Cayenneralle

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Cayenneralle

Cayenneralle

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)
Familie: Rallen (Rallidae)
Gattung: Aramides
Art: Cayenneralle
Wissenschaftlicher Name
Aramides cajaneus
(Statius Müller, 1776)

Die Cayenneralle (Aramides cajaneus) ist mit 35 Zentimetern ein sehr großer Vertreter aus der Familie der Rallen.

Diese Art hat ein rotbraunes bis grünlichbraunes Rückengefieder, der Bauch ist kräftig rotbraun. Der Kopf und der Hals sind grau. Die kurzen Flügel sind rotbraun bis grünlichbraun. Der kurze Schwanz ist schwarz. Diese Art hat einen seitlich abgeflachten Rumpf. Die roten Beine mit den langen Zehen verhindern das Einsinken der Tiere in den Sumpf. Die Augen sind sehr rötlich, der lange dünne Schnabel ist gelb und die Schnabelspitze ist entweder gelb oder schwarz. Die Färbung ist bei manchen Exemplaren dieser Art sehr blass oder sehr kräftig ausgeprägt. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungskarte der Cayenneralle

Diese Art kommt in den sumpfigen Waldgebieten von Costa Rica über Bolivien, Peru bis nach Brasilien vor.

Eine über Schwimmpflanzen laufende Cayenneralle

Die Cayenneralle hält sich in der dichten Vegetation versteckt. Sie sind sehr gute Schwimmer, aber nur mäßige Flieger. Diese Art ernährt sich von Insekten, Spinnen, Weichtieren und Pflanzen. Diese Tiere sind vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv. Den Tag verschlafen sie versteckt.

Diese Art baut ein kleines, schalenförmiges Nest aus frischen und verrottenden Pflanzenteilen. In das Nest legt das Weibchen 4 gefleckte Eier. Das Brutgeschäft übernimmt das Weibchen fast vollständig allein, nur selten wird es vom Männchen abgelöst. Nach 19 Tagen schlüpfen die Jungen und einen Tag später verlassen sie es und verstecken sich im dichten Schilf. Sie werden von beiden Altvögeln mit Nahrung versorgt. Bei Gefahr oder zum Ausruhen schlüpfen sie unter die Flügel der Altvögel. Es werden im Jahr nur 2 Bruten getätigt.

Es sind zwei Unterarten bekannt:[1]

  • Aramides cajaneus cajaneus (Müller, PLS, 1776)[2] ist in Costa Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Ecuador, Peru, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und dem Norden Argentiniens verbreitet.
  • Aramides cajaneus avicenniae Stotz, 1992[3] kommt in den Küstengebieten im Südosten Brasiliens vor.

Aramides cajanea salmoni Chubb, C, 1918[4], Aramides cajanea grahami Chubb, 1919[5], Aramides cajanea peruviana Cory, 1915[6], Aramides cajaneus venezuelensis Cory, 1915[6] und Aramides gutturalis Sharpe, 1894[7] werden heute als Synonyme zur Nominatform betrachtet.

Aufgrund ihrer weiteren Verbreitung und das für diese Art keinerlei Gefährdungen bekannt sind, stuft die IUCN diese Art als (Least Concern) ungefährdet ein.

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung der Cayenneralle erfolgte 1776 durch Philipp Ludwig Statius Müller unter dem wissenschaftlichen Namen Fulica Cajanea. Das Typusexemplar stammte aus Cayenne, wobei Müller sich auf Poule-d'eau de Cayenne, zuvor beschrieben von Georges-Louis Leclerc de Buffon, bezog.[2] Es war Jacques Pucheran, der 1845 die neue Gattung Aramides einführte.[8][A 1] Das Wort Aramides leitet sich aus den griechischen Worten aramos αραμος für den Namen, den Hesychios von Alexandria für einen Reiher verwendete, und -oidēs -οιδης für ähnlich ab.[9] Der Artname cajaneus bezieht sich auf die Herkunft des Typusexemplars.[2] Avicenniae bezieht sich auf die Pflanzengattung Avicennia, die gemeinsam mit Rhizophora die häufigsten vorkommenden Pflanzengattungen im Verbreitungsgebiet der Unterart sind.[3]

  • Tierwelt Amerikas in Farbe Seite: 169 Karl Müller Verlag Erlangen 1989
  • Wilhelm Eigener: Enzyklopädie der Tiere. Band 2. Weltbild Verlag, 1999, ISBN 3-89350-361-7, S. 312.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Philipp Ludwig Statius Müller: Des Ritters Carl von Linné königlich schwedischen Leibarztes u. u. vollständiges Natursystems. Supplements- und Register-Band über alle sechs Theile oder Classen des Thierreichs. Mit einer ausfürlichen Erklärung ausgefertigt. Gabriel Nicolaus Raspe, Nürnberg 1776 (biodiversitylibrary.org).
  • Douglas Forrester Stotz: A new subspecies of Aramides cajanea from Brazil. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 112, 1982, S. 231–234 (biodiversitylibrary.org).
  • Jacques Pucheran: Notes sur quelques espèces Madécasses de l’ordre des Échassiers. In: Revue zoologique. Band 8, 1845, S. 277–280 (biodiversitylibrary.org).
  • Charles Chubb: Mr. Charles Chubb communicated the following descriptions of new forms from South America. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 38, Nr. 231, 1918, S. 48–49 (biodiversitylibrary.org).
  • Charles Chubb: Notes on Collections of Birds in the British Museum, from Ecuador, Peru, Bolivia, and Argentinia. Part I Tinamidae-Rallidae. In: The Ibis (= 11). Band 1, Nr. 1, 1919, S. 1–55 (biodiversitylibrary.org).
  • Charles Barney Cory: Descriptions of new birds from South America and adjacent islands. In: Field Museum of Natural History Publication 182 (= Ornithological Series). Band 1, Nr. 8, 1915, S. 293–302 (biodiversitylibrary.org).
  • Richard Bowdler Sharpe: Catalogue of the Fulicariae (Rallidae and Heriornithidae) and Alectorides (Aramidae, Eurypygidae, Mestidae, Rhinochetidae, Gruidae, Psophiliidae, and Otididae) in the Collection of the British Museum. Band 23. Order of the Trustees, London 1894 (biodiversitylibrary.org).
Commons: Cayenneralle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. IOC World Bird List Flufftails, finfoots, rails, trumpeters, cranes, limpkin
  2. a b c Philipp Ludwig Statius Müller, S. 119.
  3. a b Douglas Forrester Stotz, S. 232.
  4. Charles Chubb (1918), S. 48.
  5. Charles Chubb (1919), S. 53.
  6. a b Charles Barney Cory (1915), S. 296.
  7. Richard Bowdler Sharpe (1894), S. 55 & 57.
  8. Jacques Pucheran, S. 277
  9. James A. Jobling S. 52
  1. Pucheran ordnete der Gattung u. a. die Cayenneralle zu.