Catch the Fair One – Von der Beute zum Raubtier

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Film
Titel Catch the Fair One – Von der Beute zum Raubtier
Originaltitel Catch the Fair One
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 85 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Josef Kubota Wladyka
Drehbuch Josef Kubota Wladyka
Produktion Mollye Asher,
Kimberly Parker,
Josef Kubota Wladyka
Musik Nathan Halpern
Kamera Ross Giardina
Besetzung

Catch the Fair One – Von der Beute zum Raubtier (Originaltitel Catch the Fair One) ist ein Thriller von Josef Kubota Wladyka, der am 13. Juni 2021 beim Tribeca Film Festival seine Premiere feierte und im Januar 2023 in die deutschen Kinos kam.

Nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Schwester plant eine indianische Boxerin ihre eigene Entführung, um sie zu finden. Sie will sich die Befehlskette hinaufarbeiten, um an den Verantwortlichen zu gelangen.[2]

Regie führte Josef Kubota Wladyka, der auch das Drehbuch schrieb. Die Filmmusik komponiert Nathan Halpern.[3] Das Soundtrack-Album mit insgesamt 19 Musikstücken wurde am 11. Februar 2022 von Lakeshore Records als Download veröffentlicht.[4]

Die Boxweltmeisterin Kali Reis spielt in der Hauptrolle Kaylee.[2] Die Native American wurde 1986 in Providence, Rhode Island, geboren und ist das jüngste von fünf Kindern. Reis und ihre Geschwister wurden von ihrer Mutter in East Providence alleine großgezogen.[5] Diese ist die Medizinfrau ihres Stammes der Seaconke Wampanoag und hat Cherokee- und Nipmuc-Vorfahren. Ihr Vater stammt von den Kapverden. Reis begann im Alter von 14 Jahren mit dem Boxen in Manfredos Fitnessstudio in Pawtucket und wurde von einem Freund ihrer Mutter, Domingo Talldog, trainiert. Ihr Geld verdiente Reis nicht nur als Boxerin, sondern auch als Schauspielerin, Türsteherin, Sicherheitskraft, Motivationstrainerin und Motorradmechanikerin. Sie ist eine aktive Unterstützerin der Bewegung für vermisste und ermordete indigene Frauen und Mädchen (MMWIG) und trainiert Jugendliche im Boxen. Im Jahr 2012 wurde Kali in einen schweren Motorradunfall verwickelt, weshalb sie pausieren musste. Am 12. November 2014 gewann Reis in einem Kampf gegen Teresa Perozzi den IBA-Titel. Im April 2016 gewann Reis in einem Kampf in Neuseeland gegen Maricela Cornejo den WBC-Weltmeistertitel im Mittelgewicht.

Die Premiere erfolgte am 13. Juni 2021 beim Tribeca Film Festival. Im Vorfeld des Festivals stieg Mollye Asher mit Memento International in das Projekt ein.[6] Im August 2021 wird der Film beim Fantasia International Film Festival vorgestellt.[7] Anfang September 2021 wurde er beim Festival des amerikanischen Films in Deauville im Hauptwettbewerb vorgestellt.[8] Im März 2022 wurde er beim Glasgow Film Festival gezeigt.[9] Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 26. Januar 2023.

Altersfreigabe und Kritiken

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In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es, der Film konzentriere sich in düsterer Atmosphäre und mit harter, realistischer Milieuschilderung auf die Perspektive der Hauptfigur, die ambivalent als verzweifelte Rächerin gezeichnet ist. Einzelne eruptive Gewaltmomente sowie die Darstellung sexuellen Missbrauchs stellten für 16-Jährige zwar eine Herausforderung dar, könnten aber auf der Basis ihrer Lebens- und Medienerfahrung verarbeitet werden. Die Einhaltung der Opferperspektive und die deutlich kritische Haltung des Films zur Selbstjustiz ermöglichten Jugendlichen ab 16 Jahren die Auseinandersetzung mit dessen Themen, ohne dass die Gefahr einer sozialethischen Desorientierung oder Desensibilisierung besteht.[10]

Bislang sind 92 Prozent der bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken positiv bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 7,3 von 10 möglichen Punkten.[11]

Thorsten Hanisch schreibt bei Filmstarts, genauso wie drauf verzichtet wurde, die Actionszenen zu überzeichnen, wurde auch bei den Widersachern auf künstliche Dämonisierungen verzichtet. Die Verbrecher seien eher normale, gewöhnliche Typen. Am stärksten komme Josef Kubota Wladykas Ansatz aber in einer Szene zur Geltung, über die thematisch verwandte Filme gerne stolpern, so Hanisch: „Als Kaylee in einer schummrigen Wohnung eines Bandenmitglieds unter Drogen gesetzt wird und sich fast ganz ausziehen muss, wirkt das alles andere als irgendwie 'geil', sondern tatsächlich abgründig und unangenehm. Nacktsein heißt hier nichts anderes als maximale Schutzlosigkeit und eben genau dieses der Figur in diesem Moment durch und durch gehende Unbehagen vermittelt Reis durch ihr Schauspiel extrem gut.“ Lediglich in den letzten Minuten rutsche der sonst so um Ernsthaftigkeit bemühte Film kurz ins Sensationalistische und greife unvermittelt auf einen Splattereffekt zurück, der aber wiederum so überraschend, so effektiv platziert worden sei, dass das nicht weiter ins Gewicht falle. Wladykas Regie sei ein Musterbeispiel an Effizienz, keine Szene, kein Dialog sei zu viel, und alles sei auf den Punkt. Allerdings erwarte man von einem Film, der ganz deutlich mehr sein will als reiner Eskapismus, dann doch etwas mehr inhaltliche Tiefe, und so werde die große Problematik, die hier thematisiert wird, nämlich die Gewalt gegen indigene Frauen und Mädchen, kaum wirklich greifbar.[12]

Bentonville Film Festival 2021

  • Nominierung im Narrative Features Competition[13]

Calgary International Film Festival 2021

  • Nominierung im International Narrative Competition[14]

Festival des amerikanischen Films 2021

Gotham Awards 2022

Independent Spirit Awards 2022

Internationales Filmfestival Warschau 2021

  • Nominierung für den 1-2 Award[17]

Tribeca Film Festival 2021

  • Nominierung im U.S. Narrative Competition
  • Auszeichnung mit dem Publikumspreis – Narrative[18][19]

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Catch the Fair One – Von der Beute zum Raubtier. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 236346).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b Catch the Fair One. In: tribecafilm.com. Abgerufen am 30. April 2021.
  3. Nathan Halpern Scoring Josef Kubota Wladyka’s 'Catch the Fair One'. In: filmmusicreporter.com, 26. April 2021.
  4. 'Catch the Fair One' Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 10. Februar 2022.
  5. Kali Reis: Behind the Fighter. In: starboxing.com, 29. April 2018.
  6. Andreas Wiseman: Memento International Boards 'Catch The Fair One' From 'Nomadland' Producer Mollye Asher & Exec Producer Darren Aronofsky. In: deadline.com, 21. April 2021.
  7. Haleigh Foutch: Fantasia Film Festival 2021 Third Wave Unveils 30+ New Titles, Announces Takashi Miike’s Latest As Closing Night Film. In: collider.com, 21. Juli 2021.
  8. a b Elsa Keslassy: 'Pig', 'Red Rocket', 'Pleasure' in Deauville Festival Competition Lineup. In: Variety, 10. August 2021.
  9. Catch the Fair One. In: glasgowfilm.org. Abgerufen am 15. März 2022.
  10. https://www.spio-fsk.de/?seitid=2737&tid=469&Vers=1&FGID=6580
  11. Catch the Fair One – Von der Beute zum Raubtier. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 17. Januar 2023 (englisch).
  12. Thorsten Hanisch: Catch the Fair One – Von der Beute zum Raubtier. In: filmstarts.de. Abgerufen am 18. Januar 2023.
  13. Haley Bosselman: Geena Davis Bentonville Film Festival Sets 2021 Lineup. In: Variety, 15. Juli 2021.
  14. International Narrative Competition 2021. In: ciffcalgary.ca. Abgerufen am 18. September 2021.
  15. Matt Neglia: The 2022 Gotham Independent Film Award (IFP) Nominations. In: nextbestpicture.com, 25. Oktober 2022.
  16. 2022 Spirit Awards Nominations: A24 Leads with 13, Four Women in for Best Director (Full List). In: IndieWire. 14. Dezember 2021, abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch).
  17. Catch the Fair One. In: wff.pl. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  18. Announcing The Feature Film Lineup For Tribeca 2021. In: tribecafilm.com, 20. April 2021.
  19. https://tribecafilm.com/news/the-2021-audience-award-winners-are