Cenae (Antike)
Cenae war ein spätantikes Bistum in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis in Nordafrika.
Für das Jahr 411 werden zwei Bischöfe aus Cenae als Teilnehmer der Konferenz von Karthago genannt: ein Donatist namens Vindemius und ein Katholik namens Bonifacius.[1] Später wird Cenae noch einmal in einer Heiligenvita des Bischofs Fulgentius von Ruspe erwähnt, der sich zum Ende seines Lebens auf ein Kloster auf der Insel Cenae zurückgezogen haben soll.[2]
Auf dem heute unbewohnten tunesischen Archipel Kneiss wurden in den 1930er Jahren Überreste eines Klosters gefunden, das wahrscheinlich dem von Fulgentius aufgesuchten entspricht.[3] Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass das heute aufgrund eines gestiegenen Wasserspiegels aus mehreren kleinen Inseln bestehende Archipel Kneiss in der Antike vermutlich eine zusammenhängende Insel bildete, die die Klostergemeinschaft beherbergen konnte.[4]
Heute lebt das Bistum im Titularbistum Cenae der römisch-katholischen Kirche fort.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J.-L. Feuille: Cena. In: Dictionnaire d’Histoire et de Géographie ecclésiastiques. Band 12, Paris 1953, Sp. 133–134.
- Pol Trousset: Kneiss. In: Encyclopédie berbère. Band 28–29, Edisud, Aix-en-Provence 2008, S. 4251–4254.
- Hermann Dessau: Cenae. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 1898.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Coll. Carth. c. 129; 197 = Jacques-Paul Migne, Patrologia Latina 11, 1297; 11, 1332.
- ↑ Ferrandus, Vita Beati Fulgentii Pontifias 12.
- ↑ Pierre und J. Cintas: Le monastère de saint Fulgence. In: Revue tunisienne. Band 43–44, 1940, S. 243–250; G.-L. Feuille: Note sur le monastère des îles Kneiss. In: Revue tunisienne. 1942, S. 251–255.
- ↑ Ameur Oueslati, Roland Paskoff, Hédi Slim, Pol Trousset: Les îles Kneiss et le monastère de Fulgence de Ruspe. In: Antiquités africaines. Band 28, 1992, S. 223–247.