Chikara Tanabe

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Chikara Tanabe (jap. 田南部 力, Tanabe Chikara; * 20. April 1975 in Iwanai, Landkreis Iwanai, Hokkaidō[1]) ist ein ehemaliger japanischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2004 eine Bronzemedaille im freien Stil im Bantamgewicht.

Chikara Tanabe begann bereits im Alter von 5 Jahren mit dem Ringen. Er besuchte später eine Oberschule in Iwamizawa auf Hokkaidō und gehörte der Ringermannschaft dieser Schule an. In jener Zeit gewann er zweimal den Titel eines Oberschul-Meisters von Japan im freien Stil, dem Stil, den er ausschließlich pflegte. Der Titel eines Oberschul-Meister in Japan ist dem eines deutschen Jugendmeisters vergleichbar. Danach begann er ein Studium an der Sporthochschule in Tokio, trat der Tokioter Polizei[2] bei und ließ sich zum Polizeioffizier ausbilden. Er wurde auch Mitglied des Ringerklubs der Tokioter Polizei. Sein Trainer war Masakazu Hijikata.

Bei einer Größe von 1,61 Metern rang Chikara Tanabe immer in der leichtesten Gewichtsklasse, bis zum Jahre 2001 im Fliegengewicht und nach Abschaffung dieser Gewichtsklasse seit 2002 im Bantamgewicht.

Im Jahre 1996 wurde er erstmals japanischer Meister im Fliegengewicht. Im Jahre 2003 gewann er diesen Titel mit einem Sieg im Finale über Tomohiro Matsunaga zum fünften- und letzten Mal. Neben Matsunaga waren in jenen Jahren Shingo Hirai und Masashi Saito in Japan seine größten Konkurrenten.

Die internationale Karriere von Chikara Tanabe begann im Jahre 1997 bei der Asienmeisterschaft. Er belegte dort aber nur den 6. Platz. Besser schnitt er mit einem 2. Platz bei den Ost-Asien-Spielen 1997 in Busan ab, wo er nur von Maulen Mamirow aus Kasachstan besiegt wurde. Gute Platzierungen erreichte er auch noch bei den Ost-Asien-Spielen 2001 in Osaka, wo er hinter Maulen Mamirow und Li Zhengyu aus China auf den 3. Platz kam und bei den Asien-Spielen 2002 in Busan, wo er im Finale gegen Dilshod Mansurov aus Usbekistan verlor und sich vor Mohammed Rezai aus dem Iran und Maulen Mamirow platzierte.

Bei den Weltmeisterschaften, bei denen er eingesetzt wurde, war er weniger erfolgreich. Das beste Ergebnis, das er bei einer Weltmeisterschaft erzielte, war der 6. Platz bei der Weltmeisterschaft 2002 in Teheran. Er siegte dort im Bantamgewicht über Hector Luis Camacho aus Venezuela und Iwan Djorew aus Bulgarien und verlor gegen Atscham Achilow aus Usbekistan. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in New York kam er zu Siegen über German Kontojew aus Belarus und Michail Japaridse aus Kanada, verlor aber gegen Dilshod Mansurov und belegte den 7. Platz.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gelang Chikara Tanabe nur ein Sieg über Moon Myung-seok aus Südkorea. Gegen Samuel Henson aus den Vereinigten Staaten verlor er und erreichte in der Endabrechnung nur den 10. Platz. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen feierte er aber dann den größten Erfolg seiner Ringerlaufbahn, denn er gewann mit Siegen über Namig Abdullajew, Aserbaidschan, Yogeshwar Dutt, Indien und Kim Hyo-sub, Südkorea und einer Niederlage gegen Stephen Abas, Vereinigte Staaten, das sogenannte kleine Finale, in dem es um eine olympische Bronzemedaille ging und er besiegte in diesem Kampf Amiran Kartanow aus Griechenland klar nach Punkten (7:0).

Nach diesen Olympischen Spielen trat er vom Wettkampfsport zurück.

Internationale Erfolge

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Jahr Platz Wettbewerb Gewichtskl. Ergebnis
1997 6. Asienmeisterschaft Fliegen Sieger: Jin Ju Dong, Nordkorea vor Ping Huiniu, China u. Gholamreza Mohammadi, Iran
1997 2. Ost-Asien-Spiele in Busan Fliegen hinter Maulen Mamirow, Kasachstan, vor Li Zhengyu, China u. Tümendembereliin Dsüünbajan, Mongolei
1998 11. WM in Teheran Fliegen nach einer Niederlage gegen Iwan Zonow, Bulgarien, einem Sieg über Stanislaw Surdyka, Polen u. einer Niederlage gegen Nurdin Donbajew, Kirgisistan
1998 7. Asien-Spiele in Bangkok Fliegen nach einer Niederlage gegen Behnam Tayyebi, Iran, einem Sieg über Werapol Cottram, Thailand u. einer Niederlage gegen Jung Soon-won, Südkorea
1999 9. Asienmeisterschaft in Taschkent Fliegen nach Sieg über Moon Myung-seok, Südkorea u. Niederlage gegen Maulen Mamirow
1999 12. WM in Ankara Fliegen nach einem Sieg über Stanislaw Surdyka, einer Niederlage gegen Leonid Tschutschunow, Russland, einem Sieg über David Legrand, Frankreich u. einer Niederlage gegen Iwan Zonow
2000 8. Olympia-Qualifik.-Turnier in Minsk Fliegen Sieger: Samuel Henson, USA vor Haibo Meng, China u. German Kontojew, Belarus
2000 4. Olympia-Qualifik.-Turnier in Leipzig Fliegen hinter German Kontojew, Namig Abdullajew, Aserbaidschan u. Nurdin Donbajew
2000 1. Olympia-Qualifik.-Turnier in Tokio Fliegen vor Namig Abdullajew u. Wassili Zeiher, Deutschland
2000 10. OS in Sydney Fliegen nach Sieg über Moon Myung-seok u. Niederlage gegen Samuel Henson
2001 3. Ost-Asien-Spiele in Osaka Fliegen hinter Maulen Mamirow u. Li Zhengyu
2002 6. WM in Teheran Bantam nach Siegen über Hector Luis Camacho, Venezuela u. Iwan Djorew, Bulgarien u. einer Niederlage gegen Atscham Achilow, Usbekistan
2002 2. Asien-Spiele in Busan Bantam hinter Dilshod Mansurov, Usbekistan, vor Mohammad Rezai, Iran u. Maulen Mamirow
2003 1. Beloglasow-Turnier in Kaliningrad Bantam nach Siegen über Sanaa Meegen, Russland, Ghenadie Tulbea, Moldawien, Nursad Babak, Iran, Talgat Jaiwenow, Kasachstan u. Mohammed Rezai
2003 2. Dave-Schultz-Memorial in Colorado Springs Bantam hinter Samuel Henson, vor René Montero, Kuba
2003 7. WM in New York Bantam nach Siegen über German Kontojew u. Michail Japaridse, Kanada u. einer Niederlage gegen Dilshod Mansurov
2004 3. Yasar-Dogu-Memorial in Ankara Bantam nach Siegen über Mustafa Kartal u. Ersin Cetin, Türkei, Yang-Jae-hoon, Südkorea, einer Niederlage gegen Oleksandr Sacharuk, Ukraine u. einem Sieg über Murad Genctürk, Türkei
2004 Bronze OS in Athen Bantam nach Siegen über Namig Abdullajew, Yogeshwar Dutt, Indien u. Kim Hyo-sub, Südkorea, einer Niederlage gegen Stephen Abas, USA u. einem Sieg über Amiran Kartanow, Griechenland
  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften
  • Fliegengewicht, bis 1996 bis 52 kg Körpergewicht, von 1997 bis 2001 bis 54 kg Körpergewicht, danach abgeschafft, Bantamgewicht, seit 2002 bis 55 kg Körpergewicht
  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
  • Website "www.japan-wrestling.org"

Einzelnachweise

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  1. Stadt Iwanai: Geschichte Iwanais (Memento vom 14. Mai 2009 im Internet Archive)
  2. Sankei Sports: japanische Olympiateilnehmer 2004 (Memento vom 23. Mai 2011 im Internet Archive)