Charles Connell & Company

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Die dreimastige Balclutha wurde 1886 von Charles Connell & Co mit Stahlrumpf und quadratischer Takelage gebaut. Sie umrundete 17 Mal Kap Hoorn. Um das Schiff mit seiner komplexen Takelage und 25 Segeln zu betreiben, war eine Besatzung von etwa 26 Männer erforderlich.

Charles Connell & Company war eine Schiffswerft am Fluss Clyde in Scotstoun, Glasgow, Schottland. Das Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Unternehmen stellte 1980 seinen Betrieb ein.

Gegründet wurde das Unternehmen 1861 vom Schiffbauer Charles Connell in Scotstoun, Glasgow.[1] Connell sammelte vorher schon in mehreren Werften Erfahrung im Schiffbau. Er absolvierte seine Lehrzeit bei der Werft von Robert Steele and Co, bevor er später Geschäftsführer der heute als Yorkhill Quay[2] bekannten Kelvinhaugh-Werft von Alexander Stephen and Sons wurde[3]. Schon 1861/62 ließ der Werftbetrieb das erste Dampfschiff, die Palermo vom Stapel. Sofort konnte erste Bauaufträge für konventionelle Segelschiffe, aber auch Teeklipper entgegengenommen werden, worauf mehr als 20 Segler, wie der 630 Tonnen große Dampfer Huntley Castle entstanden. Die 1870er Jahre waren von vermehrten Dampferneubauten gekennzeichnet und in den 1880er Jahren wurde die Produktion auf den Bau von Stahlschiffen umgestellt. Charles Connell starb am 14. Februar 1884, woraufhin die Führung der Werft an seinen ältesten Sohn, Charles B. Connell und dessen jüngere Brüder und Halbbrüder überging. Es wurden auch weiterhin Stahlsegler erstellt, von denen der einzig erhaltene, die Balclutha im San Francisco Maritime National Historical Park ausgestellt wird. Zur Jahrhundertwende verlagerte sich der Ausstoß der Werft zu Fracht- und Passagierdampfern, überwiegend für den Liniendienst, es wurden aber auch Dampfyachten gebaut. 1902 wird das Unternehmen zur „Limited“-Aktiengesellschaft umgewandelt

In der Zeit des Ersten Weltkriegs erstellte die Werft sieben Sloops, 17 Frachtschiffe für den Liniendienst, sechs Standard-Trampschiffe und Tanker. Nach Kriegsende modernisierte man die Werft, wobei vor allem die neuen Turmkräne ins Auge fielen. Connell fuhr in den 1920er Jahren darin fort, Frachter und Passagierschiffe für Liniendienste und die Trampfahrt zu bauen, und erarbeitete sich dabei einen sehr guten Ruf, für die Qualität der Passagierschiffe dieser Werft. Nachdem bis 1930 so rund 30 Schiffe entstanden waren, schloss man die Werft im Zuge der Wirtschaftskrise. Erst 1937/38, nach der längsten Schließungen aller britischen Werften in dieser Zeit, begann man wieder mit dem Schiffbau. Während des Zweiten Weltkriegs baute Charles Connell & Company zwölf Trampschiffe, zwölf Linienfrachter für zivile Auftraggeber, und einen Schnellfrachter, aber keine Kriegsschiffe im herkömmlichen Sinn. Einzige Ausnahme war der Bau einer Art Fähre, beziehungsweise großes Landungsboot für den Transport von Panzern gegen Ende der Kriegszeit.

In den ersten Nachkriegsjahren war man überwiegend mit dem Ersatz verlorengegangener und der Reparatur beschädigter Trampschiffe beschäftigt, worauf man während der 1950er Jahre, neben dem Bau von Linienfrachtern, verstärkt in den Bau von Tankern und Erzfrachtern einstieg. 1961 beschäftigte die Werft 950 Mitarbeiter und geriet bald in eine schwierige Geschäftsphase. Der im Zuge der Krise der britischen Schiffbauindustrie erstellte Geddes Report empfahl den Zusammenschluss mit fünf weiteren Werften unter dem Dach einer Holdinggesellschaft. Connell wird nach 107 Jahren in Familienhand am 7. Februar 1968 mit Yarrow Shipbuilders in Scotstoun, Alexander Stephens & Sons in Linthouse, Fairfield Shipbuilders in Govan und John Brown & Company aus Clydebank zu Upper Clyde Shipbuilders (UCS) zusammengeschlossen.[4]

Schon nach drei Jahren wird die Schiffbaugruppe insolvent[5]. Von der Tory-Regierung unter der Führung von Edward Heath werden benötigte Kredite von weiteren sechs Millionen Pfund nicht gewährt, woraufhin es statt der erwarteten Protestaktionen und Streiks zum historischen „Work-in“ kommt, einer Art „Protest durch Weiterarbeiten“. Durch die ungewöhnliche Strategie der Gewerkschaften gewann man die Sympathie großer Bevölkerungskreise und schaffte es schließlich im Februar 1972, die Regierung zum teilweisen Einlenken zu bewegen. Connell wurde daraufhin mit Yarrows und Fairfields zu Govan Shipbuilders zusammengeschlossen und wieder regulär in Betrieb genommen. Connell wird 1973 in Scotstoun Marine umbenannt. Am 1. Juli 1977 wurde Govan Shipbuilders in die staatliche British Shipbuilders Corporation eingegliedert, wobei Connell als Tochterunternehmen von Govan Shopbuilders firmiert. Weiterhin wurden bei Scotstoun Marine Frachtschiffe gebaut, unter anderem zwei Kühlschiffe und gegen Ende der 1970er Jahre eine Sechserserie ausgesprochen großer Linienfrachtschiffe für die United Arab Shipping Company.

1980 schließt Scotstoun Marine, ehemals Charles Connell & Company, nach 119 Jahren Schiffbau und 516 gebauten Schiffen endgültig seine Pforten. Das letzte Schiff der Werft war der Schüttgutfrachter Warka, der im Juni 1980 für polnische Auftraggeber fertiggestellt wurde.[1] Das Gelände wurde geräumt, die Kräne demontiert. Die Gebäude wurden vom Stahlhandel GKN übernommen, während die Kaianlagen von Motherwell Bridge Engineering für die Schwergutmontage genutzt werden.

Bekannte Schiffe und Bauserien von Charles Connell & Company

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Commons: Charles Connell and Company – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b The Clydebank story (englisch)
  2. Yorkhill Quay bei Historic Docks (englisch)
  3. Eintrag zu Scotstoun Shipbuilding Yard in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  4. BBC News, 1 January 2002 zur Schiffbaukrise (englisch)
  5. Hansard, 4 June 1971 zur Parlamentsdebatte (englisch) (Memento des Originals vom 31. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hansard.millbanksystems.com