noble: Descriptive handbook of the Cape Colony: its condition and resources. J. C. Juta / E. Stanford, Cape Town / London, S. 82. (online, englisch, PDF).
- ↑ South Africa Online: 1684 The Copper Mountain of Namaqualand. Search for Copper. auf www.southafrica.co.za (englisch).
- ↑ Bruce Cairncross: History of the Okiep copper district, Namaqualand, Northern Cape Province, South Africa. In: Mineralogical Record Vol. 35 (2004), Ausgabe 4, S. 289–317, hier S. 291–295. (online).
- ↑ René Arthur Pelletier: Mineral Resources of South-Central Africa. Oxford University Press, Cape Town / London / New York / Toronto 1964, S. 85.
- ↑ InfoSA: Carolusberg. Kurzporträt auf www.infosa.co.za (englisch).
- ↑ Anonymus: Orion identifies new high-priority drill targets at Carolusberg-Koperberg complex. Bericht vom 28. Mai 2021, auf www.africanmining.co.za (englisch).
- ↑ Ingrid Bunse: Goegab Nature Reserve. Porträt auf www.ingrids-welt.de (deutsch).