Chef des Transportwesens
Der Chef des Transportwesens (Chef Trspw), auch Transportchef, war eine Dienststelle der Wehrmacht im Oberkommando der Heeres (OKH); sie bestand von September 1942 bis Kriegsende.
Aufgaben der Dienststelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Chef des Transportwesens hatte im Auftrag des OKW die Aufgabe, die Eisenbahn und Wasserstraßen für die gesamte Wehrmacht und Kriegswirtschaft nutzbar zu machen und hierfür Anordnungen zu erlassen. Dies schloss auch die Vorbereitung der Transportwege mit ein. Im Rahmen dieses Auftrags bearbeitete er auf Weisung des Chefs des Generalstabs die Transporte und war für deren Durchführung verantwortlich, ebenso für die Nutzung der Straßen außerhalb des Operationsgebietes; innerhalb des Operationsgebietes oblag die Verantwortung dem jeweiligen Armeeoberkommando. Zusätzlich war er dafür zuständig, die Belange der Wehrmacht gegenüber dem Reichsverkehrsminister und dem Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen zu vertreten.
Geschichte der Dienststelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Truppenamt der Reichswehr bestand die Gruppe C der Heeresabteilung, welche bis Anfang 1920 auch die Aufgabe des Militärtransportwesens übernahm. Anschließend wurde ein Transportabteilung (T 7) für diese Aufgabe geschaffen. Sie erhielt die Aufgabe, das Eisenbahnnetz und die Schifffahrtswege für den Militärtransporte zu nutzen und hierfür die erforderlichen Vorkehrungen und Regelungen vorzunehmen. Die Sicherung der Transporte und die betriebliche Aufsicht zählte auch zu ihren Aufgaben.
Am 1. Juli 1935 wurde aus der Transportabteilung die 5. Abteilung des Generalstabs des Heeres gebildet. Die Unterstellung erfolgte unter den Chef des Generalstabs. Ab August 1939 war der Chef der 5. Abteilung auch Chef des Transportwesens in der Feldstaffel des OKH. Im Winter 1939/40 wurden die Eisenbahnpioniere aus den Pioniertruppen ausgegliedert und kamen als Eisenbahntruppen zum Chef des Transportwesens.[1] Die Dienststelle bestand bis Kriegsende.
Unterstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- General des Transportwesens
- Feldtransportabteilung/Feldtransportleitung
- Heimattransportabteilung (zeitweise in der Heimatstaffel des OKW eingegliedert)
- Verkehrsabteilung (zeitweise in der Heimatstaffel des OKW eingegliedert)
- Planungsabteilung
- Personalabteilung für das Transportpersonal
- Befehlshaber der Eisenbahntruppe (Bedeis), ab Winter 1939/40 mit den Eisenbahnpionieren, ab 1944 General der Eisenbahntruppe: Oberst/Generalmajor Otto Will
- Bevollmächtigter General des Chefs des Transportwesens: ab 1944, Generalmajor Karl-Theodor Koerner, ehemaliger Chef der Feldtransportleitung
- Vertreter des Reichsverkehrsministeriums beim Chef des Transportwesens: 1945
Chef des Transportwesens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chef des Transportwesens war der Generalmajor/Generalleutnant/General der Infanterie Rudolf Gercke. In dieser Funktion war er auch ständiges Mitglied des Wirtschaftsführungsstabes Ost.
Bekannte Personen der Dienststelle (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberstleutnant/Oberst Max Hermann Bock: im Stab und Chef der Feldtransportleitung
- Major Georg Bantele: im Stab, Leiter der Ausbildungslehrgänge
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Handbuch für den Generalstabsdienst im Kriege, Teil I (H.Dv.g92), abgeschlossen am 1. August 1939, S. 56 ff.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 1, Biblio Verlag, Osnabrück, 1977, S. 277, 435+436.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Militärgeschichtliches Forschungsamt: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte, 1648–1939. Bernard & Graefe, 1979, S. 356.