Casaforte e Torre di Ville
Casaforte e Torre di Ville | ||
---|---|---|
Casaforte e Torre di Villa | ||
Alternativname(n) | Tor dé l’Othà | |
Staat | Italien | |
Ort | Arnad | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | gut erhalten, umgebaut zum Wohnhaus | |
Bauweise | Bruchstein | |
Geographische Lage | 45° 38′ N, 7° 44′ O | |
Höhenlage | 406 m s.l.m. | |
|
Das Casaforte e Torre di Ville, im örtlichen Dialekt auch Tor dé l’Othà genannt, ist ein festes Haus mit Turm auf einer Höhe von 406 m im Ortsteil Pié de Ville der Gemeinde Arnad im Aostatal. Der Komplex stammt aus dem Mittelalter, ist aber heute ein ländliches Wohngebäude und nicht öffentlich zugänglich.[1]
Geschichte und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Casaforte di Ville gehörte 1295 Pietro di Vallaise.[1][2] Es wird in vielen Dokumenten der Familie Di Vallaise aus dem 15. Jahrhundert als „Domus fortis“ (dt. festes Haus) erwähnt, z. B. im Testament von Francesco di Vallaise von 1477, in dem man folgendes Zitat findet:
(…) in sala domus fortis prope turrim Plano Arnadi (…)
„(…) in einem Raum des festen Hauses in der Nähe der Ebene von Arnad (…)“[3]
Heute präsentiert sich der Komplex verfallen und ist durch eine große Zahl an Gebäuden charakterisiert, über denen sich zwei Türme erheben.[3]
Der Turm aus dem 12. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ältere Turm, der aus dem 12. Jahrhundert stammt, hat eine Grundfläche von 10,3 Metern × 11 Metern und drei Stockwerke. Er ist mit Schießscharten im zweiten und dritten Geschoss ausgestattet sowie mit Holzböden. Der ursprüngliche Eingang (Hocheingang) liegt auf der Südseite in 8 Metern Höhe; darüber befindet sich ein Architrav, gekrönt von einem Blindbogen.[3]
Laut André Zanotto und Mauro Cortellazzo, die sich auf Lange beziehen, zeigt der Turm viele architektonische Analogien mit anderen Türmen des Aostatals, besonders mit dem Tour de l’Archet in Morgex und dem Torre de la Plantaz in Gressan: Die 2 Meter dicken Mauern, die massige Struktur und die Bautechnik, also der Einsatz von einer Sandwich-Technik mit zwei Schalen und dazwischen einem Kern aus Opus caementicium.
„Der Tour Malluquin in Courmayeur, der Tour de l’Archet in Morgex, der Tour Lescours in La Salle, der Torre de la Plantaz und der Torre di Sant’Anselmo in Gressan, der kürzlich entdeckte Turm des Castello di Fénis, der Torre di Néran in Châtillon, der Torre di Ville in Arnad und zwei weitere Türme in den Seitentälern, der Torre di Vachéry in Étroubles und der Torre di Hérères in Perloz. All diese Türme wurden in Geländen errichtet, die keinerlei morphologische Elemente besitzen, die die Verteidigung erleichtern könnten, im Gegenteil, die Auswahl flacher Gelände, die offen und nicht immer in der Nähe von Straßen liegen, erscheint klar. Alle zehn zeichnen sich also durch die besondere Wahl ihrer Lage aus.“[4]
Die Kapelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kapelle des festen Hauses, die dem Heiligen Antonius geweiht ist, hat in einem Balken die Jahreszahl 1785 eingeschnitzt. Ihre Fassade zeigt ein Fresko des Heiligen Antonius, wogegen im Inneren barocke Stuckarbeiten erhalten sind.[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Casaforte Di Ville. In: Valle d’Aosta – Arnad. ICastelli.it, archiviert vom am 15. März 2016; abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ Casaforte e torre di Ville. In: Cultura – Castelli e Torri. Regione Autonoma Valle d’Aosta, abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ a b c d André Zanotto: Castelli valdostani. Musumeci, Quart (1980) 2002. ISBN 88-7032-049-9. S. 58–59.
- ↑ Mauro Cortellazzo: Simbologia del potere e possesso del territorio: le torri valdostane tra XI e XIII secolo. In: Bulletin d’études préhistoriques et archeologiques alpines, Numéro spécial consacré aux Actes du XIIe Colloquesur les Alpes dans l’Antiquité. Yenne / Savoie 2-4 octobre 2009 (par les soins de Damien Daudry). 2010, S. 223–225, archiviert vom am 4. März 2016; abgerufen am 8. September 2020 (französisch).
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- André Zanotto: Castelli valdostani. Musumeci, Quart (1980) 2002. ISBN 88-7032-049-9.
- Mauro Cortellazzo: Simbologia del potere e possesso del territorio: le torri valdostane tra XI e XIII secolo. In: Bulletin d’études préhistoriques et archeologiques alpines, Numéro spécial consacré aux Actes du XIIe Colloquesur les Alpes dans l’Antiquité. Yenne / Savoie 2-4 octobre 2009 (par les soins de Damien Daudry). 2010, S. 223–225, archiviert vom am 4. März 2016; abgerufen am 8. September 2020 (französisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Casaforte e torre di Ville. In: Cultura – Castelli e Torri. Regione Autonoma Valle d’Aosta, abgerufen am 8. September 2020.