Chiba

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Chiba-shi
千葉市
Chiba
Geographische Lage in Japan
Chiba (Japan)
Chiba (Japan)
Region: Kantō
Präfektur: Chiba
Koordinaten: 35° 36′ N, 140° 6′ OKoordinaten: 35° 36′ 26″ N, 140° 6′ 23″ O
Höhe: 2 m
Basisdaten
Fläche: 271,76 km²
Einwohner: 981.738
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 3613 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel: 12100-2
Symbole
Flagge/Wappen:
Flagge/Wappen von Chiba
Baum: Japanische Zelkove
Blume: Ōga-Lotus
Vogel: Zwergseeschwalbe
Rathaus
Adresse: Chiba City Hall
1-1, Chiba-Minato
Chūō-ku, Chiba-shi
Chiba-ken 260-8722 Japan
Webadresse: http://www.city.chiba.jp/
Lage der Stadt Chiba in der Präfektur Chiba
Lage Chibas in der Präfektur
Lage Chibas in der Präfektur

Chiba (veraltet auch: Tschiba; japanisch 千葉市 Chiba-shi, deutsch ‚(kreisfreie) Stadt Chiba‘, englisch Chiba City/City of Chiba) ist eine japanische Großstadt und Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur Chiba in Japan östlich von Tokio. Der Name der Stadt und der Präfektur und des ehemaligen Landkreises bedeutet Tausend Blätter.

In Chiba gibt es einen Hafen und das Keiyo-Industriegebiet, welches östlich der Tokiobucht gelegen ist, mit drei Kraftwerken (ein Ölkraftwerk von 1950 mit 475 MW, zwei Gaskraftwerke von 1995 und 2000 mit zusammen 2800 MW), sowie bedeutender Stahl- und Erdölindustrie. Vor der um etwa 1945 einsetzenden Industrialisierung war Chiba vornehmlich als Herkunftsort von Sojasoße, Likör, süßem Sakewein und Bier bekannt. Chiba ist auch ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Außerdem befindet sich hier das Kongresszentrum Makuhari Messe in dem 150–160 Messen jährlich abgehalten werden.[1]

Der Chiba-Tempel (Chiba-dera bzw. Sen’yō-ji) ist eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Eine verkehrstechnische Besonderheit ist die Einschienenbahn Chiba Monorail.

Eine Siedlung Chiba wurde am Platz der heutigen Stadt das erste Mal in der Heian-Zeit um ca. 1100 n. Chr. durch Taira Tsuneshige erwähnt, der damals den Grundstein für die Stadt legte und sich selbst Chiba no Suke nannte. Seine Nachkommen, die sich den Familiennamen Chiba zulegten, beherrschten die Region bis in die Muromachi-Zeit. In der Kamakura-Zeit erreichte die Familie aufgrund der Unterstützung von Minamoto Yoritomo bei der Errichtung des Kamakura Bakufu seine größte Bedeutung. Durch fortwährende Kriege gelangten seit dem 16. Jahrhundert in der Region jedoch nacheinander verschiedene andere Geschlechter an die Macht. In der Edo-Zeit galt die Region als Kerngebiet Tokugawa Ieyasus, Teile der Region wurden direkt vom Tokugawa Bakufu aus regiert, die anderen Gebiete durch nahestehende Herrscherhäuser.

Bei der Gründung der Präfektur Chiba 1873 wurde hier die Präfekturverwaltung von Chiba eingerichtet, bei der Gründung bzw. Reaktivierung des Kreises Chiba als moderne Verwaltungseinheit 1878 die Kreisverwaltung von Chiba. Als moderne Gemeinde wurde die (kreisangehörige/Klein-) Stadt Chiba (千葉町 Chiba-machi) unter Zusammenschluss mit umliegenden Dörfern 1889 gegründet. Diese wurde am 1. Januar 1921 zur kreisfreien Stadt Chiba, Chiba-shi, erhoben. Sie hatte damals 33.877 Einwohner. Am 1. April 1992 wurde Chiba beim Stand von 920.000 Einwohnern zur „Großstadt per Regierungsverordnung“ ernannt, ein Titel, der in Japan Städten verliehen wird, die mehr als 500.000 Einwohner sowie eine große wirtschaftliche und industrielle Bedeutung haben. Mitte 2017 gab es in Japan 20 solcher Städte.

Im Rahmen des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zwischen Juni 1945 und Juli 1945 wiederholt durch die United States Army Air Forces (USAAF) bombardiert. Der folgenschwerste Angriff war ein Flächenbombardement mit Napalmbomben am 6. Juli 1945. Der Angriff zerstörte rund 44 % des Stadtgebietes und forderte 1530 Tote (siehe Luftangriffe auf Japan).[2]

Eingliederungen in das Stadtgebiet

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Zwischen 1937 und 1969 wurden zahlreiche Gemeinden in die Stadt eingegliedert, so dass die Fläche des Stadtgebietes bis heute auf das 22fache der ursprünglichen anstieg. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die eingegliederten Gemeinden.[3]

Eingemein-
dungsdatum
eingegliederte Gemeinden Fläche nach der
Eingemeindung
(in km2)
Rōmaji Kanji
1925 erstmals berechnete Fläche = 12,32
11.02.1937 Kemigawa-machi 検見川町 66,88
Soga-machi 蘇我町
Tsuga-mura 都賀村
Miyako-mura 都村
11.02.1944 Chishiro-mura 千城村 86,33
01.07.1954 Kotehashi-mura 犢橋村 107,24
06.07.1954 Makuhari-machi 幕張町 117,24
11.02.1955 Oihama-machi 生浜町 158,81
Shiina-mura 椎名村
Honda-mura 誉田村
10.04.1963 Izumi-machi 泉町 210,84
15.07.1969 Toke-machi 土気町 249,68

Das Suffix ist der Typ der Gemeinde:

  • kreisangehörige [Klein-]Stadt (machi, )
  • Dorf (mura, )

Bis auf die letztgenannte Veränderung befanden sich alle eingegliederten Gemeinden im 1967 aufgelösten Landkreis Chiba (Chiba-gun, 千葉郡).
Die 1969 eingegliederte Kleinstadt Toke befand sich im Landkreis Sanbu (Sanbu-gun, 山武郡).

Siehe auch: Chiba Monorail

Stadtgliederung

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Die Stadt gliedert sich seit 1992 in die 6 Stadtbezirke:

Karte der Stadtbezirke von Chiba

Chūō-ku
Hanamigawa-ku
Inage-ku
Midori-ku
Mihama-ku
Wakaba-ku


Code
mit Prüfziffer
Name Fläche (in km²) Bevölkerung Bevölkerungs-
dichte (Ew./km²)[4]
Hepburn-lat. jap. 1. Januar 2023[5] 1. März 2021[6] 1. Oktober 2015[4]
12101-1 Chūō-ku 中央区 44,71 212.406 205.070 4587,7
12102-9 Hanamigawa-ku 花見川区 34,19 178.328 179.200 5241,3
12103-7 Inage-ku 稲毛区 21,22 161.438 160.968 7585,7
12104-5 Wakaba-ku 若葉区 84,19 149.534 151.078 1794,1
12105-3 Midori-ku 緑区 66,25 130.075 126.848 1914,7
12106-1 Mihama-ku 美浜区 21,20 149.957 148.718 7015,0
12100-2 Chiba-shi 千葉市 271,76 981.738 971.882 3576,1

Bevölkerungsentwicklung der Stadt

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Nachfolgende Tabelle zeigt den Bevölkerungsstand am Tag der Volkszählung (1. Oktober)[7]

Jahr Einwohner Dichte
(Einw. je km2)
1920 33.179 ?
1925 41.806 3393
1930 49.088 3983
1935 57.446 3597
1940 92.061 1348
1945 96.606 1154
1947 122.006 1458
1950 133.844 1599
1955 197.962 1261
1960 241.615 1532
1965 332.188 1568
Jahr Einwohner Dichte
(Einw. je km2)
1970 482.133 1944
1975 659.356 2528
1980 746.430 2766
1985 788.930 2919
1990 829.455 3045
1995 856.878 3149
2000 887.164 3261
2005 924.319 3397
2010 961.749 3535
2015 971.882 3576
Fraktionen im Stadtrat
(Stand: 2. Mai 2023)[8]
      
Insgesamt 50 Sitze

Seit 1992 ist Chiba eine „Großstadt per Regierungsverordnung“ (seirei shitei toshi), verfügt damit über ein höheres Maß an Autonomie als gewöhnliche kreisfreie Städte und ist in Stadtbezirke unterteilt.

Bürgermeister Toshihito Kumagai trat im Februar 2021 für seine Kandidatur bei der Gouverneurswahl in Chiba 2021 zurück. Die Bürgermeisterneuwahl fand gleichzeitig mit der Gouverneurswahl am 21. März 2021 statt. Kumagais früherer Vizebürgermeister Shun‘ichi Kamiya gewann mit absoluter Mehrheit.[9]

Der Stadtrat von Chiba (Chiba-shigikai) hat regulär 50 Mitglieder, die in den sechs Stadtbezirken durch nicht übertragbare Einzelstimmgebung gewählt werden.[10] Bei der Wahl 2023 blieb die LDP mit 14 Mitgliedern stärkste Partei.[11] Für das 94-köpfige Präfekturparlament von Chiba (Chiba-kengikai) bilden die Bezirke der Stadt Chiba sechs Wahlkreise, die zusammen 14 Abgeordnete wählen.[12]

Wahlkreise zum Abgeordnetenhaus und Gemeinden in der Präfektur Chiba mit der Stadt Chiba in lila; Wahlkreisgrenzen, die nicht Gemeindegrenzen folgen, in rot

Bei Wahlen zum Abgeordnetenhaus, dem Unterhaus des Nationalparlaments, erstreckt sich die Stadt Chiba in die Wahlkreise 1, 2, 3 und 9 der Präfektur Chiba. Den Wahlkreis Chiba 1, der als einziger ganz in der Stadt Chiba liegt, gewann bei der Wahl 2021 der Konstitutionelle Demokrat Kaname Tajima; die anderen drei Wahlkreise, die auch umliegende Städte umfassen, halten zwei Liberaldemokraten und ein Konstitutioneller Demokrat.

Chiba ist der Austragungsort des weltweit bedeutendsten Ekiden-Wettbewerbs, der jährlich im November am „Tag der Arbeit“ ausgetragen wird.

Söhne und Töchter der Stadt

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Städtepartnerschaften

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Schwesterstädte:[13]

Städtefreundschaft:

  • China Volksrepublik Tianjin, Volksrepublik China, seit 1986
  • China Volksrepublik Wujiang, Volksrepublik China, seit 1996

In William Gibsons Roman Neuromancer ist Chiba City der Ausgangspunkt der Geschichte. Die Stadt wurde auch später in einigen Kurzgeschichten Gibsons erwähnt oder sie spielten in Chiba City.

Angrenzende Städte und Gemeinden

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Einzelnachweise

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  1. Chiba - Der Messemarkt - AUMA. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2018; abgerufen am 3. Juni 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.auma.de
  2. 千葉市制100周年記念サイト (Seiten der Stadt Chiba zum 100. Jubiläum als Chiba-shi): 千葉市のあゆみ Chiba-shi no ayumi (Entwicklung der Stadt Chiba), abgerufen am 24. März 2021.
  3. 千葉市統計書(平成29年度版) (Chiba-shi tōkeisho (Heisei-29-nendo-ban), „Statistisches Buch der Stadt Chiba (Ausgabe Fiskaljahr 2017)“), S. 2 bis 6 [pdf 22-26 von 288], abgerufen am 1. April 2019.
  4. a b Ergebnisse der Volkszählung 2015 nach e-stat (englisch), abgerufen am 1. April 2019.
  5. Kokudo Chiriin: 令和5年全国都道府県市区町村別面積調(1月1日時点), S. 27 f.: 12 千葉県 (japanisch), abgerufen am 27. Mai 2023.
  6. 千葉県毎月常住人口調査/千葉県. 千葉県, 1. März 2021, abgerufen am 31. März 2021 (japanisch).
  7. 千葉市統計書(平成29年度版) (Chiba-shi tōkeisho (Heisei-29-nendo-ban), „Statistisches Buch der Stadt Chiba (Ausgabe Fiskaljahr 2017)“), S. 16 [pdf 36 von 288], abgerufen am 1. April 2019.
  8. Abgeordnete nach Fraktion (japanisch), abgerufen am 6. Mai 2023.
  9. 千葉市長選. In: NHK Senkyo Web. 22. März 2021, abgerufen am 21. März 2021 (japanisch).
  10. Stadt Chiba: Stadtrat Chiba
  11. 統一地方選2023 千葉市議選 各党議席. In: NHK Senkyo Web. 10. April 2023, abgerufen am 6. Mai 2023 (japanisch).
  12. Präfektur Chiba, Präfekturparlament Chiba: Wahlkreise und Mandatszahlen
  13. Stadt Chiba: 千葉市の姉妹・友好都市 (Chiba-shi no shimai-, yūkō-toshi, „Schwester- und Partnerstädte der Stadt Chiba“)
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