Bibergeil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Castoreum)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bibergeil
Getrocknete Kastorsäcke; Deutsches Apothekenmuseum, Heidelberger Schloss
Beutelsystem des Bibers, dunkel die großen Castorbeutel, darunter die kleineren Ölsäcke

Das Bibergeil[1] oder Castoreum[2] ist ein Sekret aus speziellen, paarig zusammenhängenden und keulenförmigen Beuteln oder Taschen, Castorbeuteln (irreführend Drüsensäcken) unter dem Schambein des Bibers (Castor fiber und Castor canadensis), das zu einer gleichnamigen pulverförmigen Drogenmasse[3] verarbeitet werden kann. Es sind jedoch keine Drüsen in histologischem Sinn, denn sie sezernieren nicht.[4][5] Die Castorbeutel sind auch unter verschiedenen anderen Bezeichnungen bekannt: Geildrüsen, Geilsäcke, Kastorsäcke, Präputialsäcke, Bibergeile, oder auch Geilen[6].

Das moschusähnliche Duftsekret wird im Körper des Bibers gebildet und in die Castorbeutel geleitet, es besteht aus einem komplexen Gemisch von chemischen Verbindungen, die wahrscheinlich aus Sekundärmetaboliten des Urins gebildet werden.[7] Der Biber nutzt das talgartige, aber nicht fettige, eher gummiharzige, bräunliche und stark stechend riechende[8] Sekret zur Fellpflege, seiner Duftmarkierung und zum Markieren seiner Reviergrenzen, sowie zur Unterscheidung seiner Artgenossen und Familienmitglieder.[9]

Die beiden 25 bis 250 Gramm schweren,[6] etwa hühnereigroßen, bis ins 16. Jahrhundert oder länger für Hoden oder auch manchmal in Neufrankreich für Nieren[10][11] gehaltenen Beutel (irreführend Präputialdrüsen) des Bibers, die sich bei beiden Geschlechtern zwischen After und äußeren Geschlechtsorganen befinden und von einer braunschwarzen runzligen Haut umgeben sind, werden/wurden dem getöteten Tier entnommen und rauchgetrocknet. Es kann dann auch zur Verbesserung der Qualität länger gelagert werden.[12] Der Geruch ähnelt dem des Baldrians, ist lederartig-animalisch, der Geschmack kann als bitter, scharf und aromatisch beschrieben werden. In den USA gibt es seit einiger Zeit spezielle Biberfarmen, wo die zuerst betäubten Tiere „gemolken“ werden und das kostbare Sekret aus den Drüsen herausgedrückt wird, ohne dass die Biber getötet werden.[13][14]

Der Biber hat noch zwei andere, kleinere Drüsen (Ölsäcke, Fettbeutel), hier handelt es sich, im Gegensatz zu den Castorbeuteln, um echte holokrine Drüsen (Analdrüsen oder Perianaldrüsen)[15][16][17][18], aus denen das Bibergeilfett (Axungia castorei)[19] erhalten wird; es ist schmierig, mit schwächerem, etwas fettigem Geruch.[20] Das Sekret aus diesen Ölsäcken dient mehrheitlich dazu, das Fell wasserdicht zu machen, ähnlich der Bürzeldrüse bei Vögeln. Diese Sekrete sind nach Geschlechtern gefärbt; gräulich, mit einer pastenartigen Konsistenz bei Weibchen und gelblich-braun und flüssig bei Männchen.[21] In den Vereinigten Staaten werden diese kleineren Beutel auch als Ölsteine bezeichnet.[22]

Die beiden verschiedenen Biberbeutel werden von verschiedenen Autoren generell auch, irreführend, als After- oder Analdrüsen oder einfach als Ölsäcke bezeichnet.

Die Bezeichnung „Castoreum“ wurde früher auch für die Biberhoden oder manchmal, aufgrund des starken Aromas der Knollen, für die Biberwurz, wohl die Gewöhnliche Osterluzei (Aristolochia clematitis) und (Aristolochia baetica), verwendet.[23][24][25][26]

Das Castoreum (gelegentlich auch Castorium[27] und Kastorium geschrieben) hat nichts, wie man annehmen könnte, zu tun mit Castorbohnen oder Castoröl, dies sind aus dem Englischen übernommene Bezeichnungen für Rizinusöl (engl. Castor oil) oder die Samen des Wunderbaums (engl. Castor beans).[28]

Chemische Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24 der zahlreichen im Bibergeil enthaltenen aromatischen Verbindungen konnten mittlerweile als pheromonähnlich wirkende Substanzen identifiziert werden.[29] Am stärksten an dieser Wirkung beteiligt sind die folgenden vier Substanzen, jeweils zwei Phenole und Ketone:

Daneben wurden noch fünf weitere Inhaltsstoffe identifiziert, die einen geringeren Anteil an der Wirkung ausmachen:

In der Medizin wurde Bibergeil (bzw. das daraus hergestellte oleum castoreum oder Bibergeil-Öl[30][31] oder die Bibergeil-Latwerge Diacastoreum[32] und Zubereitungen daraus) bis ins 19. Jahrhundert gegen Gicht[33] sowie gegen Krämpfe, hysterische Anfälle, Nervosität und vieles mehr eingesetzt.[34] Schon in der griechisch-romanischen Antike wurde die in der Humoralpathologie als „heiß und trocken“ eingestufte[35] Substanz gegen „kalte und feuchte“ Erkrankungen, u. a. auch gegen epileptische bzw. epilepsieähnliche Krämpfe und gegen mit Sprachstörungen (wie sie bei TIA und Schlaganfall vorkommen) verbundene Lähmungserscheinungen[36] eingesetzt.[37][38][39] Die Verwendung als Aphrodisiakum beruht auf demselben, humoralpathologisch begründeten Prinzip wie die Anwendung als Heilmittel gegen Lähmungen.[40] Bibergeil war sehr gefragt als Arzneimittel und ist im deutschen Sprachraum[41] seit dem 8. Jahrhundert[42] nachweisbar. Eine tatsächliche medizinische Wirkung wird durch die enthaltene Salicylsäure (Inhaltsstoff der Weidenrinde; der Lieblingsnahrung der Biber,→ Acetylsalicylsäure) bewirkt. Heute hat Bibergeil lediglich in der Homöopathie eine wirtschaftliche Bedeutung.

Auch als Arzneimittel gegen Vergiftungen fand Bibergeil Anwendung[43] und war auch Bestandteil des Theriaks.[44]

Bibergeil wurde im späteren Mittelalter in Westeuropa mehrheitlich von kleinasiatischen oder sibirischen Bibern[45][46] gewonnen, weil in Westeuropa die Bestände schon sehr gering bis gar nicht mehr vorhanden waren.[47] Es ist als Castoreum canadense (kanadisches oder amerikanisches Bibergeil) und als das stärker riechende Castoreum sibiricum (sibirisches oder russisches Bibergeil)[6][48] in den Apotheken als Tinktur und Pulver erhältlich.

In den USA ist Castoreum von der Food and Drug Administration auch als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und als unbedenklich (generally recognized as safe, GRAS) eingestuft.[49] Eine Kennzeichnungspflicht besteht in den USA nur als „natürliches Aroma“, überwiegend als Vanille-, Himbeer- und Erdbeeraroma.[50]

Eine Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff ist umstritten, da der Biberjagd in Nordamerika ein schädlicher Einfluss auf die Biberpopulation nachgesagt wird (in Europa gilt der Biber als geschützt nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie[51][52]). Aufgrund der nur vagen Kennzeichnungspflicht ist in den USA auch für Veganer und Vegetarier keine eindeutige Zuordnung von mit Bibergeil versetzten Produkten möglich.

In Schweden wird Bibergeil zur Aromatisierung des „Bäverhojt“ eingesetzt, eines traditionellen Schnapsgetränks.[53]

In der Parfümerie ist Bibergeil, dem eine aphrodisierende (erotisierende) Wirkung nachgesagt wird, Bestandteil von einigen Parfüms. Ähnliche Substanzen werden heute synthetisch hergestellt und in Kosmetika eingesetzt. Hier dient es als Fixiermittel, d. h. als Bestandteil, der die Bindung und Haftfestigkeit der flüchtigen Riechstoffe der Parfümkomposition erhöht. In konzentrierter Form riecht es unangenehm bis widerwärtig, erst in starker Verdünnung entfaltet es die von den Parfumeuren geschätzten Duftnoten.

In der Jagd können Bibergeil und bevorzugt Bibergeilfett als Lockmittel für Raubtiere und Biber selbst verwendet werden. Eine weitere Nutzung der Castorbeutel und Ölsäcke war die Verwendung als Köder beim Fischfang.[54]

Im Mittelalter verwendeten Imker Castoreum, um Wespen, Raubbienen und andere Hymenopteren-Räuber von ihren Bienenstöcken fernzuhalten. Auch wird es im Tabak und Schnupftabak als Aromastoff genutzt und kann zur Räucherung und in Räucherwerk verwendet werden.

  • Barbara Mertin: Castoreum – das Aspirin des Mittelalters. Biologiezentrum Linz, Österreich, 2003, Oenisia 9, zugleich Kataloge der OÖ. Landesmuseen, Neue Serie 2, 2003, S. 47–51.
  • Meinolf Schumacher: Der Biber – ein Asket? Zu einem metaphorischen Motiv aus Fabel und Physiologus. In: Euphorion. 86, 1992, S. 347–353 (Digitalisat, PDF; 3,89 MB).
  • Stefan Wulle: Bilsenkraut und Bibergeil. Technische Uni Braunschweig, 1999, ISBN 3-927115-41-X (50 Jahre DFG-Sondersammelgebiet Pharmazie, zur Entwicklung des Arzneischatzes: Begleitheft und Auswahlbibliographie zur Ausstellung vom 30. April bis 16. September 1999).
  • G. Olhoff: Irdische Düfte – Himmlische Lust: Eine Kulturgeschichte der Duftstoffe. Springer, Basel 1992, ISBN 978-3-0348-6161-8, S. 139 ff.
  • B. Mertin: Castoreum – das Aspirin des Mittelalters. In: Johanna Sieber (Hrsg.): Biber – die erfolgreiche Rückkehr. Biologiezentrum Linz, 2003, ISBN 3-85474-106-5, S. 47–52, zobodat.at [PDF]
  • Johann Franc(us), Johannes Mayer(Marius): Castorologia – Deutsche Übersetzung der Ulmer Castorologia von 1685, der weltweit umfassendsten Sammlung historischer biberbasierter Medikamente, hrsg. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e. V. Fauna zu Pharma: Die Ulmer Castorologia von 1685
Wiktionary: Bibergeil – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bibergeil: von Biber, und von mittelhochdeutsch geil, geile, Hoden. Vgl. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage, hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin/New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 242.; und Joseph Hyrtl: Die alten deutschen Kunstworte der Anatomie. Braumüller, Wien 1884; Neudruck Fritsch, München 1966, S. 58 f.; sowie Nabil Osman (Hrsg.): Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. C. H. Beck, München 1971 und (7., unveränderte Auflage) 1993, S. 99 f. (Geburtsgeile, Geile: Hoden bzw. Eierstöcke)
  2. Castoreum: über lateinisch castoreus (‚vom Biber stammend, Biber-‘) und wie griechisch kastórion von griechisch-lateinisch castor, ‚Biber‘, zu gleichbedeutend griechisch κάστωρ/kástōr; die weitere Etymologie des auch bei Frauenleiden früher eingesetzten Arzneimittels ist umstritten. Kretschmer folgend wird das Wort auf den Eigennamen Kastor (gedeutet als ‚der Ausgezeichnete‘, von κέκασμαι/kékasmai, ‚sich auszeichnen‘) zurückgeführt, vgl. Hjalmar Frisk: Griechisches etymologisches Wörterbuch. 3 Bände, Heidelberg 1960–1972; Neudruck ebenda 1973 (= Indogermanische Bibliothek. Reihe II), Band 1, S. 799 und 811. Beekes und van Beek lehnen die Gleichsetzung von κάστωρ ‚Biber‘ mit dem Namen Κάστωρ (für den Frauen rettenden Gott) ab und sehen in ersterem stattdessen ein nicht weiter spezifiziertes Lehnwort oder ein indogermanisches Erbwort, vgl. Robert Beekes und Lucien van Beek: Etymological Dictionary of Greek, in: Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series, Band 10/1, Leiden und Boston 2010, S. 655 f.
  3. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 117.
  4. W. Blaschek, R. Hänsel, K. Keller u. a.: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage. Folgeband 2: Drogen A–K, Springer, 1998, ISBN 3-540-61618-7, S. 300.
  5. Duden: Die Rechtschreibung. 17. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1973, ISBN 3-411-00911-X, S. 174: "Drüsenabsonderung des Bibers".
  6. a b c P. H. List, L. Hörhammer (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 4. Auflage, 3. Band: Chemikalien und Drogen (Am–Ch), Springer, 1972, ISBN 978-3-642-80563-9 (Reprint), S. 764.
  7. B. V. Burger: Mammalian semiochemicals. In: Topics in Current Chemistry. Band 240, 2004, S. 231–278. doi:10.1007/b98318, online (PDF; 582 kB), auf indiana.edu, abgerufen am 11. Februar 2017.
  8. Der Sprach-Brockhaus. Eberhard Brockhaus, Wiesbaden 1949, S. 75: starkriechende Abscheidung des Bibers.
  9. Johann Christian Traugott Schlegel, Johann Christian Wiegleb: Deutsches Apothekerbuch. Erster Theil, 4. Auflage, Ettinger, 1804, S. 395 f.
  10. Johann Heinrich Dierbach: Die Arzneimittel des Hippokrates oder Versuch einer systematischen Aufzählung der in allen hippokratischen Schriften vorkommenden Medikamente. Heidelberg 1824, S. 229 f. („kastorios orchis“)
  11. Gordon M. Sayre: Les Sauvages Americains. Univ. of Noth Carolina Press, 1997, ISBN 0-8078-2346-5, S. 223 f.
  12. Barbara Herman: Scent and Subversion. Lyons Press, 2013, ISBN 978-0-7627-8438-7, S. 253.
  13. Beaver Butts Emit Goo Used for Vanilla Flavoring auf nationalgeographic.com, abgerufen am 4. Juni 2018.
  14. Gerald E. Svendsen, William D. Huntsman: A Field Bioassay of Beaver Castoreum and Some of Its Components. In: The American Midland Naturalist. Band 120, Nr. 1, 1988, S. 144–149, doi:10.2307/2425894.
  15. F. Rosell, Lixing Sun: Use of anal gland secretion to distinguish the two beaver species Castor canadensis and C. fiber. In: Wildlife Biology. 5(2), 1999, S. 119–124, doi:10.1007/BF00994781, online (PDF; 2,5 MB), bei ScholarWorks @ Central Washington University, abgerufen am 6. Juni 2018.
  16. Biologie des Elbebibers (Memento vom 23. April 2019 im Internet Archive) (PDF), bei Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, abgerufen am 5. Juni 2018.
  17. Gerhard Schwab: Geschlechtsbestimmung beim Europäischen Biber (PDF; 1,6 MB) mit Bilddarstellung der Biberdrüsen, bei Université de Neuchâtel, abgerufen am 5. Juni 2018.
  18. W. L. Braekman (Hrsg.): Zestiende-Eeuwese Veterinaire Literatuur uit de Nederlanden. Brüssel 1987 (= Scripta: Mediaeval and Renaissance texts and studies. Band 20, S. 148).
  19. Vergleiche auch Hermann Stannius: Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der Wirbelthiere. Veit & Comp., Berlin 1846, S. 373 mit Anm. 18 (Ölsäcke); eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  20. Herrmann Julius Meyer: Neues Konversations-Lexikon. Dritter Band, Zweite Auflage, Bibliograph. Inst., 1862, S. 402 f.
  21. Róisín Campbell-Palmer, Derek Gow, Robert Needham u. a.: The Eurasian Beaver. Pelagic Pub., 2015, ISBN 978-1-78427-034-6, S. 12 f.
  22. Gary E. Moulton, Thomas W. Dunlay: The Journals of the Lewis and Clark Expedition. Band 6. University of Nebraska Press, 1990, 2001, ISBN 0-8032-2893-7, S. 197.
  23. J. und W. Grimm: Deutsches Wörterbuch. Erster Band: A–Biermolke, Hirzel 1854, S. 1807 f.
  24. Johannes von Cuba, Eucharius Rößlin, Hieronymus Brunschwig: Kreuterbuch. Egenolph, 1542, S. XC, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11069310_00414~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  25. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. 5. Band, Govi, 1974, S. 125, online auf publikationsserver.tu-braunschweig.de, abgerufen am 3. Juni 2018.
  26. Medizinhistorisches Journal. Band 41, H. 2, Franz Steiner Verlag, 2006, S. 143 f.
  27. Vgl. etwa Ute Obhof: Rezeptionszeugnisse des „Gart der Gesundheit“ von Johann Wonnecke in der Martinus-Bibliothek in Mainz – ein wegweisender Druck von Peter Schöffer. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018, S. 25–38, hier: S. 35 („Castorium – bebergeyln“).
  28. Ausführliche Erläuterungen dazu sie im Artikel Rizinusöl.
  29. D. Müller-Schwarze, P. W. Houlihan: Pheromonal activity of single castoreum constituents in beaver, Castor canadensis. In: Journal of Chemical Ecology. 17. Jahrgang, Nr. 4, April 1991, Springer, Niederlande, doi:10.1007/BF00994195.
  30. Adam Lonitzer: Kreuterbuch. Künstliche Conterfeytunge der Baeume, Stauden, Hecken, Krauter, Getreyd, Gewuertze [...] verfertigt von Adamo Lonicero. Hrsg. von Peter Uffenbach, (Frankfurt am Maion 1557, weitere Ausgabe ebenda 1630; letzte Ausgabe Augsburg 1783) Ulm an der Donau 1679; Neudruck (Leipzig 1934 und bei) Konrad Kölbl, (Grünwald bei) München 1962, S. 602.
  31. Werner Dressendörfer: Spätmittelalterliche Arzneitaxen des Münchner Stadtarztes Sigmund Gotzkircher aus dem Grazer Codex 311. Ein Beitrag zur Frühgeschichte des süddeutschen Apothekenwesens. Königshausen & Neumann Würzburg 1978 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 15), S. 245 (oleum de castore).
  32. Wouter S. van den Berg (Hrsg.): Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den Latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Brill, Leiden 1917, S. 207, archive.org, S. 118 f.
  33. Gundolf Keil (Hrsg.): Die ‚Freiberger Arzneimittellehre‘ des 13. Jahrhunderts in mittelniederdeutscher Umschrift. In: Volker Schmidtchen, Eckhard Jäger (Hrsg.): Wirtschaft, Technik und Geschichte. Beiträge zur Erforschung der Kulturbeziehungen in Deutschland und Osteuropa. Festschrift für Albrecht Timm zum 65. Geburtstag. Camen, Berlin 1980 (erschienen 1981), ISBN 3-921515-07-6, S. 63–82; hier: S. 76.
  34. Theodor Husemann. Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Band II, 2. Aufl., Springer, Berlin 1883, S. 933, archive.org (3. Aufl.) 1892, S. 492, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorfhttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fdigital.ub.uni-duesseldorf.de%2Fvester%2Fcontent%2Fpageview%2F1697535~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3DHeinrich-Heine-Universit%C3%A4t%20D%C3%BCsseldorf~PUR%3D.
  35. Hans Wölfel: Das Arzneidrogenbuch Circa Instans in einer Fassung des XIII. Jahrhunderts aus der Universitätsbibliothek Erlangen: Text und Kommentar als Beitrag zur Pflanzen- und Drogenkunde des Mittelalters. Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation, Berlin 1939 (A. Preilipper, Hamburg 1939), S. 32.
  36. Barbara Fehringer: Das „Speyerer Kräuterbuch“ mit den Heilpflanzen Hildegards von Bingen. Eine Studie zur mittelhochdeutschen „Physica“-Rezeption mit kritischer Ausgabe des Textes. Würzburg 1994 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Beiheft 2), S. 131 („Kastorium heisset bibergeil […] und das selbe pulver under dez menschen zungen geleit, dem das parlis sin zunge geslagen hat, das er nit gereden kan […]“).
  37. Dioskurides. De materia medica. Übersetzung Berendes 1902, Buch II, Kapitel 26, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorfhttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fdigital.ub.uni-duesseldorf.de%2Fvester%2Fcontent%2Fpageview%2F1697535~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3DHeinrich-Heine-Universit%C3%A4t%20D%C3%BCsseldorf~PUR%3D.
  38. Plinius der Ältere. Naturalis historia. Buch XXXII, § 26–31.
  39. Galenos. De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus. lib. VII, Cap. XI/15 (nach Kühn 1826, Band XII, S. 337), online auf biusante.parisdescartes.fr, abgerufen am 1. Februar 2017.
  40. Barbara Fehringer (1994), S. 131 („Kastorium heisset bibergeil: das ist heisser natture […]. Wellichem manne das parlis sin gemechde geslagen hatt, daz er keiner frouwen möcht gewaltig sin, der bewe sin mecht dick mit heissem win, do bibergeil ynne gesotten ist“).
  41. Schweizer Lexikon. 7 Bände, Encyclios, Zürich 1945–1948, Band 1, S. 1230.
  42. Ulrich Stoll: Das ‚Lorscher Arzneibuch‘. Ein medizinisches Kompendium des 8. Jahrhunderts (Codex Bambergensis medicinalis 1). Text, Übersetzung und Fachglossar. (Philosophische Dissertation Würzburg 1989) Stuttgart: Steiner, 1992 (= Sudhoffs Archiv, Beiheft 28). S. 688–695, hier: S. 490 (zu castoreum: „fettiges Sekret aus dem Präputialsack von Castor fiber L“.).
  43. Petrus Uffenbach (Hrsg.): Pedacii Dioscoridis Anazarbaei Kraeuterbuch […] (ins Deutsche übersetzt von Johannes Danzius), Frankfurt am Main (bei Johann Bringern) 1610, S. 449 („Der Bibergeyl ist gut wider der Schlangen Gifft […] Die Bibergeyl wirdt fuer die beste gehalten, da zwey Hoedlin auß einem anfang zusammen gefunden werden“).
  44. Leo Scholl: Die aus dem Tierreich stammenden Heilmittel im Roßarzneibuch des Mang Seuter (1583) und ihre Anwendung. Veterinarmedizinische Dissertation München 1939, S. 13–16.
  45. Lexikon des Mittelalters. Band 2, 106–108.
  46. Konrad Geßner: Allgemeines Thier-Buch, das ist: Eigentliche und lebendige Abbildung aller vierfuessigen […] Thieren […], durch den hochberuehmten Herrn Conradum Forerum ins Teutsche uebersetzt […]. Frankfurt am Main (Wilhelm Serlin) 1669 (Neudruck Hannover 1994), S. 43.
  47. Heinz Brauer (Hrsg.): Handbuch des Umweltschutzes und der Umweltschutztechnik. Band 1, Springer, 1997, ISBN 3-540-58024-7, S. 22.
  48. Curt Hunnius: Pharmazeutisches Wörterbuch. 6. Auflage, hrsg. von Artur Burger und Helmut Wachter, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1986, ISBN 3-11-007029-4, S. 216.
  49. G. A. Burdock: Safety assessment of castoreum extract as a food ingredient. In: Int. J. Toxicol. 26, Nr. 1, 2007, S. 51–55, doi:10.1080/10915810601120145.
  50. Thomas E. Furia: CRC Handbook of Food Additives. 2. Auflage. Band 2.Chemical Rubber Company, CRC Press, 1980, ISBN 0-8493-0543-8, S. 253, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  51. Anhang II FFH-Richtlinie, abgerufen im Oktober 2012.
  52. Anhang IV und V der FFH-Richtlinie, abgerufen im Oktober 2012.
  53. Nadia Berenstein: A History of Flavoring Food With Beaver Butt Juice. No, castoreum is not a cheap substitute for strawberries; it’s luxe, artisanal secretions from a beaver's rear end. In: Vice.Com. 20. Dezember 2018, abgerufen am 5. Dezember 2023 (englisch).
  54. Gerhart Hoffmeister: Fischer- und Tauchertexte vom Bodensee. Teil 1: Einleitung und Text. In: Gundolf Keil, Rainer Rudolf, Wolfram Schmitt, Hans J. Vermeer (Hrsg.): Fachliteratur des Mittelalters. Festschrift für Gerhard Eis., Metzler, Stuttgart 1968, S. 261–275, hier: S. 271.