Chinesische Baumschlinge
Chinesische Baumschlinge | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Chinesische Baumschlinge (Periploca sepium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Periploca sepium | ||||||||||||
Bunge |
Die Chinesische Baumschlinge (Periploca sepium, chinesisch 杠柳, Pinyin gàng liǔ) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chinesische Baumschlinge ist ein laubabwerfender Strauch mit einer Wuchshöhe von bis zu 4 Metern. Die Laubblätter sind länglich-oval mit dreieckigem Grund und zugespitzter Spitze bei einer Länge von 5 bis 9 Zentimeter und einer Breite von 1,5 bis 2,5 Zentimetern. Sie tragen 20 bis 25 Queradern. Der Blattstiel ist zirka 0,5 Zentimeter lang.
Die zymösen, oft paarigen Blütenstände tragen wenige Blüten und stehen an kurzen Seitenzweigen. Die Blüten stehen an einem etwa 2 Zentimeter langen Stiel. Die Kelchblätter sind rundlich, dreieckig und 2 bis 3 Millimeter lang. Die Blütenkrone ist purpurn bei einem Durchmesser von zirka 1,5 Zentimeter. Die einzelnen Kronblätter sind zu einer etwa 3 Millimeter langen Röhre verwachsen, die freien Zipfel sind etwa 8 Millimeter lang, länglich-eiförmig und glänzend. Ihre Außenseite ist unbehaart, innen tragen sie besonders zur Mitte hin Haare, im Zentrum sitzt ein kahler Fleck. Die Nebenkrone ist kahl. Die Blütezeit liegt von Mai bis Juni.
Die Balgfrüchte sind zylindrisch, 7 bis 12 Zentimeter lang und an der Spitze häufig paarig verbunden. Früchte werden von Juni bis Juli getragen.
Der Chromosomensatz beträgt 2n = 22.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chinesische Baumschlinge kommt auf dem chinesischen Festland mit Ausnahme der Provinzen Guangdong, Guangxi, Hainan vor und außerdem im fernöstlichen asiatischen Russland.[2] Der Lebensraum sind Ebenen, Hänge und Waldränder.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chinesische Baumschlinge wird in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung rheumatischer Arthritis verwendet. In Laborversuchen konnte eine hemmende Wirkung des Pflanzenextrakts auf Wachstum und Interleukin-6-Ausschüttung von Fibroblasten aus rheumatischem Gewebe nachgewiesen werden[3]. Ferner legt eine Studie an Mäusen mit dem aus der Chinesischen Baumschlinge isolierten Stoff Periplocosid A einen schützenden Effekt auf Lebergewebe im Fall von Autoimmun-Hepatitis nahe. In der Studie wurden in Mäusen eine T-Zellen vermittelte Hepatites durch Concanavalin A ausgelöst. Eine Vorbehandlung mit Periplocosid A verringerte den Leberschaden erheblich. Die Verhinderung der Nekrose der Leberzellen hängt wahrscheinlich mit der erheblichen Verringerung der die Ausschüttung von interleukin (IL)-4, interferon (IFN)-gamma and serum alanin transaminase (ALT) Niveaus durch Periplocosid A zusammen.[4] In vitro Studien zeigten das Periplocosid A die Ausschüttung von entzündungsfördernden Zytokinen wie IL-4 und IL-17 sowie (IFN)-gamma unterdrückt. Zudem wurde keine offensichtliche Toxizität beobachtet.[5]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus Cortex periplocae (CPP), der trockenen Wurzel von Periploca sepium, kann das pflanzliche Glykosid und potentielle Senolytikum Periplocin gewonnen werden.[6][7][8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Periploca sepium bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Periploca - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 12. November 2017.
- ↑ Tokiwa Takayoshi ; Harada Kuniaki ; Matsumura Toshiharu ; Tukiyama Takashi: Oriental medicinal herb, Periploca sepium, extract inhibits growth and IL-6 production of human synovial fibroblast-like cells. In: Biological and Pharmaceutical Bulletin. Nr. 27 (10), 2004, S. 1691–1693.
- ↑ Wan J., Zhu Y.N., Feng J.Q., Chen H.J., Zhang R.J., Ni J., Chen Z.H., Hou L.F., Liu Q.F., Zhang J., et al.: Periplocoside a, a pregnane glycoside from periploca sepium bge, prevents concanavalin a-induced mice hepatitis through inhibiting nkt-derived inflammatory cytokine productions. In: Int. Immunopharmacol. Nr. 2008;8, S. 1248–1256., PMID 18602071.
- ↑ Yao N., Wang X.: In vitro immunomodulatory activity of oxymatrine on toll-like receptor 9 signal pathway in chronic hepatitis. In: Am. J. Chin. Med. PMID 19597527.
- ↑ Yang Li, Jin Li, Kun Zhou, Jun He, Jun Cao, Mingrui An, Yan-Xu Chang: A Review on Phytochemistry and Pharmacology of Cortex Periplocae. In: Molecules (Basel, Switzerland). Band 21, Nr. 12, 10. Dezember 2016, ISSN 1420-3049, S. 1702, doi:10.3390/molecules21121702, PMID 27973416, PMC 6272874 (freier Volltext) – (nih.gov [abgerufen am 28. Januar 2024]).
- ↑ Hao Guo, Haoping Mao, Guixiang Pan, Han Zhang, Ganwei Fan, Weiwei Li, Kun Zhou, Yan Zhu, Nobuyuki Yanagihara, Xiumei Gao: Antagonism of Cortex Periplocae extract-induced catecholamines secretion by Panax notoginseng saponins in cultured bovine adrenal medullary cells by drug combinations. In: Journal of Ethnopharmacology. Band 147, Nr. 2, 20. Mai 2013, ISSN 1872-7573, S. 447–455, doi:10.1016/j.jep.2013.03.036, PMID 23524165 (nih.gov [abgerufen am 28. Januar 2024]).
- ↑ Vanessa Smer-Barreto, Andrea Quintanilla, Richard J. R. Elliott, John C. Dawson, Jiugeng Sun, Víctor M. Campa, Álvaro Lorente-Macías, Asier Unciti-Broceta, Neil O. Carragher, Juan Carlos Acosta, Diego A. Oyarzún: Discovery of senolytics using machine learning. In: Nature Communications. Band 14, Nr. 1, 10. Juni 2023, ISSN 2041-1723, S. 3445, doi:10.1038/s41467-023-39120-1, PMID 37301862 (nih.gov [abgerufen am 28. Januar 2024]).