Casa del Granduca di Toscana

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Dirke

Die Casa del Granduca di Toscana (Haus des Großherzogs der Toscana, auch Casa della Fontana, Haus des Brunnens) ist ein Wohnhaus in Pompeji (VII 4, 56), das 1833 und 1835 ausgegraben wurde. Das relativ bescheidene Haus fällt durch seine reiche Ausstattung mit Wandmalereien und Mosaiken auf. Bei den Grabungen war Leopold II., Großherzog der Toskana und Erzherzog von Österreich, anwesend, was dem Haus seinen modernen Namen gab.[1]

Das Haus wurde zum großen Teil 1833 ausgegraben, wobei die Grabungsberichte kurz sind und viele Fragen offen lassen. Sie begannen am 29. und 30. Mai. Für den 2. Juni wird berichtet, dass Leopold II. Pompeji besuchte. In seiner Anwesenheit soll der schöne Mosaikbrunnen gefunden worden sein. Allerdings legen die Aufzeichnungen eher nahe, dass es sich um eine Schaugrabung handelte. Der Brunnen war schon vorher gefunden worden, wurde dann wieder zugeschüttet und in Anwesenheit des Großherzoges wieder ausgegraben. Weitere Grabungen fanden 1835 statt. Es wurden vor allem Kleinfunde gemacht. Diesmal war der tunesische Botschafter Selim Aga anwesend.[2]

Das schmale Haus besitzt ein Atrium; dahinter folgt ein Tablinum und wiederum dahinter ein Garten. Große Teile des Hauses waren ausgemalt, doch ist von der Bemalung fast zwei Jahrhunderte nach den Ausgrabungen kaum noch etwas erhalten. Die Wanddekorationen sind meist nur von alten Zeichnungen und Photos her bekannt. Das Tablinum war im 3. Stil ausgestaltet. Ein zentrales Wandgemälde, das die Bestrafung der Dirke zeigt, wurde früh aus der Wand geschnitten und befindet sich heute im Archäologischen Nationalmuseum Neapel.[3] Lawrence Richardson Jr. schreibt dieses Bild dem Maler der Casa dell’ Amore Punito zu.[4] Dies ist ein Maler, dem die moderne Forschung einen Notnamen gab, um seine Werke, die identifiziert werden konnten, unter einer Bezeichnung zu vereinigen. An der Rückwand des Gartens befanden sich Landschaftsmalereien und hier steht auch ein Brunnen, der aufwendig mit Mosaiken dekoriert ist. Als weitere Dekoration im Brunnen befand sich dort eine Statue des Silenos.

  • Karl Schefold: Die Wände Pompejis. Topographisches Verzeichnis der Bildmotive. de Gruyter, Berlin 1957, S. 185–186.
  • Eugenio La Rocca, Mariette de Vos Raaijmakers, Arnold de Vos: Lübbes archäologischer Führer Pompeji. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1979, ISBN 3-7857-0228-0, S. 209–211.
  • Margareta Staub Gierow: Casa del Granduca (VII 4,56) und Casa dei Capitelli figurati (VII 4,57) (= Häuser in Pompeji Bd. 7). Hirmer, München 1994, ISBN 3777458600.
Commons: Casa del Granduca di Toscana – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Anna Carrella: Marmora pompeiana nel Museo archeologico nazionale di Napoli. „L’Erma“ di Bretschneider, Rom 2008, S. 121.
  2. Staub Gierow: Casa del Granduca (VII 4,56) und Casa dei Capitelli figurati (VII 4,57), S. 18.
  3. Inv. Nr. 9042.
  4. Lawrence Richardson Jr.: A Catalog of Identifiable Figure Painters of Ancient Pompeii, Herculaneum and Stabiae. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2000, ISBN 0-8018-6235-3, S. 33.

Koordinaten: 40° 45′ 3,38″ N, 14° 29′ 6,2″ O