Cezary Grabarczyk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cezary Grabarczyk

Cezary Stanisław Grabarczyk (* 26. April 1960 in Łódź) ist ein polnischer Politiker. Von 2007 bis 2011 war er Infrastrukturminister im Kabinett Tusk I, zwischen 2011 und 2014 einer der Vizemarschälle (Vizepräsidenten) des Sejm und zwischen 2014 und 2015 Justizminister im Kabinett Kopacz.

Cezary Grabarczyk besuchte das IV. allgemeine Gymnasium „Emilia Sczaniecka“ in Łódź und war von 1967 bis 1983 Mitglied der polnischen Pfadfinderorganisation Związek Harcerstwa Polskiego. 1984 schloss er sein Rechts- und Verwaltungsstudium an der Universität Łódź ab und erhielt danach die Zulassung zur Anwaltstätigkeit in der Stadt.[1] 1987 wurde er Inspektor der Wohnungsgesellschaft des Stadtteils Bałuty in Łódź. 1989 absolvierte er ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei. 1990 wurde er Leiter der Region Łódź für die Unia Polityki Realnej. 1988 bis 1996 war er Assistent am Lehrstuhl für Verfassungsrecht der Universität Łódź. 1994 trat er in die Unia Wolności (Freiheitsunion) ein und blieb bis 2001 deren Mitglied. Vom 3. April 1998 bis zum 23. März 1999 arbeitete er im Urząd Zamówień Publicznych (Öffentliches Beschaffungsamt) in Warschau. Im März 1999 wurde er Vizewojewode der neu gebildeten Wojewodschaft Łódź und blieb dies bis zum 7. März 2001.[2] Im Januar 2001 wurde er Mitglied der Bürgerplattform (Platforma Obywatelska). Für diese zog er 2001 in den polnischen Sejm ein. Bei den Parlamentswahlen in Polen 2005 erhielt er wieder einen Sitz im Sejm und wurde Vorsitzender der Kommission für Gerechtigkeit und Menschenrechte. Weiterhin war er Mitglied der Kommission für nationale Verteidigung sowie der Kommission für Außergewöhnliches. In diese Zeit fällt auch sein Engagement für den Bau eines Flughafens bei Lublin, der Schnellstraße S8 und einer Umgehungsstraße für Wieluń. Im Jahr 2006 wurde er Vorsitzender der Bürgerplattform für die Wojewodschaft Łódź. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Polen 2007 errang er wiederum einen Sitz im Parlament und wurde von Donald Tusk in seinem ersten Kabinett zum Minister für Infrastruktur ernannt. Nach den Parlamentswahlen 2011 wurde er zu einem der Parlamentsvizepräsidenten gewählt und kehrte nicht in die Regierung zurück. Im Kabinett Kopacz übernahm er am 22. September 2014 das Amt des Justizministers, seine Nachfolgerin als Vizemarschall wurde Elżbieta Radziszewska. Am 30. April 2015 wurde Grabarczyk als Minister abberufen.[3]

Cezary Grabarczyk ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Commons: Cezary Grabarczyk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. gazetapodatnika.pl: Cezary Grabarczyk (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) (polnisch)
  2. spedycje.pl: Cezary Grabarczyk nowy minister infrastruktury (Memento vom 23. Mai 2010 im Internet Archive)
  3. prezydent.pl: Prezydent odwołał Cezarego Grabarczyka z funkcji ministra (Memento vom 5. Mai 2015 im Internet Archive)