Christian Benedict

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Christian Benedict (2019)

Christian Benedict (* 1976 in Hamburg) ist ein deutscher Sachbuchautor, Humanbiologe, Neurowissenschaftler und Ökotrophologe.

Christian Benedict studierte Ökotrophologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, wo er 2003 sein Diplom erlangte. Zwischen 2003 und 2009 arbeitete Benedict als Doktorand und Postdoktorand am Institut für Neuroendokrinologie an der Universität zu Lübeck. Im Jahr 2008 promovierte er im Fach Humanbiologie. Seine Dissertation wurde im Jahr 2009 mit dem Otto-Roth-Preis ausgezeichnet.[1] Seit August 2009 arbeitet Benedict am Institut für Neurowissenschaften an der Universität Uppsala in Schweden. Die Habilitation im Fach Neurowissenschaften erfolgte im Dezember 2013 auch an der Universität Uppsala. Benedict war an mehr als 100 wissenschaftlichen Fachartikeln beteiligt. Dazu gehören Publikationen in renommierten englischsprachigen Wissenschaftsmagazinen wie Science, Science Advances, Diabetes Care, Hypertension und Sleep Medicine Reviews.[2] 2018 veröffentlichte Benedict in Schweden ein populär-wissenschaftliches Sachbuch zum Thema Schlaf (schwedischer Titel Sömn, Sömn, Sömn). Im September 2019 ist das Buch mit dem Titel Schlaf ist die beste Medizin auch im deutschsprachigen Raum erschienen.

In seiner Forschung widmet sich Christian Benedict Ursachen und Folgen des Schlafentzuges. Er untersuchte unter anderem den Zusammenhang zwischen chronischen Schlafprobleme und einem erhöhten nächtlicher Blutdruck und dem dadurch möglicherweise erhöhtem Risiko, an Alzheimer zu erkranken.[3][4] Außerdem konnte er mit seiner Arbeitsgruppe einen Zusammenhang zwischen Schlafproblemen und schlechten Schulleistungen bei Jugendlichen in Uppsala nachweisen. Zudem habe hierbei das Geschlecht einen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen der Qualität des Schlafes und dem schulischen Fortkommen.[5][6] In vielen Studien konnte Benedict zudem zeigen, dass unzureichender Schlaf das Risiko von Übergewicht und Stoffwechselstörungen erhöht.[7][8][9][10]

Für seine Forschung erhielt er 2006 den mit 2.500 € dotierten Silvia-King-Preis, der von der Deutschen Diabetes Gesellschaft für wissenschaftliche Arbeiten im Themenfeld der klinischen Diabetologie vergeben wird.[11] Im Jahr 2011 erhielt Benedict für seine Forschungen zu den Effekten von Insulin auf die Funktion des menschlichen Nervensystems den von der Firma Nutricia mit 5.000 € geförderten Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis, der durch die Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung und die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin im Rahmen des Kongress Ernährung in Graz vergeben wurde.[12] Für seine im Jahr 2012 im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism publizierte Arbeit „Acute Sleep Deprivation enhances the Brains Response to Hedonic Food Stimuli“ erhielt Benedict auf dem 20. Deutschen Kongress für Schlafforschung in Berlin im Jahr 2012 den Nachwuchsförderpreis der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.[13] 2014 erhielt er den Oscarpreis der Universität Uppsala.[14]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Preisträger Otto-Roth-Preis auf der Webseite der Universität Lübeck, aufgerufen am 18. Mai 2021
  2. Autorenschaft Christian Benedict, via Pubmed, abgerufen am 18. Mai 2021
  3. Christian Benedict, Liisa Byberg, Jonathan Cedernaes, Pleunie S. Hogenkamp, Vilmantas Giedratis, Lena Kilander, Lars Lind, Lars Lannfelt, Helgi B. Schiöth: „Self-reported sleep disturbance is associated with Alzheimer‘s disease risk in men“, Alzheimers & Dementia, 2015, Jahrgang 11, Ausgabe 9, doi:10.1016/j.jalz.2014.08.104
  4. Alzheimer-Risiko steigt durch hohen Blutdruck in der Nacht, Bericht vom 8. Februar 2021, Bild (online), aufgerufen am 18. Mai 2021
  5. Olga E. Titowa, Pleunie S. Hogenkamp, Josefin A. Jacobsen, Inna Feldman, Helgi B. Schiöth, Christian Benedict: Associations of self-reported sleep disturbance and duration with academic failure in community-dwelling Swedish adolescents:Sleep and academic performance at school in Sleep Medicine, 16. Jahrgang, Ausgabe 1, Seite 97–93, doi:10.1016/j.sleep.2014.09.004
  6. My Q and A with Christian Benedict on the Link between Sleep and School performance Interview (engl.) vom 7. Mai 2015 auf Huffington Post (online), aufgerufen am 18. Mai 2021
  7. Colin D. Chapman, Emil K. Nilsson, Victor C. Nilsson, Jonathan Cedernaes, Frida H. Rångtell, Heike Vogel, Suzanne L. Dickson, Jan-Erik Broman, Pleunie S. Hogenkamp, Helgi B. Schiöth, Christian Benedict: Acute sleep deprivation increases food purchasing in men. In: Obesity. 21, 2013, S. E555, doi:10.1002/oby.20579.
  8. Christian Benedict, Samantha J. Brooks, Owen G. Odaly, Markus S. Almen, Arvid Morell, Karin Aberg, Malin Gingnell, Bernd Schultes, Manfred Hallschmid, Jane-Erik Broman, Elna-Marie Larsson, Helgi B. Schiöth: Acute Sleep Deprivation enhances the Brain‘s Response to hedonic food Stimuli, Artikel vom 1. März 2012 in The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (JCEM), doi:10.1210/jc.2011-2759
  9. Acute sleep deprivation reduces energy expenditure in healthy men in The American Journal of Clinical Nutricion, 93(6), 2011
  10. J. Cedernaes, M. Schönke, J. O. Westholm, J. Mi, A. Chibalin, S. Voisin, M. Osler, H. Vogel, K. Hörnaeus, S. L. Dickson, S. B. Lind, J. Bergquist, H. B. Schiöth, J. R. Zierath, C. Benedict: Acute sleep loss results in tissue-specific alterations in genome-wide DNA methylation state and metabolic fuel utilization in humans. In: Science Advances. Band 4, Nummer 8, 08 2018, S. eaar8590, doi:10.1126/sciadv.aar8590, PMID 30140739, PMC 6105229 (freier Volltext).
  11. 41. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft: Preisverleihungen, Pressemitteilung vom 26. Mai 2006 auf der Webseite der DDG, aufgerufen am 18. Mai 2021
  12. Verleihung Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis auf aerzteblatt.de, aufgerufen am 18. Mai 2021
  13. Preisträger Nachwuchspreis Schlafforschung 2012 (pdf) auf der Webseite der DGSM, aufgerufen am 18. Mai 2021
  14. Hirnforscher und Vulkanforscher gewinnen den diesjährigen Oscarpreis, Pressemeldung vom 24. Juni 2014 auf der Webseite der Universität Uppsala, aufgerufen am 18. Mai 2021