Chaset-charu
Chaset-charu / Ta-mehu in Hieroglyphen | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Chaset-charu Ḫ3st-ḫ3rw Wüste der Charu (Syrische Wüste) („Nordland“) | ||||||||
Ta-mehu T3-mḤw (Zugehörig zu) Unterägypten |
Chaset-charu (dt. „Syrische Wüste“, auch Ta-mehu) bezeichnete in der ägyptischen Sprache eines der Neunbogenvölker. In den unter anderem aus Tanis und Tebtynis stammenden Listen der Neunbogenvölker werden „Chaset-charu“ in einer Zusatzerklärung die Synonyme „Ta-mehu“ und „Mehti“ (Nordland) zugeordnet. Die Gebiete der Iuntiu, Iabtju (Ostbewohner), Ascheru-Syrer, Mentju-nu-Setjet (Südliche asiatische Beduinen), Setjet (Asiaten) sowie Hau-nebut werden in diesen Listen nicht mit den Synonymen „Ta-mehu“ sowie Nordland in Zusammenhang gebracht, sondern als Neunbogenvölker gesondert aufgeführt.
Die Syrische Wüste („Chaset-charu“) befindet sich auf der Hochebene im Osten und Südosten Syriens, wird in ihrem Zentrum von kleineren Hügelketten unterbrochen und fällt allmählich gegen die Euphratsenke ab. Im Nordosten Syriens durchschneidet der Euphrat die Ausläufer der Wüste, an sie schließt sich nach Norden eine fruchtbare Ebene, die Dschazira, an. Im Südwesten liegt das Hauran-Gebiet mit dem vulkanischen Massiv des Dschebel ad-Duruz als östlicher Begrenzung zur Wüstensteppe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Osing: Hieratische Papyri aus Tebtunis I, 2 Bände. Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies, Kopenhagen 1998, ISBN 8-7728-9280-3, S. 254.
- Joachim Friedrich Quack: Das Problem der Hau-nebut. In: Robert Rollinger, Andreas Luther, Josef Wiesehöfer: Getrennte Wege? Kommunikation, Raum und Wahrnehmungen in der Alten Welt (Historikertag 2004 in Kiel und Tagung in Innsbruck im Jahre 2005 zum Thema „Kulturelle Begegnungsmuster jenseits der Levante“). Antike, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-9380-3214-6, S. 331–362.