Charles Harold Dodd
Charles Harold Dodd (* 7. April 1884 in Wrexham; † 22. September 1973 in Goring-on-Thames) war ein englischer Theologe und Bibelwissenschaftler. Er ist dafür bekannt, „Realisierte Eschatologie“ zu fördern, der Glaube, dass Jesu Bezugnahmen auf das Reich Gottes eher eine gegenwärtige Realität als eine zukünftige Apokalypse bedeuteten.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dodd studierte in Oxford zunächst Altphilologie und Archäologie (1902–1906), dann Theologie (1908–1911). 1912 wurde er als Pfarrer der Kongregationalistischen Kirche ordiniert, 1915 wurde er Dozent für Neues Testament in Oxford.
1930 erhielt er – als erster Angehöriger einer Freikirche – eine Professur für Bibelkritik und Exegese an der Universität Manchester. Von 1935 an bis zur Emeritierung im Jahr 1949 war er Professor an der theologischen Fakultät von Cambridge.
Dodd versuchte stets, die strenge philologische Analyse des neutestamentlichen Texts mit einem Blick auf das Textganze zu verbinden. Er galt als herausragender Kenner der Septuaginta und der Hermetischen Schriften; seine theologischen Thesen zeigen den Einfluss der Philosophie Martin Heideggers und der Theologie Rudolf Ottos. Nach seiner Interpretation war im Handeln Jesu die Endzeit und das Reich Gottes bereits angebrochen und dadurch Gottes Vergebungswille offenbar geworden. Für sein wissenschaftliches Werk wurde Dodd vielfach ausgezeichnet. 1946 wurde er zum Mitglied (Fellow) der British Academy gewählt.[1]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Meaning of Paul for Today. 1920.
- The Authority of the Bible. 1928.
- The Framework of the Gospel Narrative. 1932.
- The Mind of Paul: A Psychological Approach. 1933.
- The Bible and the Greeks. 1935.
- The Parables of the Kingdom. 1935 (3. Auflage 1961).
- The Apostolic Preaching and its Developments. 1936 (8. Auflage 1956).
- The First Epistle of John and the Fourth Gospel. 1937.
- History and the Gospel. 1938 (2. Auflage 1964).
- The Bible Today. 1946.
- The Johannine Epistles. 1946.
- Gospel and Law. 1951
- Das Gesetz der Freiheit. Glaube und Gehorsam nach dem Zeugnis des Neuen Testaments. 1960.
- According to the Scriptures. 1952.
- The Interpretation of the Fourth Gospel. 1953.
- The Dialogue Form in the Gospels. 1954/55.
- Historical Tradition in the Fourth Gospel. 1963.
- The Founder of Christianity. 1970
- Der Mann, nach dem wir Christen heißen. Limburg 1975.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- F. W. Dilliston: C.H. Dodd. Interpreter of the Bible. London u. a. 1977.
- Markus Vinzent: Artikel Dodd, Charles Harold. In: Metzler Lexikon christlicher Denker. Stuttgart/Weimar 2000.
- Kurt Erlemann: Dodd, Charles Harold. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 516–518 .
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 22. Mai 2020.
Personendaten | |
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NAME | Dodd, Charles Harold |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Theologe und Bibelwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 7. April 1884 |
GEBURTSORT | Wrexham |
STERBEDATUM | 22. September 1973 |
STERBEORT | Goring-on-Thames |