Chinonimine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Chinondiimine)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel von N-Acetyl-p-benzochinonimin (NAPQI)

Chinonimine sind organische Verbindungen, die sich von Chinonen ableiten, bei denen eine oder beide chinoiden Carbonylgruppen durch eine Iminogruppe ersetzt ist.[1] Die Verbindungen mit zwei Iminogruppen werden auch als Chinondiimine bezeichnet.[2]

N-Arylsubstituierte Chinonimine sind Farbstoffe (Chinonimin-Farbstoffe) aus der Gruppe der Methinfarbstoffe.[3]

Besondere Bedeutung haben Chinonimine in der Entwicklung von Farbfilmen. So können Diaminoarene mit Phenolen in Gegenwart von Silber-Ionen und metallischem Silber als Katalysator zu Indoanilin-Farbstoffen umgesetzt werden.[4]

Chinonimin-Farbstoffe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Allgemeine Struktur der Chinonimin-Farbstoffe mit
X = OH, NH2 oder NR2
Y = O oder NH

Bei den Chinonimin-Farbstoffen handelt es sich um aza-analoge Diarylmethinfarbstoffe. Es lassen sich drei verschiedene Grundtypen unterscheiden:[3][5]

  • Indophenole (Y = O, X = OH)
  • Indoaniline (Y = O, X = NH2 oder NR2)
  • Indamine (Y = NH, X = NH2 oder NR2)

Chinonimin-Farbstoffe erhält man durch die Reaktion von Phenol oder Anilin (als Nucleophil) mit einem elektrophilen Nitrosoaromaten und anschließender Dehydratisierung.[4] Der einfachste Zugang besteht in der sauren Oxidation der entsprechenden Diphenylaminderivate.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Quinone imine. Royal Society of Chemistry, abgerufen am 22. Juli 2019 (englisch).
  2. Ulfrich Nickel: Reaktionen mit Wursterschen Kationen. In: Chemie in unserer Zeit. Band 12, Nr. 3, 1978, S. 89–98, doi:10.1002/ciuz.19780120305.
  3. a b Houben-Weyl Methods of Organic Chemistry Vol. VII/3b, 4th Edition o-Quinones, Dipheno- and Stilbenequinones, Higher Ring Ketones, Quinoles, Quinone Derivatives. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 3-13-180494-7, S. 121, 236 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Eintrag zu Chinonimine. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 15. September 2018.
  5. a b Hans R. Schweizer: Künstliche Organische Farbstoffe und Ihre Zwischenprodukte. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-87245-7, S. 294 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).