Chairon von Pellene
Chairon (altgriechisch Χαίρων Chaírōn) war ein griechischer Gefolgsmann Alexanders des Großen und Tyrann von Pellene, außerdem ein berühmter Ringkämpfer und Anhänger der Philosophie der Platonischen Akademie. Er lebte im 4. Jahrhundert v. Chr.
Chairon war ein Schüler Platons und des Xenokrates. Er machte sich als mehrmaliger Sieger im Ringen bei den Isthmischen, Pythischen und Olympischen Spielen einen Namen.[1] Da der überlieferte Text des antiken Schriftstellers Pausanias lückenhaft ist und von Philodems bzw. Hermipps Angaben abweicht, ist die Anzahl der Siege bei den einzelnen panhellenischen Spielen unsicher.[2] Anschließend erlangte er Ruhm im sogenannten Hyperasischen Krieg, einer Auseinandersetzung zwischen Pellene und vermutlich Aigeira.[3] Noch vor dem Jahr 331 v. Chr. wurde er vom makedonischen Feldherrn Korrhagos als Tyrann in seiner Heimatstadt Pellene installiert, vertrieb als solcher die vornehmen Bürger und gab den Sklaven den Besitz ihrer Herren und deren Frauen. Hypereides kommt auf diese Ereignisse in seiner Rede „Gegen die Gesandten des Antipatros“ zu sprechen.[4] Chairon hielt als Tyrann während des Mäusekriegs die Treue Pellenes zum Korinthischen Bund und seinem makedonischen Hegemon Antipatros aufrecht.[5] Vermutlich wurde er in der Folge, spätestens nach dem Tode Alexanders, ermordet.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Decker: Antike Spitzensportler. Athletenbiographien aus dem Alten Orient, Ägypten und Griechenland. Arete-Verlag, Hildesheim 2014, ISBN 978-3-942468-23-7, S. 95.
- Tiziano Dorandi: Chairon de Pellène. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Band 2, CNRS Éditions, Paris 1994, ISBN 2-271-05195-9, S. 286–287.
- Kilian Fleischer: Eine neue Hypereidesrede aus Herkulaneum: Gegen die Gesandten des Antipatros (PHerc. 1021 Kol. 11+12), in: ZPE 207 (2018), S. 21–38.
- Kilian Fleischer: Ein neuer Krieg in Klassischer Zeit – Der Hyperasische Krieg, Pellene und Chairon (bei Dikaiarch/Hermippus/Philodem), in: ZPE 215 (2020), S. 6–19.
- Waldemar Heckel: Who’s who in the age of Alexander the Great. Prosopography of Alexander’s empire. Blackwell, Oxford 2006, ISBN 978-1-4051-1210-9, S. 82–83.
- Julius Kaerst: Chairon 4. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2032 f.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Athenaios 11, 509b; Pausanias 7, 27, 7; Philodem Ind. Acad. Kol. 11,11-14.
- ↑ Wolfgang Decker: Antike Spitzensportler. Athletenbiographien aus dem Alten Orient, Ägypten und Griechenland. Arete-Verlag, Hildesheim 2014, ISBN 978-3-942468-23-7, S. 95; Kilian Fleischer, Ein neuer Krieg in Klassischer Zeit - Der Hyperasische Krieg, Pellene und Chairon (bei Dikaiarch/Hermippus/Philodem), in: ZPE 215 (2020), S. 6-19, hier: S. 14-15.
- ↑ Athenaios 11, 509b; Pausanias 7, 27, 7; Philodem Ind. Acad. Kol. 11,11-14.
- ↑ Kilian Fleischer: Eine neue Hypereidesrede aus Herkulaneum: Gegen die Gesandten des Antipatros (PHerc. 1021 Kol. 11+12), in: ZPE 207 (2018), S. 21–38.
- ↑ Philodem Ind. Acad. Kol. 11,29-12,2; Pseudo-Demosthenes 17, 10; Aischines 3, 165.
- ↑ Philodem, Ind. Acad. Kol. 12,12ff.
Personendaten | |
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NAME | Chairon von Pellene |
KURZBESCHREIBUNG | Tyrann von Pellene |
GEBURTSDATUM | 4. Jahrhundert v. Chr. |
STERBEDATUM | nach 331 v. Chr. |