Chironomus plumosus
Chironomus plumosus | ||||||||||||
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Männchen von Chironomus plumosus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chironomus plumosus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Chironomus plumosus ist eine Art der Zuckmücken und holarktisch verbreitet.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Körperlänge beträgt 9–13 mm. Die einzelnen Flügel erreichen Längen von 6–8 mm. Damit stellt die Art eine der größten einheimischen Zuckmücken dar. Der Körperbau ähnelt grob dem von Stechmücken, die Art sticht jedoch nicht. Der Körper ist bräunlich, gelblich bis schwarz und blassgrün gefärbt mit helleren Beinen. Zwischen den Abdominalsegmenten befinden sich hellere Bänder. Die Männchen fallen durch ihre dicht bewimperten Fühler auf. Das verlängerte vordere Beinpaar fungiert als zusätzlicher Fühler. Die Flügelmitte ist ohne eine Querader, die hinteren Adern sind nur sehr schwach ausgeprägt. Die Flügel sind kürzer als der Hinterleib und werden in Ruhestellung dachförmig zusammengelegt. Die meist blutroten, manchmal aber auch braunen bis schwärzlichen Larven werden bis zu 25 mm lang. Es gibt eine ganze Reihe ähnlicher Arten aus der Gattung Chironomus. Dazu zählt unter anderem Chironomus riparius. Sehr ähnliche Arten aus der Gattung stellen Chironomus muratensis und Chironomus nudiventris dar. Diese können äußerlich praktisch nicht unterschieden werden.
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist holarktisch verbreitet. In Europa ist sie weit verbreitet, von Skandinavien im Norden bis Spanien und Griechenland im Süden und von West- bis Osteuropa. Östlich von Europa kommt sie bis nach Westasien am Kaspischen Meer vor und weiter nördlich über Sibirien bis nach Ostasien, wo sie auf der Koreanischen Halbinsel, in Japan und China lebt. Auch in Nordamerika ist die Art weit verbreitet und lebt hier von Kanada bis Mexiko.
Die Larven leben im Schlamm der Gewässer, vor allem stehender Gewässer. Die adulten Mücken fliegen in der Wassernähe umher.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwärme der Männchen fliegen von April bis September oft am späten Nachmittag in Wassernähe wirbelnd umher. Diese Schwärme können sehr groß werden und als lästig gelten. Befruchtete Weibchen legen Eipakete auf der Wasseroberfläche ab, die schließlich zum Grund der Gewässer sinken. Die Larven entwickeln sich im Bodenschlamm der Gewässer und ernähren sich von Detritus und Algen. Sie stellen eine wichtige Nahrungsquelle für viele Wassertiere wie Fische, Amphibien oder räuberische Wasserinsekten dar und werden von Anglern als Köder verwendet. Die Puppen treiben zur Oberfläche, wo später auch der Schlupf stattfindet. Die Imagines nehmen kaum noch Nahrung auf.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde 1758 von Carl von Linné unter dem Namen Tipula plumosa erstbeschrieben. Weitere Synonyme der Art lauten:[1]
- Chironomus cristatus Fabricius, 1805
- Chironomus diplosis Kieffer, 1915
- Chironomus ferrugineovittatus Zetterstedt, 1850
- Chironomus fluminalis Kieffer, 1915
- Chironomus grandis Meigen, 1818
- Chironomus hebescens Walker, 1856
- Chironomus imperator Walley, 1926
- Tendipes plumosus (Linnaeus, 1758)
- Tipula annularis De Geer, 1776
Zytogenetik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die riesigen Zellkerne großer Larven und Vorpuppen von C. plumosus enthalten vier Polytänchromosomen. Das vierte Chromosom ist das kleinste; es bildet am linken Ende den Nukleolus und zeigt distal rechts zwei Balbiani-Ringe.[2] Die gepaarten elterlichen Chromatiden-Bündel sprechen für einen mitotischen Karyotyp 2n = 8.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Veronika V Golygina, Iya I Kiknadze: The revision of chromosome III (EF) mapping in Chironomus plumosus (Linnaeus, 1758) group (Diptera, Chironomidae). In: Comp Cytogen 12, 2, 2018: 201–222. PMC 5999685 (freier Volltext).
- Michael Chinery: Pareys Buch der Insekten. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09969-5, S. 194.
- Karel Šťastný: An Flüssen und Seen Deutsche Erstausgabe. C. Bertelsmann Jugendbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-570-21240-8, S. 66.
- Jiří Zahradník: Der Kosmos Insektenführer 6. Auflage. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09388-3, S. 296.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chironomus plumosus auf NatureSpot – Recording the Wildlife of Leicestershire and Rutland. Abgerufen am 23. März 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chironomus plumosus (Linnaeus, 1758) in GBIF Secretariat (2019). GBIF Backbone Taxonomy. Checklist dataset doi:10.15468/39omei abgerufen via GBIF.org am 23. März 2021.
- ↑ Hans-G Keyl, Ilse Keyl: Die cytologische Diagnostik der Chironomiden: I. Bestimmungstabelle für die Gattung Chironomus auf Grund der Speicheldrüsen-Chromosomen. In: Arch Hydrobiol 56, 1959: 43–57. Tafel 10.