Chile-Chinchillaratte
Chile-Chinchillaratte | ||||||||||||
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Abbildung aus dem Werk The Zoology of the Voyage of H.M.S. Beagle | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Abrocoma bennettii | ||||||||||||
Waterhouse, 1837 |
Die Chile-Chinchillaratte (Abrocoma bennettii) ist ein in Chile endemisches Nagetier in der Familie der Chinchillaratten.[1] Der Artzusatz im wissenschaftlichen Namen ehrt den englischen Naturforscher Edward Turner Bennett.[2] Das Typusexemplar wurde bei einer Reise mit der Beagle eingesammelt, die durch die Beteiligung von Charles Darwin Berühmtheit erlangte.[3]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 195 bis 250 mm und einer Schwanzlänge von 130 bis 180 mm ist die Art größer als alle anderen Gattungsvertreter. Die Länge der Hinterfüße liegt etwas über 35 mm und die Ohren sind mindestens 28 mm lang. Das Fell der Oberseite ist dunkelbraun mit grauen Tönen, was oft einen silbrigen Glanz erzeugt. Die Flanken sind etwas heller und die Unterseite besteht aus dunkelgrauen Haaren mit hellen Spitzen, was an Raureif erinnert. Andere Chinchillaratten sind unterseits deutlich heller. Der Schwanz ist moderat behaart und allgemein dunkel oder unterseits etwas heller. Eine Drüse auf dem Brustbein ist meist von weißen oder gelblichen Haaren umgeben. Mit der länglichen Schnauze und den abgerundeten Ohren ähnelt das Tier eher einer Ratte als den Eigentlichen Chinchillas. Typisch sind vier Finger an den Vorderpfoten und fünf Zehen an den Füßen, die mit kleinen Krallen ausgerüstet sind. Steife Borten an den mittleren Zehen dienen zur Fellpflege und helfen vermutlich beim Graben von Tunneln.[3][4]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chile-Chinchillaratte bewohnt die mittleren Bereiche Chiles von der Region Antofagasta bis zur Region Libertador General Bernardo O’Higgins. Sie lebt im Flachland und bis in hohe Regionen der Anden bei 4000 Meter Höhe. Als Habitat dienen Strauchflächen, die an mediterrane Vegetation erinnern, Galeriewälder mit niedrigen Bäumen und Büschen, Ackerland und gelegentlich Sümpfe.[1]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehrere Individuen graben zusammen ein komplexes Tunnelsystem und manchmal werden der Gewöhnliche Degu oder andere Nagetiere im Bau akzeptiert. Die nachtaktive Chile-Chinchillaratte kann gut in Gewächsen klettern. Sie ernährt sich von Blättern, Früchten und anderen Pflanzenteilen. Zur Kommunikation zwischen Gruppenmitgliedern wird der rote und stark riechende Urin benutzt.[3]
Laut wenigen Beobachtungen sind Weibchen im Juni und Juli trächtig, so dass die Nachkommen im August geboren werden. Individuen in Gefangenschaft lebten etwas länger als zwei Jahre. Dieses Nagetier wird von Füchsen, Eulen und anderen Rauvögeln gejagt.[3]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regional können sich Bergbau, intensiver Tourismus und intensive Landwirtschaft negativ auswirken. Die Gesamtpopulation wird als groß eingeschätzt. Die IUCN listet die Chile-Chinchillaratte als nicht gefährdet (least concern).[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Abrocoma bennettii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: Roach, N., 2016. Abgerufen am 28. Juni 2024.
- ↑ Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. Johns Hopkins University Press, 2009, S. 37.
- ↑ a b c d R. Edwards: Bennett’s chinchilla rat. ARKive, 2009, archiviert vom am 29. September 2019; abgerufen am 28. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Patton, Pardiñas & D’Elía (Hrsg.): Mammals of South America. Band II. University of Chicago Press, 2015, S. 808 (englisch, Abrocoma bennettii).