Christian Samuel Weiss
Christian Samuel Weiss (* 26. Februar 1780 in Leipzig; † 1. Oktober 1856 bei Eger (Böhmen)) war ein deutscher Mineraloge. Als Begründer der geometrischen Kristallographie stellte er das Rationalitätsgesetz auf.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian Samuel Weiss war ein Sohn des Leipziger Theologen Christian Samuel Weiß (1738–1805) und seiner Ehefrau Christiana Johanna Schmidt (* 1748).[1]
Er studierte an der Universität Leipzig und der Bergakademie Freiberg. Dort schloss er sich 1802 der Erzgebirgischen Landsmannschaft an, die 1821 zum Corps Montania wurde.[2] 1803 in Leipzig habilitiert, wurde er dort 1808 auf den Lehrstuhl für Physik berufen. 1810 erhielt er an der neuen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin eine Professur für Mineralogie. Hier baute er den mathematischen Zweig der Mineralogie nach einer sehr naturgemäßen Methode aus. Er machte sie zur Grundlage des Kristallaufbaus. Hierzu definierte er Kristallsysteme; die erste Arbeit, verlesen am 15. Dezember 1815 in der Akademie Berlin, in dieser Richtung war Ueber die natürlichen Abteilungen der Krystallisationssysteme (gedruckt 1818 siehe Groth).
Christian Samuel Weiss starb auf einer Reise nach Eger in Böhmen. Der Geologe und Phytopaläontologe Christian Ernst Weiß war ein Neffe.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Korrespondierendes Mitglied (1803) und auswärtiges Mitglied (1808) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften[3]
- Ordentliches Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften (1815)
- Wahl in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (1818)[4]
- 1853 wurde er in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Schiffner: Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten. Band 1, Mauckisch, Freiberg 1935, S. 24–25.
- Paul Heinrich von Groth: Entwicklungsgeschichte der Mineralogischen Wissenschaften. Berlin 1926, S. 66
- Carl Friedrich Philipp von Martius: Denkrede auf Christian Samuel Weiß, gehalten in der öffentlichen Sitzung der königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 28. November 1856. München 1856. doi:10.3931/e-rara-77152
- Horst Remane: Weiß, Christian Samuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 27, Duncker & Humblot, Berlin 2020, ISBN 978-3-428-11208-1, S. 686–688 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Samuel Weiss im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- Christian Samuel Weiss beim Theoretical Chemistry Genealogy Project
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Christian Samuel Weiss bei academictree.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christian Samuel Weiß d. Ä.
- ↑ Corps Montania Freiberg/Sachsen, in: Chronik der Saxo-Montania zu Freiberg und Dresden in Aachen, Teil I, S. 37–40, Nr. 17
- ↑ Mitgliedseintrag von Christian Samuel Weiß (mit Bild) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 9. Februar 2016.
- ↑ Mitgliedseintrag von Christian Samuel Weiss bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 9. Februar 2016.
Personendaten | |
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NAME | Weiss, Christian Samuel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mineraloge und Kristallograph |
GEBURTSDATUM | 26. Februar 1780 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 1. Oktober 1856 |
STERBEORT | bei Eger |
- Kristallograph
- Mineraloge
- Corpsstudent (18. Jahrhundert)
- Physiker (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Leipzig)
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)
- Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Träger des Pour le Mérite (Friedensklasse)
- Rektor (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Deutscher
- Geboren 1780
- Gestorben 1856
- Mann