Christian Noack

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Dr. Christian Noack, 2007
Christian „Krischan“ Noack, 2007

Karl Hans Christian Noack (geb. 28. April 1937 in Glauchau; gest. 5. März 2018 in Berlin), genannt Krischan, war ein deutscher Biophysiker, Autor, Regisseur und künstlerischer Leiter einer Gruppe von Amateur-Puppenspielern der Humboldt-Universität[1].

Während des Studiums der Physik an der Universität Leipzig besuchte Christian Noack auch Vorlesungen zur Germanistik und Kunstgeschichte und trat der Spielschar der evangelischen Studentengemeinde bei, die er später leitete. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent und hielt als Lehrbeauftragter Physik-Vorlesungen. Ab 1967, während der Arbeit an seiner Dissertation auf dem Gebiet der Biophysik, schrieb Noack auch Stücke für Kindertheater. Nach Verleihung des akademischen Grades Dr. rer. nat. im Jahre 1968 nahm er eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Organisations- und Rechenzentrum der Humboldt-Universität Berlin auf, wo er ab 1971 als stellvertretender Forschungsdirektor die Leitung der Abteilung „Mathematische Modellierung“ übernahm.

Zwei Jahre später gründete er das Amateur-Puppentheater der Humboldt-Universität („apt“), für das er als künstlerischer Leiter Stücke schrieb[2] und mit der Theatergruppe inszenierte. 1983 – 1990 arbeitete Noack als freischaffender Autor und Regisseur. Das „apT“ erhielt zahlreiche Einladungen im In- und Ausland und zur Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben. Im Rahmen seiner schriftstellerischen Tätigkeiten war er seit 1983 Mitglied des Theaterverbands der DDR und der UNIMA (Union internationale de la marionnette) und ab 1988 Vorstandsmitglied des UNIMA-Zentrums der DDR sowie ab 1991 Vorstandsmitglied des UNIMA-Zentrums der Bundesrepublik.

1989, nachdem Noack sich in ökologischen und politischen Diskussionskreisen engagiert hatte, unterschrieb er den Aufruf des „Neuen Forums“ und trat der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ bei, deren Bundesgeschäftsführer[3] er in den Jahren 1990–91 war. Von 1992 bis zu seiner Berentung arbeitete Noack als Bildungsreferent in dem kulturell-psychosozialen Projekt „Das Haus, Begegnungsstätte für Kindheit“ e.V. Die Leitung des Figurentheaters legte er 2013 aus gesundheitlichen Gründen nieder.

Auszeichnungen (für Aufführungen des apT)

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  • 1978 Diplom beim VIII. Treffpunkt der Puppentheater in Erfurt
  • 1980 Goldmedaille bei den Arbeiterfestspielen in Rostock als hervorragendes Volkskunstkollektiv
  • 1994 Fritz-Wortelmann-Preis der Stadt Bochum für „Traumzeit“[1]
  • 2001 Fritz-Wortelmann-Preis der Stadt Bochum für „Die Inseln“[1]

Stücke (Auswahl)

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  • 1972 Sechse kommen durch die Welt[4][5]
  • 1973 Der kleine Prinz (nach Antoine de Saint-Exupéry)[2]
  • 1979 Die Argonautensage (abgedruckt in tdz 11/1980)[6]
  • 1980 Arenia, hurra![7]
  • 1984 Fräulein Paulmanns Heirat (nach „Der goldene Topf“ von E.T.A. Hoffmann)[8]
  • 1988 Spektakel von Leben und Tod (Gemeinschaftsprojekt von fünf Gruppen, verfasst und geleitet von Ch. Noack)[9]
  • 1990 Die letzten Tage der Königin
  • 1998 Gilgamesch und Enkidu[10][11]
  • 2001 Die Inseln
  • 2004 Meyer oder Lehmann

Veröffentlichungen

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  • Die Argonautensage, tdz, 11/1980[6]
  • Arenia, hurra!, tdz, 06/1981[7]
  • Gilgamesch und Enkidu, tdz, 08/1984[10]
  • Christian Noack, Stücke für Figurentheater, Frankfurt a. M. 2006, ISBN 3-935011-58-X

Einzelnachweise

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  1. a b c Sabine Schulz: Theaterspiel als Lebensmittel. In: HUMBOLDT, Die Zeitung der Alma Mater Berolinensis. 6. Oktober 2006, abgerufen am 21. März 2024.
  2. a b Christian Noack. tdz, abgerufen am 21. März 2024.
  3. k.w: IFM und DJ haben Zersplitterung satt. In: Die Tageszeitung: taz. 4. Februar 1991, ISSN 0931-9085, S. 28 (taz.de [abgerufen am 21. März 2024]).
  4. Sechse kommen durch die ganze Welt. henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin, abgerufen am 21. März 2024.
  5. Szenenbilder aus "Sechse kommen durch die ganze Welt", Märchen von Christian Noack nach den Brüdern Grimm. Theater der Freundschaft Berlin, 05.10.1972, auf deutsche-digitale-bibliothek.de
  6. a b Theater, Territorium, Publikum. In: Theater der Zeit. November 1980, abgerufen am 21. März 2024., Seite 61
  7. a b Das Theater in der DDR und der revolutionäre Weltprozeß. In: Theater der Zeit. Juni 1981, abgerufen am 21. März 2024., Seite 69
  8. Fräulein Paulmanns Heirat. henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin, abgerufen am 21. März 2024.
  9. Viel Kurzweil bei Puppenspiel und Jazz. In: Neues Deutschland. 1. August 1988 (Online ND-Archiv [abgerufen am 21. März 2024]).
  10. a b Errungenschaften: Unser Schauspieltheater im 35. Jahr der Republik. In: Theater der Zeit. August 1984, abgerufen am 21. März 2024., Seite 57–58
  11. Gilgamesch und Enkidu. henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin, abgerufen am 21. März 2024.