Center for the Transformation of Chemistry
Das Center for the Transformation of Chemistry (CTC) ist ein neu entstehendes Großforschungszentrum mit Standorten im sächsischen Delitzsch und im sachsen-anhaltischen Merseburg, das die Transformation der Chemie in eine Kreislaufwirtschaft vorantreiben soll. Der Aufbau des CTC startete 2023. Im Jahr 2038 sollen am CTC insgesamt 1000 Mitarbeitende beschäftigt sein. Designierter Gründungsdirektor ist der Chemiker Peter Seeberger.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im August 2020 trat als Strukturhilfemaßnahme für die durch den Kohleausstieg betroffenen Reviere und Standorte das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen (StStG) in Kraft. Um neue Perspektiven für die Kohleregionen zu schaffen, sieht das StStG in § 17 Ziffer 29 die „Gründung je eines neuen institutionell geförderten Großforschungszentrums nach Helmholtz oder vergleichbaren Bedingungen in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier auf Grundlage eines Wettbewerbsverfahrens“ vor. Dieses Wettbewerbsverfahren wurde unter dem Namen „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung durchgeführt.[1] Die Idee für das CTC gewann im September 2022 den Wettbewerb für den mitteldeutschen Standort[2].
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis das CTC als eigene Institution gegründet ist, koordiniert das Potsdamer Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung den Aufbau des CTC über eine Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Für den Aufbau des CTC stellen Bund, Freistaat Sachsen und Sachsen-Anhalt insgesamt 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung[2]. Davon trägt der Bund 90 Prozent, der Freistaat Sachsen 7 Prozent und das Land Sachsen-Anhalt 3 Prozent. Ab 2038 soll das jährliche Budget 170 Millionen Euro betragen[3].
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein CTC-Campus mit 700 Mitarbeitenden soll auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik in Delitzsch entstehen[4], ein zweiter Standort mit 300 Mitarbeitenden in direkter Nachbarschaft zur Hochschule Merseburg[5]. Damit knüpft das CTC an die industrielle Tradition des Mitteldeutschen Chemiedreiecks an. In der Aufbauphase ist das wachsende CTC-Team in Interimsbüros im Gebäude des Landratsamts Nordsachsen in Delitzsch und im Hauptgebäude der Leunawerke in Leuna untergebracht.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wissen schafft Perspektiven für die Region! In: bmbf.de. Bundesministerium für Bildung und Forschung, 10. Mai 2022, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ a b Mehr als zwei Milliarden Euro für neue Großforschungszentren. In: bmbf.de. Bundesministerium für Bildung und Forschung, 29. September 2022, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Bekanntmachung: Richtlinie zur Förderung von Vorhaben im Rahmen der Initiative „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“, Bundesanzeiger vom 08.01.2021. In: bmbf.de. Bundesministerium für Bildung und Forschung, 18. Dezember 2020, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Christine Jacob und Mathias Schönknecht: Delitzsch bekommt ein Großforschungszentrum: Was über Bau, Jobs und Start des CTC bekannt ist. In: lvz.de. Leipziger Volkszeitung, 11. August 2023, abgerufen am 21. August 2023.
- ↑ Sarah Storck: Merseburg wird Standort des Center for the Transformation of Chemistry. EUWID Recycling und Entsorgung, 16. Februar 2024, abgerufen am 22. April 2024.
- ↑ Meilensteine. In: transforming-chemistry.org. Center for the Transformation of Chemistry, abgerufen am 22. April 2024.