Chocolat Tobler
Chocolat Tobler AG war ein Schweizer Schokoladenhersteller in Bern. 1868 eröffnete der 1830 als Johann Jakob Tobler in Lutzenberg im Kanton Appenzell Ausserrhoden geborene Jean Tobler in Bern sein erstes Süsswarengeschäft. 1899 gründete er zusammen mit seinen Söhnen die Fabrique de Chocolat Berne, Tobler & Cie., 1912 wurde sie zur Aktiengesellschaft Chocolat Tobler AG.
1908 entwickelten Theodor Tobler und sein Cousin Emil Baumann die Toblerone, das erfolgreichste und bekannteste Produkt der Firma und das einzige, das heute noch hergestellt wird.[2] Der Name Toblerone setzt sich aus dem Namen Tobler und dem italienischen Wort für «Honig-Mandel-Nougat», Torrone, zusammen.[3]
Das Unternehmen schloss sich 1970 mit der Chocolat Suchard S.A. zur Interfood zusammen. 1982 erwarb Klaus J. Jacobs die Interfood und formierte sie mit seiner Kaffeegruppe zur Jacobs Suchard SA. 1990 verkaufte er diese an den Tabakkonzern Philip Morris, der kurz zuvor bereits Kraft Foods übernommen hatte; 2007 spaltete Philip Morris den Nahrungsmittelzweig wieder ab.[4]
1985 wurde die Fabrik im Berner Länggassquartier stillgelegt und die Produktion nach Bern-Brünnen verlegt. Das ehemalige Fabrikgebäude wurde umgebaut und beherbergt seit 1993 Teile der Universität Bern, genannt Unitobler.
2008 erschien anlässlich des 100. Geburtstags der Toblerone das Buch «100 Jahre Toblerone – die Geschichte eines Schweizer Welterfolgs».[5]
Ab Ende 2023 plant Mondelez International, wie Kraft-Foods seit 2012 heisst,[6] Teile der Toblerone-Produktion in die Slowakei zu verlegen.[7] Aufgrund der Verlagerung verlor die Toblerone auch die «Swissness», da die Produkte zu einem zu grossen Anteil nicht mehr in der Schweiz produziert werden. Dadurch ist es dem Unternehmen untersagt das Produkt mit «Made In Switzerland» oder dem Schweizerischen Nationalsymbol zu bewerben, weshalb auch die Verpackung der Toblerone abgeändert werden musste.[8] Diese trägt nun nicht mehr das Matterhorn, sondern ein verändertes Berg-Logo, der in das Logo integrierte Bär wurde jedoch beibehalten.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Lüthi: Chocolat Tobler. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Chocolat Tobler. Zur Geschichte der Schokolade und einer Berner Fabrik. Begleitpublikation zur Ausstellung «Chocolat Tobler – Eine Dreiecksgeschichte. Von 1899 bis heute» im Kornhaus Bern, 12. Mai bis 1. Juli. In: Yvonne Leimgruber, Albert Pfiffner, Annerose Menninger (Hrsg.): Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde. Bd 63, Nr. 1. Bernisches Historisches Museum, 2001, ISSN 0005-9420, doi:10.5169/seals-247038.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verschlussmarken der Fa. Tobler in den Beständen der Sammlung für Plansprachen der Österreichischen Nationalbibliothek
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Chocolat Tobler in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aktiensammler 02/06, S. 20, ISSN 1611-8006
- ↑ Eine hundertjährige Dreiecksgeschichte. In: Swissinfo. Abgerufen am 2. Februar 2023.
- ↑ «Toblerone» ist Wortspiel. In: Berner Zeitung. Abgerufen am 2. Februar 2023.
- ↑ Mondelēz: short biographies on some of our founders (Theodor Tobler)
- ↑ Toblerone feiert den 100. Geburtstag / Markengeschichte erscheint als Sonderband. In: Presseportal.de. Abgerufen am 2. Februar 2023.
- ↑ deutschlandfunk.de: Aus Kraft Foods wird Mondelez. Abgerufen am 2. Februar 2023.
- ↑ Schweizer Toblerone bald auch aus der Slowakei. In: Zeit.de. Abgerufen am 2. Februar 2023.
- ↑ Schweizer Schokoladenmarke Toblerone bald ohne Matterhorn. In: FAZ.NET. 4. März 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 12. September 2023]).
- ↑ So sieht die neue Toblerone-Verpackung (ohne Matterhorn) aus. Abgerufen am 12. September 2023.