Christian Happi
Christian Tientcha Happi (geb. 1968 in Sangmélima)[1] ist ein kamerunischer Wissenschaftler im Bereich der Genomik und Infektionsforschung.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Happi wuchs als eines von acht Kindern in einer Familie auf, in der sein Vater als Diplomat und seine Mutter als Gemüsehändlerin tätig waren.[1] Bereits als Kind erlebte er Malaria, was ihn später zur Erforschung dieser Krankheit inspiriert hat.[2] Er studierte Biochemie an der Université de Yaoundé und wechselte für seine Promotion in Molekularbiologie an die Universität von Ibadan in Nigeria.[3]
Nach seiner Promotion im Jahr 2000 zog Happi zunächst in die Vereinigten Staaten, wo er als Postdoktorand an der Harvard University an der genetischen Erforschung von Malaria arbeitete.[1][3] 2011 kehrte er für den Aufbau eines Genomik-Programm an der Redeemer’s University nach Nigeria zurück.[1] Dort leitet er das African Centre of Excellence for Genomics of Infectious Diseases (ACEGID), das unter anderem durch die Weltbank gefördert wird.[3][4]
Happi ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Ibadan in Nigeria.[2]
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Happi ist für seine Vorreiterrolle in der Genomik von Infektionskrankheiten wie Ebola, Lassa-Fieber und COVID-19 bekannt. 2014 bestätigte er den ersten Fall von Ebola in Nigeria und trug maßgeblich zur Eindämmung des Ausbruchs bei.[1][4] Seine Forschung ermöglichte die Entwicklung eines Schnelltests für Ebola, der die Diagnosezeit auf 15 Minuten verringerte.[4] Während der COVID-19-Pandemie sequenzierte er als Erster in Afrika das SARS-CoV-2-Genom und identifizierte gefährliche Virusvarianten.[2][4]
Er setzt sich für die Stärkung der wissenschaftliche Autonomie Afrikas ein. Er bildete über 1600 afrikanische Wissenschaftler in Genomik aus und arbeitet am Aufbau eines panafrikanischen Netzwerks von Exzellenzzentren.[1][5] Zu seinen Schülern gehört auch die Bioinformatikerin Pardis C. Sabeti. Sein Ziel ist die Etablierung der Genomik als Werkzeug für die Entwicklung einer eigenständigen afrikanischen Gesundheitsindustrie.[5]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Happi wurde mehrfach international ausgezeichnet, darunter 2019 mit dem HUGO African Prize für seine Beiträge zur Genomik und Infektionsforschung.[3] 2023 wurde er in die National Academy of Medicine aufgenommen, eine der höchsten Ehrungen im Bereich der Medizin.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f ‘Force of nature’ genomicist builds world-class center for Africans to help Africa. Abgerufen am 5. Januar 2025 (englisch).
- ↑ a b c Neil Munshi: Christian Happi: ‘With pathogens, we need to play offence’. In: Financial Times. 19. Februar 2021 (ft.com [abgerufen am 5. Januar 2025]).
- ↑ a b c d Kristian Andersen: Christian Happi wins 2019 HUGO African Prize. In: VHFC. 2. Mai 2019, abgerufen am 5. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c d Christian Happi: Christian Happi | Speaker | TED. Abgerufen am 5. Januar 2025 (englisch).
- ↑ a b deutschlandfunk.de: DNA-Sequenzierung: Wie Afrika seinen Genom-Schatz hebt. 13. November 2023, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Sara Bleich, Christian Happi elected to National Academy of Medicine | Harvard T.H. Chan School of Public Health. 11. Oktober 2023, abgerufen am 5. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
Personendaten | |
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NAME | Happi, Christian |
ALTERNATIVNAMEN | Happi, Christian Tientcha (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | kamerunischer Wissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1968 |
GEBURTSORT | Sangmélima |