Casa di M. Epidio Sabino
Bei der Casa di M. Epidio Sabino (Haus des Marcus Epidius Sabinus, auch Domus Marcus Epidius Sabinus) handelt es sich um ein großes, reich ausgestattetes Wohnhaus einer wohlhabenden Familie in Pompeji (IX.1.22). Das Haus wurde 1858 und 1866 ausgegraben und war einst reich ausgestattet. Da bei den Grabungen des 19. Jahrhunderts nur wenige Vorkehrungen zum Schutz der Wandmalereien gemacht wurden, sind diese heute zum großen Teil nur noch von alten Fotos und Zeichnungen bekannt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das große Haus hat zwei Eingänge. Der Eingang im Süden, von der Via dell’Abbondanza, der Hauptstraße der Stadt, führt von den Fauces in das Atrium, wo in einer Ecke ein gut erhaltenes Lararium steht. Es ist wie ein Tempel aufgebaut und hat Giebel mit reichen Stuckaturen. Der Hausschrein ist mit Malereien im 4. Stil dekoriert. Auf das Atrium folgt das Tablinum, das auch im 4. Stil ausgemalt war. Von hier stammt ein Wandgemälde, das Hermaphrodit und Silenus zeigt. Das Bild befindet sich heute im Archäologischen Nationalmuseum Neapel (Inv. Nr. 27875).[1] Der Raum hat ein einfaches Mosaik. Es folgen ein Peristyl und darauf ausgerichtet ein großer Raum, der einst auch reich ausgemalt war. Zu den Wandgemälden gehört ein Bild, das Orpheus, Herakles und Musen zeigt. Es ist heute noch vor Ort, doch sehr verblasst.[2] Lawrence Richardson Jr. schreibt diese Malerei dem Tripolemus-Maler zu, der sonst nur von wenigen Bildern bekannt ist.[3] Der ganze Raum zeigte Malereien im 3. Stil. Hinter diesem Saal befindet sich das zweite Atrium des Hauses, das von dem zweiten Eingang (IX.1.29) von der Vicolo di Tesmo, einer Seitenstraße, betreten werden konnte. Auf der linken Seite befindet sich ein großes Peristyl.
Im Haus kamen insgesamt vier Leichen zu Tage.[4]
Galerie
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Lararium
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Die Fauces und Blick in das erste Atrium
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Malereien im 4. Stil, Tablinum
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alessandro Gallo: Nuove ricerche stratigrafiche nella Casa di M. Epidio Sabino (IX,1,29) a Pompei, in Studi della Soprintendenza archeologica di Pompei, 25 (2008), S. 321–329
- Jürgen Hodske: Mythologische Bildthemen in den Häusern Pompejis: Die Bedeutung der zentralen Mythenbilder für die Bewohner Pompejis (= Stendaler Winckelmann-Forschungen, Bd. 6). Verlag Franz Philipp Rutzen, Ruhpolding 2007, ISBN 978-3-938646-13-7.
- Karl Schefold: Die Wände Pompejis. Topographisches Verzeichnis der Bildmotive, de Gruyter, Berlin 1957, S. 237–239.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hodske: Mythologische Bildthemen in den Häusern Pompejis, S. 245 Tafel 158, 4.5
- ↑ Hodske: Mythologische Bildthemen in den Häusern Pompejis, S. 254 Tafel 171, 1.2.
- ↑ Lawrence Richardson Jr.: A Catalog of Identifiable Figure Painters of Ancient Pompeii, Herculaneum and Stabiae. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2000, ISBN 0-8018-6235-3, S. 80–81.
- ↑ Giuseppe Luongo, Annamaria Perrotta, Claudio Scarpati, Ernesto De Carolis, Giovanni Patricelli, Annamaria Ciarall: Impact of the AD 79 explosive eruption on Pompeii, II. Causes of death of the inhabitants inferred by stratigraphic analysis and areal distribution of the human casualties, in Journal of Volcanology and Geothermal Research 126 (2003), S. 188, 197. online
Koordinaten: 40° 45′ 1,09″ N, 14° 29′ 18,34″ O