Choker

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Choker, Seide und Metall, um 1870, Inventar-Nr. 1983.113.9 im Metropolitan Museum of Art, New York
Mauro Cateb: fünfreihiges Perlenhalsband (Choker) mit Medaillon, Gold, Perlen, Diamanten, Anfang 21. Jh., Brasilien.

Der Choker (englisch to choke ‚würgen‘) ist ein im 15. Jahrhundert aufgekommener, eng anliegender Halsschmuck, der eine Länge von etwa 40 cm hat.

Das Schmuckstück bestand in früheren Zeiten aus einer einreihigen Kette aus Perlen oder gleich großen Kugeln, des Öfteren auch mit einem großen Schmuckstein.

Im heutigen Modeerscheinen findet man den Choker auch als ein dehnbares Halsband aus Netz oder geflochtenen dehnbaren Materialien in verschiedenen Farben.

Goth mit Choker

Aus Leder und mit einem vorne angebrachten Ring der O waren Choker zunächst auch im BDSM-Bereich und in der Gothic-Kultur häufig zu sehen, bis sich entsprechende Modelle auch in der Mainstream-Mode etablierten.[1]

In Bayern trägt man Choker oftmals auch zur Tracht, hierbei wird er allerdings Kropfband genannt und ist oftmals ein Samtband mit Perlenbesatz oder Broschen.

Nach Angaben von Yvonne Markowitz, ehemalige Kuratorin der Schmuckabteilung im Museum of Fine Arts, Boston, wurden um 2500 v. Chr. erste goldene Halsketten von sumerischen Kunsthandwerkern gefertigt.[2] Choker gibt es somit schon seit Jahrtausenden und schmückten bereits die frühesten Zivilisationen der Welt: das alte Ägypten sowie die Sumerer in Mesopotamien. Die oft aus Gold oder Lapislazuli gefertigten Halsketten galten als schützend und ihnen wurden besonderen Kräften nachgesagt.

Auch im ersten Jahrhundert n. Chr. wurden Choker getragen. Im Buch Talmud (Kapitel 6) wurden sie als Schmuckaccessoire für Damen bezeichnet.

19. Jahrhundert

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Halsschmuck, der einem Kropfband sehr ähnlich ist, war das ganze Jahrhundert über weit verbreitet.

Ballerinas und die Oberschicht des späten 19. Jahrhunderts trugen häufig verschiedene Arten von Chokern. Zur gleichen Zeit, im späten 19. Jahrhundert, war jedoch ein schlichtes, dünnes, rotes oder schwarzes Halsband mit der Prostitution verbunden, wie in dem Gemälde Olympia von Édouard Manet (1861) zu sehen.

Um 1900 erreicht die Mode für breite Choker ihren Höhepunkt, was zum Teil darauf zurückzuführen war, dass Alexandra von Dänemark, die Königin von Großbritannien einen solchen trug, um eine kleine Narbe zu verbergen[3]. Bis in die 20er Jahre und erneut in den 40er Jahren waren Choker als „Colliers de chien“, zu deutsch Hundehalsband bekannt[4]. Dabei handelte es sich um luxuriöse Halsbänder mit Diamanten, Perlen, Spitzen und Samt, die als Objekte der Elite angesehen wurden. Sie wurden maßgefertigt um sich perfekt an den Hals anzupassen.

In den letzten Jahren waren Choker bei einer Reihe von Prominenten beliebt, darunter Gwyneth Paltrow, die einen Choker zur Oscar-Verleihung 1999 trug. Oder Paris Hilton, die 2002 einen drei Zentimeter breiten Choker aus reinen Swarovski Kristallen um den Hals trug.[5]

Seit 2010 wurde der Choker auch bei Transgender-Frauen zu einem beliebten Modeaccessoire, nicht nur, weil es mit Weiblichkeit assoziiert wird, sondern auch, weil es den Adamsapfel verbergen kann, ohne dass eine Trachealrasur erforderlich ist[6].

Commons: Choker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. The BDSM Accessory We’re Seeing Everywhere, Vogue, 25. Februar 2016
  2. The History Behind … The Choker. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).
  3. Clare Phillips: Jewelry : from antiquity to the present. Thames and Hudson, New York 1996, ISBN 0-500-20287-7 (englisch, archive.org [abgerufen am 12. Dezember 2023]).
  4. Megan Garber: The Long (and Short) History of the Choker. 10. Oktober 2016, abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).
  5. From Beads to Plastic: 50 Celebrities in Chokers. 14. Mai 2014, abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).
  6. How the Choker Became a Go-To Trend for Transgender Women. 16. August 2016, abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).