Christian David Gebauer
Christian David Gebauer (* 15. Oktober 1777 in Neusalz an der Oder, Niederschlesien; † 15. September 1831 in Aarhus) war ein dänischer Schlachten-, Tier- und Genremaler sowie Grafiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian David Gebauer war der Sohn von Johann Christian Gebauer und Maria Elisabeth, geb. Rupprecht. Er wurde 1777 geboren in Neusalz an der Oder, dem heutigen Nowa Sól, wo sein Vater bei der Herrnhuter Brüdergemeine als Prediger wirkte. Er kam mit seinen Eltern später zunächst nach Barby und dann in die Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine von Christiansfeld in Nordschleswig, wo er seine Kindheit verbrachte und dänischer Bürger wurde.
Er studierte ab 1800 an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen bei Christian August Lorentzen, musste dieses Studium aber wegen einer seit der Kindheit bestehenden Schwerhörigkeit bereits 1801 aufgeben. Seine Motive waren in dieser Zeit hauptsächlich Landschaften und die Darstellung von Tieren. Seine ausgestellten Schülerarbeiten, teilweise Tintenzeichnungen mit humorvollem Inhalt, teils große Gemälde, erregten Nicolai Abildgaards Aufmerksamkeit und brachten ihm die Gunst des Grafen Christian Ditlev Reventlow. Er stellte 1806 auf der Charlottenborg Frühjahrsausstellung zum ersten Mal aus und danach regelmäßig während seines ganzen Lebens.
Mithilfe verschiedener Stipendien konnte er mehrere Studienreisen unternehmen, so war er 1813/1814 in Dresden, wo er sich der Schlachtenmalerei widmete, und von 1826 bis 1827 in München und Wien. 1815 wurde er Mitglied der Kunstakademie, zu seinen Schülern gehörte u. a. Jørgen Sonne. Ab 1828 lebte er in Aarhus, wo er sich als Zeichenlehrer etablierte. Gebauers Werke waren in ihrer Aussage stark beeinflusst von Galeriestudien niederländischer und flämischer Meister.
Christian David Gebauer war ab 1807 verheiratet mit Mariane Hoeg (1780–1827). Gebauer starb 1831 in Aarhus kurz vor seinem 54. Geburtstag. Er wurde auf dem Søndre Kirkegård begraben, der Grabstein befindet sich heute im Rådhusparken. Die Stadt Aarhus benannte 1899 die Gebauersgade nach dem Künstler.[1]
Stipendien, Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1806 Fond ad Usus Publicos (1806–1808, 1812–1813, 1820, 1826–1827, Unterstützungen für die Auslandsreisen)
- 1815 Reiseunterstützung der Akademie
- 1817 Königliche Unterstützung
- 1831 Ernennung zum Professor durch die Akademie
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemälde
- Hjorte i Dyrehaven, i baggrunden Eremitagen, 1823 (Hirsche im Tierpark, im Hintergrund eine Einsiedelei)
- Vinterlandskab med Brabrand Kirke, um 1831 (Winterlandschaft mit der Kirche von Brabrand)
- Det vilde stutteri, 1831 (Das wilde Gestüt)
- En Hyrde Med Kvæg (Ein Schäfer mit Vieh)
- Landskab Med Kvæg (Landschaft mit Vieh)
- En bøhmisk Bjærgegn paa Vejen fra Pilsen til Regensburg (Eine böhmische Bergregion an dem Weg von Pilsen nach Regensburg)[2]
Grafik
- Cossack Dismounting from a Horse, um 1813 (Kosake beim Absitzen vom Pferd)
- Cossack Rider Rounding up Horses, um 1813 (Kosakenreiter beim Einfangen von Pferden)
- Fighting Cossacks, um 1813 (kämpfende Kosaken)
- Gunfight between a Mounted Cossack and a Soldier in a Cart, um 1813 (Schießerei zwischen einem berittenen Kosaken und einem Soldaten im Wagen)
- Livestock Market, 1831 (Viehmarkt)[3]
- Det Kongelige danske Stutteri [i Frederiksborg paa öen Sjaelland]. Mit einem lithogr. Titel mit Vignette sowie einer Folge von 16 zumeist kolor. lithogr. Pferdetafeln, Königl. Kunstakademie, Kopenhagen 1822[4] (Das königlich dänische Gestüt in Frederiksborg auf der Insel Seeland)[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Andrup: Gebauer, Christian David. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 308 (Textarchiv – Internet Archive).
- Erik Mortensen: Gebauer, Christian David. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 50, Saur, München u. a. 2006, ISBN 3-598-22790-6, S. 454.
- Philip Weilbach: Gebauer, Christian David. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 5: Faaborg–Gersdorff. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1891, S. 579–581 (dänisch, runeberg.org).
- Erik Mortensen: Gebauer, Christian David. In: Kunstindeks Danmark & Weilbachs kunstnerleksikon. (englisch, dänisch)
- Georg Nordensvan: Gebauer, 1. Kristian David. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 9: Fruktodling–Gossensass. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1908, Sp. 829 (schwedisch, runeberg.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von Christian David Gebauer im Statens Museum for Kunst, Kopenhagen
- Werke von Christian David Gebauer im Thorvaldsen-Museum, Kopenhagen
- Werke von Christian David Gebauer beim Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie
- Werke von Christian David Gebauer bei artnet.com
- Werke von Christian David Gebauer bei arcadja.com
- Werke von Christian David Gebauer bei Europeana
- Kurzporträt zu Christian David Gebauer im AarhusWiki
- Kurzporträt zu Christian David Gebauer beim Grabstättenverzeichnis gravsted.dk
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe: Kurzporträt im AarhusWiki ( des vom 18. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Die dänischen/englischen Titel sind frei ins Deutsche übersetzt.
- ↑ Abbildungen (5) beim Philadelphia Museum of Art
- ↑ Abbildungen beim Auktionshaus Ketterer Kunst
Personendaten | |
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NAME | Gebauer, Christian David |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Schlachten-, Tier- und Genremaler sowie Grafiker |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1777 |
GEBURTSORT | Neusalz an der Oder, Niederschlesien |
STERBEDATUM | 15. September 1831 |
STERBEORT | Aarhus |