Casal di Principe
Casal di Principe | ||
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Staat | Italien | |
Region | Kampanien | |
Provinz | Caserta (CE) | |
Lokale Bezeichnung | Casal 'e Prencepe | |
Koordinaten | 41° 1′ N, 14° 8′ O | |
Fläche | 23 km² | |
Einwohner | 21.244 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 81033 | |
Vorwahl | 081 | |
ISTAT-Nummer | 061019 | |
Bezeichnung der Bewohner | casalesi | |
Schutzpatron | Maria SS. Preziosa (12. September) | |
Website | comunecasaldiprincipe.gov.it |
Casal di Principe ist eine Stadt mit 21.244 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Caserta, Region Kampanien in Süditalien. Der Ort liegt rund 20 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Neapel und ist etwa 10 Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt.
Camorra
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überregionale Bekanntheit hat der Ort vor allem durch seine Verbindung zur Verbrecherorganisation Camorra erhalten. Der Autor Roberto Saviano schätzt, dass 44 Prozent der Einwohner von Casal di Principe eine Vorstrafe wegen Paragraf 416/2: „Bildung einer mafiösen Vereinigung“ haben.[2] In seinem Bestseller Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra widmet Saviano den Vorgängen in Casal di Principe und dem Prozess gegen Camorra-Boss Francesco Schiavone, genannt „Sandokan“, und anderen Clan-Chefs ein ganzes Kapitel. Casal di Principe sei das Machtzentrum der Camorra, die von dort aus hauptsächlich den Handel mit Zement und Kokain beherrsche.
Der in Casal di Principe geborene Priester Giuseppe Diana setzte sich gegen die Camorra und gegen die Omertà ein und engagierte sich in verschiedenen sozialen Projekten. Zu Weihnachten 1991 ließ er in sämtlichen Kirchen von Casal di Principe und Umgebung das von ihm verfasste Dokument Per amore del mio popolo non tacerò („Aus Liebe zu meinem Volk werde ich nicht schweigen“) verteilen, in dem er seinen Unmut über die gesetzlose Situation in Casal di Principe äußerte. Am 19. März 1994, seinem Namenstag, wurde er in der Sakristei seiner Kirche in Casal di Principe von der Camorra ermordet.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angelo Scalzone (1931–1987), Sportschütze
- Francesco Schiavone (* 1953), Mafioso
- Mario Caterino (* 1954), Mafioso
- Nicola Cosentino (* 1959), Politiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roberto Saviano: Gomorrha: Reise in das Reich der Camorra. Carl Hanser Verlag, München 2007, ISBN 978-3-446-20949-7 (Besprechung des MDR).
- Nanni Balestrini: Sandokan: Storia di Camorra. Einaudi, Turin, 2004, ISBN 978-88-06-16892-6 (italienisch).
Deutsche Ausgabe: Sandokan: Eine Camorra-Geschichte. Übersetzt von Max Henninger. Association A, 2006, ISBN 978-3-935936-55-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ „Ihr verfluchten Dreckskerle, ich lebe noch!“ In: Spiegel Online, 16. August 2007